Spaniens Wirtschaft kommt allmählich wieder in Schwung – die Experten von RSM erwarten einen Anstieg bei Exporten und Nettoinvestitionen. Allerdings: Wenn Spanien die Krise nachhaltig bewältigen will, ist ein Umdenken erforderlich.
Düsseldorf, 08. Januar 2015. Die Rezession in Spanien zeigt ihre Spuren bei der Verfügbarkeit von Bankkrediten. Aber auch die Organisation in den Unternehmen könnte modernisiert werden. So glaubt die Mehrheit der befragten Experten von RSM, dass die spanischen Unternehmen ihre Mitarbeiter besser fortbilden sollten. Dies sind zwei Ergebnisse des RSM Unternehmer Reports, für den spanische Experten aus dem führenden Netzwerk unabhängiger Prüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften befragt wurden. Darin äußert die Mehrheit der Teilnehmer auch die Ansicht, dass die Führungskräfte eher selten Innovationen anstoßen. Zudem bevorzugen sie Projekte, die nur ein geringes Risiko aufweisen.
“Diese Zurückhaltung bei der Entwicklung und Einführung neuer Produkte oder Services ist das Ergebnis der langanhaltenden Wirtschaftskrise in Spanien”, erklärt Dr. Warner B. J. Popkes, Chairman von RSM Germany. “Die hohe Zahl der Beschäftigungslosen und die damit einhergehende geringe Nachfrage dämpft auch das Interesse an Innovationen.” Die Finanzkrise hat die Volkswirtschaft Spaniens empfindlich getroffen, das Land befindet sich seit Jahren in der Rezession. Zuletzt lag die Arbeitslosenquote bei knapp 25 Prozent. Die Unternehmen in Spanien, die sich auf internationale Märkte konzentrierten, konnten allerdings von den sinkenden Lohnkosten im Land profitieren. Sie waren von der Krise weit weniger betroffen als Firmen, die vorwiegend auf dem regionalen Markt aktiv sind, so die RSM-Experten aus Spanien.
Eine Reihe von Umfrageergebnissen entspricht der wirtschaftlichen Gesamtsituation. So bezeichnen nahezu alle Befragten die Verfügbarkeit von Bankkrediten in Spanien als “schlecht” bis “sehr schlecht” (88 Prozent). Europaweit liegt dieser Wert bei “nur” 52 Prozent. Ähnlich negativ wird auch die Möglichkeit beurteilt, Innovationen oder Startups über eine Risikofinanzierung anzuschieben. Als hinderlich werden auch bürokratische Hürden sowie das Steuersystem gesehen. Die Beurteilung des Bildungswesens entspricht dagegen dem europäischen Durchschnitt, allerdings könnten Schulen, Universitäten und Politik besser die Selbständigkeit fördern. Dazu passt, dass das Image von Firmeninhabern und Unternehmenslenkern innerhalb der Gesellschaft vergleichsweise negativ gesehen wird.
Auch unter den eigenen Arbeitnehmern haben die Unternehmen mit Imageproblemen zu kämpfen. So gibt jeder zweite Befragte an, dass sich die Angestellten mit ihrem Arbeitgeber kaum identifizieren. Auf der anderen Seite könnten die Unternehmen mehr in ihre Mitarbeiter investieren, indem sie beispielsweise Möglichkeiten zur Weiterbildung anbieten. Hier sehen fast alle RSM-Experten Nachholbedarf. Zu dieser Erkenntnis passt, dass die Bereitschaft, Kunden in einer Fremdsprache zu bedienen, nur gering ausgeprägt ist. “Spanien befindet sich auf dem Weg der wirtschaftlichen Erholung”, sagt Jose M. Gasso Martin, Partner von RSM Gasso. “Um aber zu nachhaltigen Verbesserungen zu kommen, muss sich auch die Kultur innerhalb der Unternehmen wandeln. Und Schulen und Universitäten müssen besser vermitteln, wie wertvoll Unternehmen für die Gesellschaft sind.”
Im Jahr 2013 verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt in Spanien ein Minus von 1,2 Prozent. Nach einer Schätzung der Europäischen Kommission aus dem letzten Herbst soll es 2014 um 1,2 Prozent wachsen. 2015 soll das Wirtschaftswachstum bei 1,7 Prozent liegen.
Die RSM-Sonderauswertung ist Teil des “European Business Resilience Survey”, für den 356 RSM Experten aus 14 europäischen Ländern befragt wurden und die von Prof. Dr. Michael Vogelsang, Prof. Dr. Niels Biethahn (beide BiTS), Dr. Amit Ghosh (INWT/BiTS), Hubertus Heuer und Philipp Walther (beide WeisseQ/BiTS) gemeinsam mit RSM entwickelt wurde.
Folgende Ergebnisse des RSM Unternehmer Reports wurden 2014 bereits veröffentlicht:
16. September: Experten erwarten für 2015 Wirtschaftswachstum in Deutschland
21. September: Unternehmenskultur beeinflusst Kreditvergabe
12. November: Griechische Wirtschaft: Noch ein langer Weg
17. November: Frankreich: Ohne Reformen kein Wachstum
24. November: Schweden: Ausgeprägte Bereitschaft zu Innovationen
05. Dezember: Belgien: Exportnation im Wandel
10. Dezember: Polen: Risikobereite Unternehmenslenker
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