Die jungen Menschen zieht es hierzulande gen Stadt – auf Kosten der kleinen Kommunen
Bamberg, 20.08.2015. Wolfgang Dippold, Immobilienexperte und Geschäftsführer der PROJECT Investment Gruppe aus Bamberg, macht darauf aufmerksam, dass es immer mehr junge, berufstätige Menschen vom Land in die großen Städte zieht. Dabei bezieht er sich auf eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). „Die ländlichen Regionen geraten allmählich in Schwierigkeiten, vor allem in den Dörfern ist es kritisch“, so Wolfgang Dippold. Laut BBSR-Studie wachsen vor allem Münster (+8,9 Prozent), Frankfurt am Main (+7,6 Prozent), Darmstadt (+7,3 Prozent) und München (+7,0 Prozent). Dabei wurden die Daten von 1993 bis 2013 gemessen. „Die Großstädte gehen als Gewinner der Völkerwanderung hervor, während die mittleren und kleinen Städte immer älter, leerer und ärmer werden“, bestätigt Wolfgang Dippold. Gravierend ist für den Geschäftsführer der PROJECT Investment Gruppe aus Bamberg auch der enorme Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland: So stuft auch das BBSR im Westen nur 41 Prozent aller Gemeinden als schrumpfend ein, im Osten hingegen einschneidende 84 Prozent. „Diese schrumpfenden, finanzschwachen Gemeinden und Kommunen werden auch vom Durchschnittalter immer älter“, erklärt Wolfgang Dippold. Laut BBSR ist inzwischen jeder zweite Bürger einer schrumpfenden Gemeinde 50 Jahre und älter. „Es ist ein Teufelskreis, da viele Bürger bereits das Rentenalter erreicht haben, sich die Kommune aber auch finanziell auf die älter werdende Bevölkerung einstellen muss, beispielsweise durch einen Ausbau der Infrastruktur“, so Wolfgang Dippold.
Unterdessen meint das BBSR, dass um die negative Entwicklung auf dem Land aufzuhalten, mehr junge Menschen dazu bereit sein müssten, dort zu leben – die meisten wollen aber genau das nicht. „der demografische und wirtschaftliche Wandel beschleunigt sich von ganz alleine und man kann niemanden aufhalten, nur um das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum wieder ins Gleichgewicht zu bringen.“ Erschwerend hinzu kommt die niedrige Geburtenrate: Demnach gibt es in lediglich 137 von rund 4 500 Kommunen in Deutschland mehr Geburten als Sterbefälle. Auch die Immobilienwirtschaft steht deutschlandweit vor der Herausforderung, eine Leerstandswelle in den kleinen Kommunen zu verhindern.
Weitere Informationen unter http://www.project-investment.de