Was ist der Zahnschmelz?

Der Zahnschmelz bildet die äußere Schicht der Zahnkrone, also dem Teil des Zahnes, der durch das Zahnfleisch hindurchtritt.

Er ist im menschlichen Körper das härteste Gewebe, das fast ausschließlich aus Mineralien besteht (ca. 95 % anorganisch). Er besteht zum größten Teil aus dem säurelöslichen Hydroxylapitit (97 %) und setzt sich aus den einzelnen mineralischen Bestandteilen Magnesium, Calcium, Phosphor, Natrium, Fett und Protein zusammen. Der Zahnschmelz besteht nur zu vier Prozent aus Wasser und zu einem Prozent aus organischen Substanzen.
Die Entwicklung des Zahnschmelzes findet schon vor dem Durchbruch noch im Kieferknochen (Erzeugung durch Ameloblasten oder Adamantoblasten) statt. Beim Durchbruch ist dieser Prozess bereits abgeschlossen und wird danach nur noch durch Fluorid-Einbau unterstützt werden. Dies sollte immer durch die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta und fluoridhaltigen Speisesalzes unterstützt werden.

Die Schichtdicke des Schmelzes variiert. Sie wird vom Zahnhals zur Kaufläche dicker und erreicht eine maximale Stärke von 2,5 Millimeter im Bereich der Höckerspitzen.
Der Zahnschmelz nimmt eine eminent wichtige Schutzrolle ein. Da er weder Blutgefäßen noch mit Nerven durchzogen ist, kann sich der Zahnschmelz nach Beschädigung nur wenig regenerieren und ist damit unwiederbringlich verloren. Die Zerstörung tritt im Wesentlichen durch Säuren ein, die auf den Zahnschmelz einwirken. Diese können entweder von Kariesbakterien produziert werden, oder aber auch aus Säuren in Nahrungsmitteln oder aber auch durch Zähneknirschen den Zahn angreifen. Solange die Zerstörung ausschließlich den Zahnschmelz betrifft treten keine Schmerzen auf. Daher werden Alarmsignale oft sehr spät bemerkt. Erst wenn die Zerstörung (z. B. durch Karies) auf das Zahnbein übergeht, treten die ersten Schmerzen und / oder Zahnverfärbungen auf.
Der kritische pH-Wert bei dem Zahnschmelz angegriffen wird ist liegt bei 5,5- 5,7. Beim Zahnbein (Dentin) ist diese Schwelle schon bei einem pH-Wert von 6,3-6,5 erreicht. Wenn das Mundmilieu diese sauren Werte aufweist geht also immer Zahnhartsubstanz verloren. Durch mechanische Einflüsse (Zähneknirschen oder Zähneputzen kann der Abtrag noch weiter verschlimmert werden.
Doch es kann auch etwas getan werden gegen den Verlust von Zahnhartsubstanz (Schmelz und Dentin). Hierzu gehören:

– Stark säure- und zuckerhaltige Nahrungsmittel meiden, bzw. wenn dann nur auf einmal in einer größeren Menge essen (danach werden die Säuren wieder abgepuffert und es entsteht keine Dauereinwirkung der Säure auf den Zahnschmelz)
– Die Anregung von Speichelfluss (Kaugummi kauen)
– Erst 30 min nach einer Nahrungsaufnahme mit einer weichen Zahnbürste die Zähne gründlich putzen
– Der Biofilm aus Kariesbakterien muss immer vollständig entfernt werden auch zwischen den Zähnen durch Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen
– Immer fluoridhaltige Zahnpasta verwenden
– kontrollieren lassen ob ein Zähneknirschen vorliegt, ggf. Schutzschiene für die Nacht bzw. tagsüber Selbstbeobachtung
– Aufgrund der ständig zunehmenden Lebenserwartung ist die Prävention von Zahnschäden ein zunehmend wichtiger Aspekt von Mundgesundheit. Der Schutz des Zahnschmelzes, aber auch des Zahnbeins und der Erhalt des Zahnes sind somit ein wichtiger Aspekte moderner Zahnmedizin.

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