Erfolgreiche Qualitätssicherung für einen Zulieferer der Automobilindustrie / Mit Six Sigma zu objektiven Daten und kooperativem Arbeitsklima / BPE Solutions veröffentlicht neue Fallstudie im Automotive-Bereich
Wiesbaden, 23. Mai (BPES, Sch). Gut betuchte Käufer eines Luxus-Geländewagens reagieren unwirsch, wenn plötzlich am Fahrzeughimmel ein Spalt klafft. Und wenn die Reklamationen aufgrund dieses Problems einfach nicht enden wollen, liegen nach einigen Monaten beim Fahrzeughersteller die Nerven blank. Reklamiert wurde ein baugleiches Teil für verschiedene SUVs: die Verkleidung der A-Säule löste sich, ein deutlich sichtbarer Spalt entstand.
Aus dem Norden Deutschlands erreichte daher ein Hilferuf die Fachleute von der Business Process Excellence Solutions (BPES): Der für das die Himmelsfreuden der Original Equipment Manufactures (OEM) trübende Bauteil verantwortliche Zulieferer forderte die Unterstützung der Six Sigma- und Lean-Management-Spezialisten an. Die Fahrzeughersteller stellten klare Forderungen an den Zulieferer – und das unmissverständlich.
Six Sigma schafft Transparenz
Die OEM machten für die Reklamationen ein Fangband verantwortlich, das wie ein Clip gestaltet ist. Auf der linken Seite des einen Fahrzeuges wurde das Fangband seltener reklamiert. Die Ingenieure der Hersteller ermittelten die Auszugkraft, die notwendig war, das Fangband aus seiner definierten Position zu ziehen. Das gleiche Teil auf der rechten Seite und bei den anderen Luxus-Offroadern hielt im Schnitt deutlich weniger Zugkraft aus. Obendrein wiesen die für die übrigen Fahrzeuge gemessenen Werte eine deutlich größere Varianz aus. Die OEM forderten bei Projektstart zunächst folglich, dass die Clips bei allen Bauteilen einer Auszugkraft von 75 Newton (N) standhalten, die Toleranz sollte bei plus/minus 5 N liegen.
Die Qualitätssicherung beim Zulieferer ermittelte allerdings abweichende Werte. Der vor Ort entsandte Six Sigma Consultant Thorsten Haack und der als Supervisor fungierende Six Sigma Master Black Belt Torsten Tolle begannen ihre Arbeit folgerichtig mit der detaillierten Aufnahme des Montageprozesses, gefolgt von einer Prozessfähigkeitsanalyse und um gesicherte Ergebnisse zu erhalten, einer Messsystem-Analyse. Auf dieser Basis wurden eine Messvorrichtung und eine Verfahrensanweisung dazu entwickelt, die jetzt objektive Daten lieferte.
Fehler entstehen durch den Montageprozess
Nachdem auf diese Art einheitliche Ausgangsdaten geschaffen waren, verfolgte das Qualitätssicherungsteam auf Seiten des Zulieferers zwei verschiedene Strategien. Zunächst verkleinerten sie die Geometriemaße des Retainers, in den der Clip eingebracht wurde. Nach der dritten Verkleinerung war das gewünschte Ergebnis erreicht: Umfangreiche Messungen und statistische Auswertungsmethoden nach Six Sigma zeigten, dass die Clips bei allen Fahrzeugen jetzt im Durchschnitt die gleichen Zugkräfte aushielten.
Die Variation allerdings verursacht der Prozessablauf. Der Montageprozess, mit dem die Arbeiter das Fangband in den noch spritzwarmen Retainer einbringen mussten, war komplex: aufstecken, eindrehen, fixieren. Der Ablauf war nicht klar definiert, also löste jeder Monteur das Problem auf seine Weise – häufig mit zu hohem Kraftaufwand. Mit einer Messreihe zeigte Thorsten Haack, dass genau dieser ungeklärte Prozess die Ursache für die breite Streuung der Messergebnisse war.
“Wir mussten also einen standardisierten und stabilen Montageprozess schaffen, bei dem das Fangband immer auf die gleiche Art und Weise in den Retainer montiert wird, immer im gleichen Winkel und am besten immer mit einer bestimmten Kraft”, erläutert Thorsten Haack. Manuell war diese Vorgabe nicht zu erfüllen. Das Team konstruierte daher eine Handpresse für die Montage der Clips. Ergebnis: Die Variation reduzierte sich deutlich. Noch besser wurden die Ergebnisse, als eine neue Montagevorrichtung nach den Vorgaben des Teams gebaut wurde.
Six Sigma versachlicht den Change-Prozess
Das Besondere in diesem Fall waren zum einen die zunächst stringenten Vorgaben von Seiten der Fahrzeughersteller. Torsten Tolle zeigt Verständnis: “Das Problem existierte schon länger, die Ungeduld war deshalb nachvollziehbar.” Allerdings ist eine solche Einmischung nicht immer zielführend. Die objektiven Daten, die mit der Six Sigma Methode ermittelt wurden, gewannen allerdings schnell das Vertrauen auf beiden Seiten.
Fazit: Die Arbeit mit dem Six Sigma Werkzeugkasten bei Veränderungsprozessen trägt massiv zur Versachlichung bei. Dadurch können auch externe Interessengruppen wie etwa Auftraggeber dazu gebracht werden, eine konstruktive Zusammenarbeit zu pflegen. “Six Sigma macht die Fortschritte sofort transparent”, erklärt Torsten Tolle, “dadurch arbeiten alle auf der gleichen Basis, und das schafft Vertrauen.” Eine ausführliche Fallstudie liegt als Download auf der Homepage von BPE Solutions unter http://www.bpe-solutions.de/referenzen/business-cases/fallbeispiel-4.html bereit.
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Hinweis für Redaktionen: Die angesprochene Fallstudie ist anonymisiert. Die dargestellten Abläufe betreffen die Kernvorgänge eines Unternehmens. Diese Daten können einer breiten Öffentlichkeit nur dargelegt werden, wenn der Name des Unternehmens ungenannt bleibt. Wenn Sie exklusive Beiträge, Interviews, profunde Analysen zu den Themen Lean Management, Six Sigma, Interimsmanagement, Prozessoptimierung und Supply Chain Management wünschen, wenden Sie sich bitte an unseren Ansprechpartner für Medien, Robert Schmauß, (069) 775193 oder per Mail: robertschmauss@alice-dsl.de
Über BPE Solutions: Torsten Tolle und Thomas G. Erb gründeten im Jahr 2010 das Prozessberatungs-Unternehmen Business Process Excellence Solutions GmbH (BPE Solutions). Der Fokus liegt auf betrieblichen Veränderungsprozessen durch die systematische Anwendung von Six Sigma-Prozessverbesserungstechniken und statistischer Prozesskontrolle in mittelständischen Unternehmen. Obendrein liegt ein Schwerpunkt der Arbeit auf der Ausbildung von weiteren Six-Sigma-Black- und Green-Belts direkt an einem konkreten Verbesserungsprojekt im Unternehmen. Torsten Tolle: “Nach Abschluss der Arbeit hat das Unternehmen kompetente Projektleiter für Change-Prozesse im Haus. Aber das Beste daran: Die Kosten für die Ausbildung amortisieren sich sofort durch den verbesserten Prozess.”
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