Warum die Augenlinse bei Grauem Star trübe wird

Das meist altersbedingte Augenleiden Grauer Star (Katarakt) hat vielfältige Ursachen

Warum die Augenlinse bei Grauem Star trübe wird

(Bildquelle: © moonrun – Fotolia)

Der Graue Star (http://www.initiativegrauerstar.de/warum-die-augenlinse-bei-grauem-star-truebe-wird/) ist in der Regel keine Krankheit, sondern eine Entwicklung, die mit dem Alter einhergeht, ebenso wie die Altersweitsichtigkeit. Die Linse ist bei gesunden, jungen Menschen durchsichtig und elastisch. Mit den Jahren können Veränderungen der Proteine in der Augenlinse zu einer Eintrübung führen, dem so genannten Altersstar. Im Laufe unseres Lebens wächst die Linse zudem stetig weiter, wird dicker und weniger elastisch. Dadurch fällt das Akkommodieren (scharf stellen) deutlich schwerer, was im Allgemeinen als Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) bezeichnet wird.

Warum entsteht Alterskatarakt, der Graue Star im Alter

Das körperliche Altern macht vor den Augen nicht halt. Statistisch gesehen handelt es sich bei etwa 90 Prozent aller diagnostizierten Fälle von Grauem Star (http://www.initiativegrauerstar.de/kategorie/blog/grauer-star-katarakt/) um die sogenannte Alterskatarakt. Ionisierende Strahlung wie UV-Licht oder auch das Rauchen können die Entstehung von Grauem Star begünstigen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist jedoch über kurz oder lang jeder Mensch von dieser natürlichen Alterserscheinung der Augenlinse betroffen. Auch der Stoffwechsel beeinflusst die Eintrübung der Augenlinse (sekundäre Katarakt).

Diabetes mellitus als Risikofaktor für den Grauen Star

Die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus ist die häufigste Stoffwechselerkrankung, durch die eine Trübung der Augenlinse deutlich beschleunigt werden kann. Bei Diabetes mellitus ist der Zuckergehalt auch im Augenwasser erhöht. Dadurch lagern sich kleine Zuckerbausteine (Glukose) in der Linse ein. Durch die Glukose wird die Flüssigkeit gebunden und eine Linsenquellung entsteht.

Der Graue Star kann auch angeboren sein

Durch einen genetischen Defekt oder durch eine Infektion der Mutter während der Schwangerschaft, zum Beispiel mit Röteln, können Babys mit einem Grauen Star geboren werden (Katarakta congenita). Die Augenheilkunde listet noch weitere Ursachen für das Augenleiden auf. Dazu zählen Entzündungen genauso wie Defekte beim Linsenstoffwechsel, Unterernährung, Radioaktivität, Medikamente oder Vergiftungen. Wird das Auge verletzt, kann sich zum Beispiel nach der Prellung des Augapfels ein Grauer Star herausbilden.

Hightech am Auge: Therapie mit Multifokallinsen

Ganz gleich welche Ursache, ob Alter oder angeboren, die Therapie des Grauen Stars ist gleich. Betroffene kommen nicht um eine Operation am Auge herum. Die Katarakt-OP ist heute eine der am meisten durchgeführten Operationen am Auge. Etwa 800.000 OPs dieser Art werden jährlich in Deutschland durchgeführt. Dabei wird die getrübte Linse gezielt zertrümmert, meist mit Ultraschall oder Femtosekundenlaser, abgesaugt und durch eine Kunststofflinse ersetzt. Verwendet man bei der Katarakt-OP eine sogenannte Multifokallinse, ein hochmodernes Medizinprodukt, lassen sich damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Mit der OP am Grauen Star kann man damit auch die Gleitsichtbrille ersetzen, Hightech am Auge eben.

Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.

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