Erst einmal ist eine Inhouse-Consulting-Einheit nichts anderes als das, was ein externes Consulting-Unternehmen auch macht. Nur mit dem Unterschied, dass in diesem Fall die Unternehmensberater intern im Unternehmen vorzufinden sind. Das Unternehmen verfügt also in diesem Fall über interne Berater, die fest integriert sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Berater ausschließlich nur für dieses Unternehmen tätig sind – global tätige Unternehmen, die über Niederlassungen im Ausland verfügen, greifen ebenfalls auf diese Berater zurück.
Bei der externen Beratung handelt es sich wiederum um einen Fachmann, der durch ein Unternehmen damit beauftragt wird, dem Kunden während eines zuvor festgelegten Zeitraums Unterstützung bei der Suche nach einer Lösung eines Problems oder der Anleitung für Änderungen zu bieten, die durch das Unternehmen (Kunden) als notwendig erkannt wurde. Der Unternehmensberater steht somit in keinem Arbeitsverhältnis mit dem Vertragsunternehmen, für das er beratend tätig ist.
Der externe Unternehmensberater verfügt für gewöhnlich über vielfältige Erfahrung, da er seine Dienste bereits in verschiedenen Unternehmen und bestenfalls in unterschiedlichen Situationen erbracht hat. Er wird vom Management des Kunden besser gehört, da er aufgrund seiner Nichtangehörigkeit zum Unternehmen sowie der Eigenschaft seiner Nichteinmischung in den Unternehmensalltag unvoreingenommen ist.
Der interne Unternehmensberater ist hingegen der Experte, der ein Mitglied des Personals oder der Angestellten des Unternehmens ist. Er hat ein besseres Wissen über die Zielumgebung, mehr Interaktion mit den Beteiligten, Kenntnisse über die durchzuführende Arbeit im Unternehmen und erlebt die täglichen Abläufe und Geschehnisse in der Organisation. Jedoch fehlt es dem internen Berater an außerbetrieblicher Erfahrung und er wird kaum Risiken eingehen, die seine Glaubwürdigkeit und/oder Position in der Unternehmensspitze beeinträchtigen könnte, und manchmal stößt er bei Kollegen nicht auf die nötige Akzeptanz, da diese seine Meinung oder Entscheidung teilweise oder vollumfänglich infrage stellen.
Um nun zu entscheiden, ob ein Unternehmen eine Inhouse-Consulting-Einheit aufbauen oder doch besser eine externe Unternehmensberatung beauftragen soll, sollte eine Analyse seiner Vor- und Nachteile erstellt werden. Bei der Ausarbeitung einer Analyse der Rolle interner und externer Berater wird man jedoch schnell feststellen, dass es eine Parallelität zur internen und externen Rekrutierung gibt, die wiederum durch das HR-Management praktiziert wird. Beide haben Vor- und Nachteile.
Die Nachteile der Inhouse-Consulting-Einheit gegenüber einer externen Beratung liegen zusammengefasst darin, dass:
· es an Ideen und Impulsen mangelt, die von außen generiert werden,
· die Gefahr der Betriebsblindheit sowie Befangenheit sehr groß ist,
· keinen oder nur einen geringfügigen Zugang zu externen Wissenspools vorhanden ist,
· Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten entstehen können,
· Ideen und Vorschläge kein Gehör finden.
Die Vorteile einer Inhouse-Consulting-Einheit liegen zusammengefasst im Folgenden:
· die Bindung und Loyalität des Beraters am Unternehmen, was dazu beträgt, Projekte auf alle Fälle zum Erfolg führen zu wollen,
· Bessere Kommunikation und Interaktion mit den Beteiligten,
· die Vertrauensbasis zwischen Unternehmen und interne Berater besser ist,
· interne Unternehmensberater können schneller auf neue Problemstellungen reagieren,
· *gute Akzeptanz des Top-Managements gegenüber der internen Berater.
*Zu unterscheiden ist an dieser Stelle die Akzeptanz des Top Managements, welches im besten Fall zu 100% hinter der internen Beratereinheit steht und die eventuell fehlende Akzeptanz der Vorgesetzten und Kollegen gegenüber der internen Berater.
Fazit
Bevor Sie nun entscheiden, ob Sie externe oder interne Berater einstellen, sollten Sie sich am besten die Kenntnisse und Fähigkeiten zur Analyse aneignen, die Ihnen bei der Entscheidung behilflich sein wird. Wenn die Option die des internen Beraters ist, muss das Top-Management „über den Tellerrand“ schauen, sodass die Berater Ihre Arbeit frei und ohne Druck ausüben können. Oft ist es auch üblich, dass Unternehmen mit bereits existierenden internen Beratern zusätzlich auf externe Berater zurückgreifen, um diese als Unterstützung der eigenen Berater einzusetzen.