Die passende Flüssiggasheizung und wie Sie diese finden

Angesichts der strengen Emissionsgesetze entscheiden sich immer mehr Hausbesitzer dafür, ihre veraltete Ölheizung gegen eine umweltfreundliche und moderne Flüssiggasheizung auszutauschen. Doch selbst wenn Ihr Haus nicht an das öffentliche Gasnetz angeschlossen ist und Erdgas keine Option ist, müssen Sie nicht auf eine Gasheizung verzichten. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie bei der Anschaffung einer Flüssiggasheizung achten sollten und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um einen Flüssiggastank aufzustellen.

 

Die Besonderheit der Flüssiggasheizung

Eine Flüssiggasheizung funktioniert im Prinzip wie eine herkömmliche Gasheizung. Der Unterschied besteht darin, dass der Brenner dieser Heizung mit Flüssiggas anstatt mit Erdgas oder Biogas betrieben wird. Flüssiggas ist eine Mischung aus Propan- und Butangas, Nebenprodukten bei der Förderung und Verarbeitung von Erdöl und Erdgas. Diese Gase werden bei geringem Druck verflüssigt und können in kleinen Tanks gelagert werden.

 

Die richtige Tankgröße für Ihren Bedarf

Der Energiebedarf eines Hauses hängt von der zu beheizenden Fläche und der vorhandenen Dämmung ab. Um die passende Tankgröße zu bestimmen, ist es wichtig, diese Faktoren zu berücksichtigen. Es gibt verschiedene Standardgrößen zur Auswahl: Tanks mit einem Volumen von 6400 Litern und einem Fassungsvermögen von 2,9 Tonnen, Tanks mit einem Volumen von 4850 Litern und einem Fassungsvermögen von 2,1 Tonnen oder der kleinste Standardtank mit einem Volumen von 2700 Litern und einem Fassungsvermögen von 1,2 Tonnen. Für gut isolierte und kleinere Häuser reicht oft der kleinste Tank aus, während größere Häuser möglicherweise einen mittleren oder größeren Tank benötigen.

 

Oberirdische oder unterirdische Aufstellung des Gastanks

Flüssiggastanks werden normalerweise außerhalb des Hauses im Garten aufgestellt. Falls Sie das ästhetische Erscheinungsbild Ihres Gartens durch einen Gastank jedoch nicht beeinträchtigen möchten, können Sie den Tank in einer Grube versenken und diese anschließend mit Rasen oder flachwurzelnden Pflanzen bepflanzen. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Gastank halb eingegraben zu installieren. Beachten Sie jedoch, dass die Kosten für diese Optionen höher sein können als für eine oberirdische Aufstellung. Haben Sie einen großen und gut durchlüfteten Heizungsraum innerhalb Ihres Hauses, können Sie den Gastank auch dort installieren. Grundsätzlich sollten Sie beim Kauf eines Flüssiggastanks mit einer Preisspanne zwischen 2500 Euro für den kleinsten oberirdischen Tank und circa 5000 Euro für den größten unterirdischen Standardtank rechnen.

 

Kaufen oder mieten: Kosten und Bequemlichkeit

Sie haben die Wahl, einen Flüssiggastank zu kaufen oder zu mieten. Bei der Miete zahlen Sie einen festgelegten Betrag an den Eigentümer des Tanks, der oft auch der Lieferant des Flüssiggases ist. Die jährliche Miete von 120 Euro beinhaltet in der Regel die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen und Wartungen des Tanks. Hierbei sind Sie aber auch an die Preispolitik und Lieferanten gebunden. Als Tankbesitzer müssen Sie sich hingegen selbst um diese Aspekte kümmern. Der Vorteil ist, dass Sie sich den günstigsten Anbieter aussuchen können.

Die Entscheidung zwischen Kauf und Miete hängt von den langfristigen Kosten und Ihrem Komfortbedürfnis ab. Ein Gastank hat in der Regel eine Nutzungsdauer von mindestens 40 Jahren, gut gepflegte Tanks halten meist aber deutlich länger.

 

Sicherheit und staatliche Förderung

Eine regelmäßige Wartung und Überprüfung der Flüssiggasanlage ist wichtig, um die Sicherheit zu gewährleisten. Bei Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und Durchführung der Installations- und Wartungsarbeiten durch Fachkräfte kann eine Flüssiggasheizung bedenkenlos betrieben werden. Flüssiggasheizungen gelten als sicher.

Um die Kosten für den Umstieg auf Flüssiggas zu senken, stehen staatliche Förderungen und günstige Kredite zur Verfügung. Bei einer Gas-Hybridheizung, die zusätzlich erneuerbare Energien nutzt, kann eine Förderung von 30 Prozent der Investitionskosten beantragt werden. Auch wenn die Heizung so konzipiert ist, dass sie innerhalb von zwei Jahren mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert werden kann, kann eine Förderung von 20 Prozent in Anspruch genommen werden. Weitere 10 Prozent Förderung erhalten Sie, wenn Sie Ihre alte Ölheizung gegen eine Flüssiggas-Brennwerttherme austauschen.

 

Vor- und Nachteile einer Flüssiggasheizung

Eine Flüssiggasheizung bietet verschiedene Vorteile, darunter

  • die Unabhängigkeit vom öffentlichen Gasnetz
  • einen höheren Energiegehalt als Erdgas
  • saubere Verbrennung und
  • eine nachhaltige Produktion von Flüssiggas.

Dem stehen jedoch

  • der zusätzliche Platzbedarf für den Tank
  • sowie die Kosten für Anschaffung
  • Miete und
  • Sicherheitsprüfungen

gegenüber. Trotzdem überwiegen die Vorteile einer Flüssiggasheizung im Vergleich zur Ölheizung, insbesondere wenn staatliche Förderungen in Anspruch genommen werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Flüssiggasheizung eine gute Alternative für Hausbesitzer darstellt, die umweltfreundlich und effizient heizen möchten, auch wenn sie nicht an das öffentliche Gasnetz angeschlossen sind.

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