Sehr geehrte/r Leser/in,
ich möchte Ihnen in mehreren Teilen meine Seminararbeit im Rahmen der Ausbildung zum „Systemischen Berater“ INSYS® mit dem Titel „Systematische Ansätze in der Beratung von Patienten/Kunden mit chronischen Schmerzen“ vorstellen.
Teil 6
4. Inkongruenz und Kongruenz
4.1 Inkongruenz
Der Begriff Inkongruenz bezeichnet eine Situation, bei der die kommunizierende
Person Botschaften durch ihre Outputkanäle vermittelt, die nicht zusammen passen
oder nicht kompatibel sind…. (Bandler/ Grindler 2001,55)
Als Outputkanäle werden Sprache, Sprechgeschwindigkeit, Stimme, Atmung,
Körperhaltung und Körperbewegung bezeichnet.
Inkongruenzen sehen wir als Physiotherapeuten häufig. Klienten beteuern, es gehe
Ihnen gut, die Atmung ist aber schnell und oberflächlich, die Körpersprache ist
verhalten oder ängstlich, manche Patienten sind blass und kalter Schweißsteht ihnen
auf der Stirn.
Andere wiederum lachen laut auf, wenn die Therapie Schmerzen verursacht oder sie
Behaupten, die schmerzhafte Stelle sei eine kitzelige Stelle.
Es besteht eine Inkongruenz zwischen Gesagtem und Gefühltem.
Die Aufgabe des Beraters besteht darin, diese Inkongruenz wahrzunehmen. Eine
genaue Beobachtung des Gesichtsausdruckes, der Augen und der Atmung ist eine
gute Möglichkeit, Schmerzzunahme und Schmerzabnahme während der Behandlung
zu registrieren.
Hier gilt es als Berater die Parabotschaften zu benennen und dem Klienten dazu zu
verhelfen, diese unterschiedlichen Schmerzintensitäten wahrzunehmen und diese
deutlich und klar zu benennen. Die Skalenfrage ist hier ein sehr gutes Instrument.
4.2 Kongruenz
Zeigt der Patient kongruentes Verhalten, sehen wir keine Parabotschaften. Diese
Patienten haben ein gutes Körpergefühl. Das Gefühlte kann verbal und körperlich
Angemessen ausgedrückt werden.
Kongruentes Verhalten kann als Ressource genutzt werden.
Vielen Dank für Ihr Interesse.
Mit freundlichen Grüßen
Sissi Tiedemann
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.