Wissenschaft warnt: Potential der älteren Mitarbeiter muss stärker genutzt werden, sonst droht Unternehmen Personalengpass

(ddp direct) GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG

Universität Stuttgart, Master:Online Integrierte Gerontologie
AOK Baden-Württemberg, Stuttgart
Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg, Stuttgart
Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg, Stuttgart

Stuttgart, 26.07.2011 – Wollen die Unternehmen in Baden-Württemberg konkurrenzfähig bleiben, müssen sie das Potential ihrer älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker nutzen. Denn bereits in den nächsten fünf Jahren wird jeder vierte der gut eine Million Beschäftigten in Baden-Württemberg über 50 Jahre wegen gesundheitlicher Probleme vorzeitig in den Ruhestand gehen. Dann fehlen mehr als 250.000 Fachkräfte, und qualifizierter Nachwuchs wird aufgrund des demografischen Wandels nicht in dem Maße zur Verfügung stehen. Nur eine strukturierte Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz kann diesem Trend entgegenwirken. Darauf machen Prof. Dr. Schlicht, Direktor der Master:Online Weiterbildungsakademie und Studiendekan des Weiterbildungsstudiengangs Gerontologie an der Universität Stuttgart, die AOK Baden-Württemberg, die Deutsche Rentenversicherung und die Agentur für Arbeit anlässlich der Veranstaltung Das Potential der Älteren nutzen am 26. Juli in Stuttgart aufmerksam.

Wissenschaftliche Studien ermitteln, dass unzufriedene und gesundheitlich beeinträchtigte Arbeitnehmer/innen früher in den Ruhestand gehen als zufriedene und gesunde Mitarbeiter, sagt Prof. Dr. Wolfgang Schlicht von der Universität Stuttgart. In unserer heutigen Gesellschaft wird Altern gleichgesetzt mit Krankheit, geringer Leistungsfähigkeit und Innovationsfeindlichkeit. Diese führt zu einer frühzeitigen Berentung von älteren Arbeitnehmern und vergrößert damit das Reservoir eines ungenutzten Potentials an leistungsfähigen Arbeitskräften. Dabei übersehe eine solche Sicht das Potential des Alters wie Erfahrung, Weisheit und Weitsicht. Eine wesentliche Aufgabe, die sich den Betrieben stellt, ist deshalb eine am Alter der Belegschaft ausgerichtete Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention, fordert Schlicht.

Gesundheitsförderung hilft Kosten senken

Dass Betriebliche Gesundheitsförderung bzw. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zu einem noch wichtigeren Erfolgsfaktor für die Betriebe werden wird, sieht auch Dr. Christopher Hermann, stellvertretender Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg. Doch viele Unternehmen scheuten sich noch, BGM zu nutzen. Eine Investition in BGM könne jedoch hohe Folgekosten vermeiden: Laut einer Studie der Felix Burda Stiftung entstehen den Unternehmen durch Krankheitsausfälle pro Jahr Kosten in Höhe von rund 129 Milliarden Euro das sind rund 50 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben bundesweit. Dabei sind laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 30 bis 40 % der Arbeitsunfähigkeitszeiten durch eigene Maßnahmen der Unternehmen vermeidbar, sagt Hermann.

Besonders in Zeiten, in den die Ausfallzeiten wegen Depressionen und psychischen Erkrankungen immer weiter steigen fast 10 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage in Baden-Württemberg im Jahr 2010 sind auf psychische Erkrankungen zurückzuführen sei eine strukturierte Gesundheitsprävention im Betrieb unerlässlich. Deshalb biete die AOK seit 1997 das Betriebliche Gesundheitsmanagement an. Allein im letzten Jahr hätten rund 1.000 Betriebe dieses Angebot genutzt. Besonders erfreulich sei, dass auch vermehrt gesundheitsorientierte Veranstaltungen für Führungskräfte nachgefragt würden, z. B. Kommunikation und Führung oder fürsorgliche Krankenrückkehrgespräche.

Ohne Ältere geht es nicht der Arbeitsmarkt muss sich anpassen

Für Eva Strobel, Leiterin der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, kommt die gute Konjunktur im Südwesten nicht bei allen Personengruppen gleich stark an. Jüngere profitieren stärker als Ältere. Die Jugendarbeitslosigkeit ist binnen eines Jahres um rund ein Drittel zurückgegangen. Der Rückgang bei den älteren Arbeitslosen fällt im Vergleich schwach aus. Er beträgt rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Dilemma: Das Land braucht künftig mehr Fachkräfte bei gleichzeitig sinkender Bevölkerung. Die Arbeitsmarktpartner müssen deshalb gemeinsam die inländischen Potentiale mobilisieren und Ältere länger in Arbeit halten.

Prävention und Rehabilitation rechnen sich

Neben der Prävention ist aus Sicht von Hubert Seiter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, auch die Rehabilitation der Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen. Aufgrund der demographischen Entwicklung brauchen wir in Zukunft jede Arbeitskraft. Der Grundsatz Prävention vor Rehabilitation vor Rente muss deshalb in unserer Gesellschaft fest verankert werden. Denn Prävention und Rehabilitation helfen die Erwerbsfähigkeit zu erhalten und rechnen sich laut wissenschaftlichen Untersuchungen mit 2,50 Euro bis 5 Euro je eingesetztem Euro.

Hinweis an die Redaktionen:
Zusatzinformationen sind als Anlage beigefügt. Weitere Informationen wie die Statements der Referenten oder die Broschüre “Neue Wege zur Personalgewinnung” der Bundesagentur für Arbeit stehen unter www.aok-bw-presse.de zum Download bereit.

Ansprechpartner für die Presse:

Prof. Dr. Wolfgang Schlicht
Tel.: 0711 / 685 63152
E-Mail: wolfgang.schlicht@inspo.uni-stuttgart.de
Infos unter: www.master-gerontologie.de oder www.sport.uni-stuttgart.de

AOK Baden-Württemberg, Pressestelle
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Tel.: 0711 / 2593 – 229
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Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg, Pressestelle
Kerstin Fickus, Pressesprecherin
Tel.: 0711 / 941 1234
E-Mail: Kerstin.Fickus@arbeitsagentur.de
Infos unter: www.arbeitsagentur.de

Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg
Ulrich Hartschuh
Tel.: 0711 / 848 184 01
E-Mail: ulrich.hartschuh@drv-bw.de
Infos unter: www.deutsche-rentenversicherung-bw.de

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