Techniklinie 5 rollt Richtung Zukunft in Halle/ Saale

(Mynewsdesk) Überlandbahn erzählt von Industriekultur – Projekt nimmt an Fahrt auf – Technikführer und informative Haltestellen ergänzen Angebot.

Unterhalten Sie sich gern in der Straßenbahn? Ja? Aber wurden Sie auch schon einmal gut unterhalten? Und zwar wahlweise von einem Buchautor oder einer Sängerin? Und beim Aussteigen: Hat Sie jemals eine Haltestelle gefesselt? Nein? Dann kommen Sie nach Halle/Saale und nehmen Sie Platz in der Techniklinie 5.

Geschichte ist nicht jedermanns Sache. Trockene Zahlen, alles verstaubt und sowieso längst vorbei. Es sei denn, die historischen Fakten können rollen, haben Sitze und vermitteln sich quasi im Vorbeifahren. Dann befinden Sie sich vermutlich gerade in einer der längsten Überlandbahnen Europas, in der Techniklinie 5. Dieses Projekt erzählt nicht nur von den Zeiten, als die ersten elektrischen Bahnen die Pferdewagen ablösten, sondern spannt auch den Bogen zu Dialysegeräten, die heute in Kliniken auf der ganzen Welt mit Ultraschallsensoren aus Halle arbeiten.

Könnten die Bahnen der Techniklinie 5 sprechen, hätten sie viel zu erzählen, sagt Vinzenz Schwarz schmunzelnd, Vorstand der Halleschen Verkehrs-AG. Historisch wie aktuell ist die Techniklinie 5 weit mehr als ein Transportmittel. Wie eine Perlenschnur verbindet sie die Region. An ihrem Wegesrand treffen sich Industriekultur, Innovationspotenzial und Wirtschaftskraft. So schlage sie Brücken zwischen Halle und dem Saalekreis und mache die geschichtliche, wissenschaftliche und technische Entwicklung der Region sicht- und erlebbar.

Mit der Techniklinie 5 wird Straßenbahnfahren neu definiert, findet auch Frank Bannert, Landrat des Saalekreises – hier endet die Linie 5 – und Verfechter des Projekts. Es geht nicht mehr nur darum, von A nach B zu kommen. Nein, man kann heute mit der Überlandbahn eine Menge entdecken, zum Beispiel, welche bahnbrechenden Entwicklungen von unserer Region ausgingen. Hier wurde das Haber-Bosch-Verfahren angewendet zur Herstellung von Ammoniak aus Stickstoff und Wasserstoff. Als Grundstoff für die Herstellung von Kunstdünger spielt Ammoniak eine entscheidende Rolle für dieErnährung der Weltbevölkerung. Entlang der Strecke entstand außerdem der erste Autoreifen aus Kautschuk – und hier entwickelten findige Wissenschaftler den Nylonstrumpf, holt Bannert mit einem Augenzwinkern auch die Frauen ins Boot.

Wo man singt, da lass dich ruhig nieder

Seit zwei Jahren ist die Techniklinie 5 nun als solche unterwegs. Und befördert nach wie vor nicht nur Kunden zuverlässig an ihre Arbeitsplätze und Wohnorte, sondern bewegt auch Kulturbegeisterte. Zur Museumsnacht und der Langen Nacht der Wissenschaft etwa lasen hallesche Autoren aus ihren Werken. Weitere Lesungen zum Tag des offenen Denkmals und zu den Saaleliteraturtagen sind geplant. Zum Campusfest der Hochschule Merseburg fand ein Tram-Konzert statt: Auf dem Weg nach Merseburg gab es für die Mitreisenden Lena Malena live zu erleben. Und auch hier wird es in diesem Jahr noch eine Neuauflage geben: Am 3. September gibt Last Minute ein Tram-Konzert.

Im Rahmen der Reihe Faszination Technik erfahren, bei der einmal im Jahr Unternehmen und wissenschaftliche Institute entlang der Route ihre Türen öffnen, lud der weinberg campus ein. Im größten Technologiepark Mitteldeutschlands  informierte das Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik, woran die Wissenschaftler derzeit forschen. Außerdem stand Hypos im Mittelpunkt der Expedition und damit die Frage: Wie kann man mit Hilfe von Wasserstoff jenen Strom speichern, den Wind- und Solarkraftanlagen erzeugen?

Geschichte und Zukunft allerorten

Wer jetzt noch nicht aussteigen will, kann auf der 33 Kilometer langen Strecke zwischen Halle und Bad Dürrenberg die bewegte Geschichte der Bahn auf sich wirken lassen: Im April 1891 wird in der Saalestadt das erste elektrische Straßenbahnnetz Europas eröffnet. Doch im Umland schießen Fabriken aus dem Boden, Arbeiter werden gebraucht. Der Bau von Überlandbahnen wird vorangetrieben, schnell gibt es Verbindungen nach Merseburg über Ammendorf und Schkopau. Solch eine Verkehrsanbindung galt schon damals als weitsichtig, schwärmt Landrat Bannert.

Stolz kann man darauf sein, dass sie schon vor mehr als 100 Jahren die Aufmerksamkeit anderer Städte und Regionen auf sich zog.

Das war im März 1902. Und heute? Zieht ein Schwergewicht der Industrie und der Wissenschaft nach dem anderen gemächlich an den Reisenden vorbei: Das gigantische Gradierwerk und der älteste Eisenbahntunnel Deutschlands in Bad Dürrenberg. Der mit 1.300 Hektar größte Chemiepark des Landes und die Total Raffinerie in Leuna. Der Luftfahrt- und Technikpark sowie Hochschule und Chemiemuseum in Merseburg. Weiter geht es nach Schkopau mit dem 1.900-Mann-starken Unternehmen Dow Olefinverbund. In Halle schließlich erwarten Besucher die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Martin-Luther-Universität und das Halloren- und Salinemuseum, in dem noch heute Salz gesiedelt wird, das weiße Gold der Stadt.

Nun gut – alles lässt sich freilich nicht im Vorbeifahren erfassen. Deshalb gehen in diesen Tagen Technik-Scouts an die Arbeit, buchbar über das Stadtmarketing Halle. Sie geben die Geschichten entlang der Techniklinie 5 lebendig und anekdotenreich zum Besten. Wer es lieber kurz und knapp mag, dem sei das Projekt Haltestellenpatenschaften ans Herz gelegt. Dafür werden derzeit die Haltepunkte informativ aufpoliert, gesponsert von Unternehmen der Region. Hier gibt es Industriekultur, Technikgeschichte und Wirtschaftskraft in Bild und Text erklärt.

Am Ende dieser Reise mit der Techniklinie 5 lädt Landrat Bannert mit folgendem Versprechen ein: Zwischen Auenlandschaften, groß- und kleinstädtischer Bebauung, Chemiebetrieben, wissenschaftlichen Einrichtungen, Firmen, technischen Denkmälern und Museen kann jeder entlang der Streckenführung ein Jahrhundert Geschichte Revue passieren lassen – und zugleich einen Blick in die Zukunft wagen.

(Autorin: Kathrin Wöhler)
Bildrechte HAVAG, die Techniklinie 5 in Fahrt

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Landkreis Saalekreis
Büro Landrat Frank Bannert
Tel:  (03461) 401010
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