Sexuelle Belästigung auf Firmenfeiern? Jobswype-Befragung zeigt:  Im Schnitt jeder dritte  bis vierte  europäische  Arbeitnehmer betroffen.

Sexuelle Belästigung auf Firmenfeiern? Jobswype-Befragung zeigt: Im Schnitt jeder dritte bis vierte europäische Arbeitnehmer betroffen.

Die meisten Fälle im Vereinigten Königreich und Irland

Wien, 12.12.2017 –  Die negativen Schlagzeilen wollen nicht aufhören – immer mehr Fälle von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz werden bekannt. Firmenfeiern in der Adventzeit bieten mit ihrer einerseits lockeren, andererseits alkoholisierten Umgebung zahlreiche Gelegenheiten für etwaige Fehlverhalten. Die Jobsuchmaschine Jobswype nahm dies zum Anlass und befragt  ihre  User in Europa, ob sie auf einer Firmen-Weihnachtsfeier schon einmal sexuell belästigt wurden. Ernüchternde Erkenntnis der Umfrage: Im Schnitt sind bis zu einem Drittel der europäischen Arbeitnehmer davon betroffen, wobei Österreich erfreulicherweise mit 21 Prozent eine der niedrigsten Zahlen europaweit aufweist.

Der europäische Überblick offenbart eine Trennlinie zwischen Kontinental- und Inseleuropa. Während diesseits des Ärmelkanals insgesamt zwischen 21 in Österreich und 30 Prozent in   Polen  schon einmal während einer Firmen-Weihnachtsfeier sexuell belästigt worden sind, wachsen die Zahlen im Vereinten Königsreich und Irland auf besorgniserregende 38 bzw. 45 Prozent.

„Natürlich zeigen alle Zahlen, selbst wenn ihr absoluter Wert im Vergleich klein erscheint, dass die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz leider alltäglich ist. Denn ob nun jeder zweite oder doch „nur“ jeder dritte Arbeitnehmer bedrängt wird, macht wohl nur noch einen statistischen Unterschied aus. Dabei sollten Betroffene wissen, dass das Gesetz auf jeden Fall auf ihrer Seite steht. In jedem EU-Land gibt es Anti-Diskriminierungsgesetze, die in diesem Fall greifen.“, fasst Christian Erhart, Jobswype-Geschäftsführer, die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zusammen.

Betroffene schweigen aus Angst oder wegen Vorurteilen

Trotzdem schweigen viele Betroffene – aus Angst, ihre Jobs zu verlieren oder weil sie befürchten, dass alles nur noch schlimmer wird, falls sie sich bei den Vorgesetzten beschweren. Auf diesen Teufelskreis machten aktuell die zahlreichen weiblichen Opfer des Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein aufmerksam. Der Fall löste eine regelrechte Welle der Entrüstung bzw. Solidarität mit den Opfern aus.  Zahlreiche Frauen meldeten sich in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #meetoo mit ihren eigenen Erfahrungen. „Frauen sind nach wie vor bevorzugte Opfer sexueller Belästigung, aber es wird gemutmaßt, dass Männer genauso betroffen sein können, sich jedoch wegen der vorherrschenden Rollenbilder  der Geschlechter noch seltener trauen, sich zu Wort zu melden“, meint Erhart.

Personalabteilungen und Vorgesetzte mit Fingerspitzengefühl gefragt

„Durch Prävention können Unternehmen diesem Phänomen einen Riegel vorschieben. Ganz verhindern ist wohl leider unmöglich. Jedoch kann man seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei entsprechenden Schulungen sensibilisieren“, rät Jobswype Chef Christian Erhart. Eine weitere gute Idee wäre  die Benennung von Vertrauenspersonen des jeweils selben Geschlechts, aus der Führung oder aus der Personalabteilung, an die sich Betroffene im Falle von Übergriffen vertrauensvoll wenden können. „Es sind kleine Schritte, jedoch zeigen sie der Belegschaft, dass sich jeder am Arbeitsplatz sicher fühlen kann und es im Unternehmen null Toleranz für Fehlverhalten gibt.“

Diese Umfrage wurde von Jobswype im November 2017 durchgeführt. Teilgenommen haben europaweit  1 094 Personen.

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