ZUGFeRD gibt elektronischer Rechnung Aufwind

(Mynewsdesk) Nürnberg, 24. Juli 2014: Die Bundesministerien für Inneres sowie für Wirtschaft und Energie und der BITKOM haben ein neues Standardformat für elektronische Rechnungen bekannt gegeben. Der Nürnberger IT-Dienstleister DATEV eG hat ZUGFeRD, so die Bezeichnung des neuen Formats, als eines der ersten Softwarehäuser in Deutschland bereits in seinen Lösungen für die steuerberatenden Berufe und den Mittelstand umgesetzt. Derzeit läuft die Pilotphase. “Wir wollen dem Mittelstand helfen, einen wichtigen Schritt in die digitale Zukunft zu gehen und das betriebliche Rechnungswesen künftig vollständig elektronisch zu führen”, erklärt Prof. Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der DATEV eG.

Technisch betrachtet werden bei dieser neuen Form elektronischer Rechnungen alle wesentlichen Informationen des Beleges wie Rechnungssteller oder Rechnungsbetrag als XML-Code an ein äußerlich gewöhnliches PDF-Dokument angehängt. Für die Rechnungsempfänger und ihre steuerlichen Berater bringt dies eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich: Die hinterlegten Informationen fließen automatisch und eins zu eins in die Buchhaltung ein. Erkennungsfehler, die sich bisher zum Beispiel aus schlecht lesbaren PDF-Bildern ergaben, sind somit ausgeschlossen.

Digitalisierung für alle Unternehmensgrößen

Die DATEV eG hat das neue Format in ihre Lösungen für Rechnungswesen, Unternehmen online und Dokumentenmanagement integriert und stellt diese ab Herbst 2014 allen Anwendern zur Verfügung. “Erfolgreich und zum gegenseitigen Nutzen schreitet die Digitalisierung in Wirtschaft und Verwaltung nur dann voran, wenn sie alle Beteiligten ins Boot holt”, erklärt Kempf. “Deshalb unterstützen wir gemeinsam mit unseren 40.000 Mitgliedern rund 2,5 Millionen Unternehmen aller Größenordnungen dabei, ihre betriebswirtschaftlichen Prozesse sicher zu digitalisieren und damit effizienter zu gestalten.”

Im ersten Schritt liegt der Fokus darauf, die Vorteile der Verarbeitung eingehender ZUGFeRD-Rechnungen für Unternehmen und steuerliche Berater unmittelbar nutzbar zu machen. So werden etwa Anwender des Kanzlei-Rechnungswesens ab Herbst 2014 explizit darauf hingewiesen, dass es sich bei einem zu buchenden Beleg um eine Rechnung im ZUGFeRD-Format handelt, die Daten werden gleichzeitig überprüft und anschließend automatisch in die Buchführung übernommen.

In dem Programm Bank Online stehen bei der Erfassung von neuen Zahlungen die vorhandenen ZUGFeRD-Daten automatisch im Zahlungsträger zur Verfügung, in den Dokumentenmanagement-Lösungen lassen sich rechnungsrelevante Inhalte auslesen und automatisch mit weiteren Metadaten des Dokuments archivieren. Die Möglichkeit zur eigenen Rechnungserstellung mit ZUGFeRD wird den Anwendern dann in einem zweiten Schritt im kommenden Jahr zur Verfügung stehen.

Breites Engagement für den Abschied von der Papierrechnung

Die Genossenschaft treibt den Abschied von der Papierrechnung nicht nur durch ihre eigenen Lösungen und die aktive Unterstützung der Entstehung von ZUGFeRD voran. So war sie im vergangenen Oktober Gastgeber einer Simulationsstudie in Zusammenarbeit mit der Universität Kassel, in deren Rahmen deutlich wurde, dass Finanz- und Zivilgerichte gescannten Belegen grundsätzlich denselben Stellenwert einräumen wie dem papierenen Original.

Auch bei der Formulierung neuer Grundsätze zur elektronischen Buchführung und zum Datenzugriff (GoBD), deren Veröffentlichung durch das Bundesfinanzministerium in Kürze zu erwarten ist, engagierte sich die DATEV eG in Form von konstruktiver Kritik und zahlreichen praxisrelevanten Verbesserungsvorschlägen. Die neuen Vorschriften lösen bald die 20 Jahre alten und bis dato gültigen GoBS (Grundsätze ordnungsmäßiger DV-gestützter Buchführungssysteme) und GDPdU (Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen) ab, die regeln, wie Unternehmen mit digitalen Daten umzugehen haben.

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=== Ab Herbst werden DATEV-Lösungen mit neuem ZUGFeRD-Format für elektronische Rechnungen ausgeliefert. (Bild) ===

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