Intensive Diskussion bei Verleihung des EWMD-Awards an Viviane Reding
Nach den Begrüßungsworten der scheidenden internationalen EWMD-Präsidentin Kris Hauf sowie der Co-Präsidentin Ursula Böhle hielt Davis die Laudatio auf Viviane Reding und zog dabei eine beachtliche Bilanz ihrer politischen Verdienste. Als besonders wichtige Eigenschaft von Reding hob Davis hervor, dass sie die Menschen gerne herausfordere um sie zum Handeln zu bewegen. In ihrer Dankesrede stimmte Reding zu, dass man manchmal einfach Druck ausüben müsse damit etwas passiert. “Es genügte, das Gesetz zur Quote auf den Tisch zu legen, um das Diversitäten-Thema raketengleich ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen”, resümiert Reding. Als wichtig hob sie auch hervor, dass auf politischer Ebene alle an einem Strang ziehen und nannte als gelungenes Beispiel Italien wo sich sehr unterschiedliche Frauen aus verschiedenen Parteien zusammenschlossen um ein Gesetz zur Quote zu verabschieden.
Im Anschluss an die Preisverleihung startete eine lebhafte Diskussion. Ein zentraler Diskussionspunkt war die Tatsache, dass so viele Frauen, die es in Top-Positionen geschafft haben nach kurzer Zeit wieder aufgeben. Für eine der anwesenden Top-Managerinnen ist der Grund klar “Das hat mit den unterschiedlichen Werten zu tun”. “Sie finden sich in einem männlich dominierten Umfeld wieder, das sich an anderen Grundsätzen orientiert”, ergänzte Kris Hauf. Ein per Twitter zugeschaltetes EWMD-Mitglied aus einer der europaweit stattfindenden Parallel-Veranstaltungen merkte an:
“Das Problem ist, dass wir es immer noch so machen wollen wie die Männer. Aber das funktioniert nicht, weil wir Frauen sind”. Viviane Reding ergänzte, dass viele Frauen immer noch viel zu zurückhaltend sind, auch mit dem Knüpfen von effizienten und wirtschaftlich orientierten Empfehlungs-Netzwerken. “Warum empfehlen wir Frauen noch immer zu wenig andere Frauen in Top-Positionen ohne viel Aufhebens darum zu machen? Sie haben hier alles, was Sie dazu brauchen in Ihrem Netzwerk: Frauen aus allen Branchen, mit ausgezeichneter Ausbildung, in guten Positionen, international. Nutzen Sie es”, so der Appell des EU Parlaments-Mitglieds.
Auch umgekehrt kann es sinnvoll sein, dass Unternehmen sich verstärkt für solche Netzwerke wie den EWMD interessieren. Das zeigte eine kürzlich veröffentlichte Studie des BMBF/ESF-Forschungsprojektes “Mit Mixed-Leadership an die Spitze” der Hochschule Aschaffenburg. Zielgruppe waren die TOP-500-Unternehmen in Deutschland. Als eine der wirksamsten Bindungs-Maßnahmen bei Managerinnen in Spitzenpositionen wurde “die Förderung interner sowie externer Frauennetzwerke” genannt.
Die Moderatorin wollte von den Teilnehmenden wissen, was getan werden müsse, um die Aufmerksamkeit der Unternehmen deutlicher auf Netzwerke wie den EWMD zu lenken. “Wir müssen sichtbarer werden, unsere Position stärker abgrenzen und in der Öffentlichkeit vertreten, auch politisch” betonte Hauf. “Das geschieht unter anderem durch solche internationalen Events wie den heute in Brüssel und die Anbindung an soziale Medien. Nur so erreichen wir auch jüngere Zielgruppen” ergänzte Selene Ghioni, seit September neue Präsidentin des EWMD International.
Das Fazit des Abends brachte Davis auf den Punkt: Es ist nicht nur gut, sich auf internationaler Ebene zu treffen, sondern auch gemeinsam Wege zu suchen, wie das Thema Diversität besser positioniert werden kann. Die Kapazitäten und Ressourcen des Netzwerks EWMD sollten viel effektiver und aktiver genutzt werden, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Das geht nur, wenn sich die Frauen gegenseitig unterstützen, auch in wirtschaftlicher Hinsicht.
Parallel zum Event in Brüssel fanden in mehreren EWMD-Chaptern europaweit regionale Events mit Live-Übertragung des Brüssel-Events statt – eine erstmalige global vernetzte Kommunikations-Erfahrung für das Netzwerk. Die Veranstalterinnen waren sehr zufrieden mit der hohen Beteiligung und wollen dieses Veranstaltungsformat bei EWMD weiter etablieren. “Nur wenn wir uns weltweit zusammengehörig fühlen und austauschen können nutzen wir alle unsere Kapazitäten sinnvoll”, so Ursula Böhle, internationale Co-Präsidentin, mit Heimat-Chapter in Österreich.
Der Event in Brüssel fand mit Unterstützung des EWMD Rhein-Main e.V. sowie den Unternehmen Mestemacher GmbH, Boehringer Ingelheim GmbH, Pelikan Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG, intermediate engineering GmbH und Accente Communication GmbH statt.
Informationen rund um den Event und die Tweets finden Sie unter: www.ewmd.org/30-yearsewmd. (http://www.ewmd.org/30-yearsewmd.)
European Women”s Management Development International Network (EWMD) ist ein internationales Business-Netzwerk das 1984 von einer Gruppe Europäischer Frauen mit Unterstützung der EFMD (the European Foundation for Management Development) in Brüssel gegründet wurde. Die wichtigsten Ziele von EWMD sind: eine bessere Sichtbarkeit qualifizierter Frauen in Führungspositionen in allen Bereichen und Organisationen; die Steigerung des Qualitätsstandards im Management; die Bereicherung der Managementkultur durch mehr Frauen und eine größere Vielfalt; die aktive Beteiligung an politischen Diskussionen sowie die Unterstützung wissenschaftlicher Arbeit zu EWMD-Themen auf internationalem Level. EWMD ist mit fast 900 individuellen und Firmen-Mitgliedern in 14 Ländern in Europa und weltweit vertreten. In mehr als 40 Europäischen Städten sind die Mitglieder in den regionalen EWMD-Chaptern aktiv. EWMD-Aktivitäten umfassen u.a. Netzwerk-Veranstaltungen, regionale Themen-Abende, nationale und internationale Konferenzen sowie sogenannte Learning Journeys. Neben den EWMD-Mitgliedern stehen die Aktivitäten größtenteils auch Gästen zur Verfügung.
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