“Sicherheit ist in erster Linie Kopfsache”, sagt Heidi Prochaska, Sicherheitsexpertin und ehemalige Personenschützerin. Sie arbeitet mit Mitarbeitern von Jobcentern, sozialen Einrichtungen und Unternehmen.Hierbei geht es konkret um die sicherheitsrelevanten
Bedürfnisse der Mitarbeiter der Unternehmen.
“Oft höre ich Sätze wie “Mir wird schon nichts passieren”, berichtet Heidi Prochaska. In Gefahrensituationen ist Selbstbeschwichtigung jedoch keine Hilfe, betont sie. “In meinen Schulungen lernen die Teilnehmer aufmerksam zu sein und der Intuition zu vertrauen.” Viele schwierige Situationen finden Lösungen durch die Analyse des Umfeldes und der eigenen Fähigkeiten.
In ihrer aktiven Zeit als Personenschützerin arbeitete Prochaska für Konzernvorstände und exponierte Unternehmerfamilien. Heute gibt sie ihr Wissen an die Teilnehmer ihrer Schulungen und Coachings weiter. Als Sicherheitsexpertin erkennt sie im Gespräch oder bei
Ortsbesichtigung wesentliche Schwachstellen. “In Ämtern gibt es beispielsweise häufig Alarmsysteme”, berichtet Prochaska.
“Doch wie reagieren Sie bei einer Alarmauslösung? Laufen Sie hin, oder laufen Sie weg? Wer ruft wann die Polizei?”
Krisensituationen muss man üben und zumindest in Gedanken durchspielen, um im Ernstfall gewappnet zu sein, sagt sie. “Verdrängen bringt da nichts.”
Dies erkennen auch in zunehmendem Maße die Einrichtungsträger. In letzter Zeit wird Prochaska besonders von Jobcentern und von Trägern sozialer Einrichtungen angefragt. Konkrete Ereignisse – wie die Messerattacke auf eine Jobcentermitarbeiterin 2012 oder aktuell, die Geiselnahme in einem Kindergarten – sind oft Auslöser. “Nach solchen Vorfällen merke ich einen deutlichen Anstieg der
Anfragen”, so Prochaska.
Über zwei Drittel der Mitarbeiter aus Jobcentern fühlen sich am Arbeitsplatz gelegentlich oder oft unsicher oder gar bedroht – das zeigt eine Umfrage der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) aus dem Jahr 2011. Seit dem
Zeitpunkt der Umfrage dürften sich die Zahlen kaum geändert haben.
In Schulungen vermittelt Heidi Prochaska auch Grundwissen für mehr Sicherheit im Arbeitsalltag. Zu Maßnahmen, die im Vorfeld ergriffen werden können, gehören die Kenntnis von Fluchtwegen und das Entfernen von potentiellen Wurfgeschossen wie Tacker und Locher aus der Reichweite des Gegenübers. Prochaska analysiert Verhalten und vermittelt Kenntnisse in der Gesprächsführung – denn eine angespannte Situation eskaliert schnell. “Mögliche Schwächen zuzugeben, ist eine große Stärke, und ein wichtiges Werkzeug bei der Deeskalation. Mit meinen Kursteilnehmern übe ich daher verschiedene Gesprächssituationen.”
Zuletzt geht es um das Verhalten in Ausnahmesituationen – die hoffentlich nie eintreten. “Grundsätzlich ist keine Situation vollständig beherrschbar”, meint Prochaska. Richtiges Verhalten kann man allerdings lernen. “Ein Tagesseminar macht aus Mitarbeitern keine Sicherheitsprofis”, weiß sie. “Aber es macht wach, aufmerksam, schweißt zusammen und gibt neue Perspektiven und Lösungen für alte Probleme.”
Atlatus GmbH – Verlag für Erzählende Ratgeber, Illustrierte Biografien und Seminare mit Sitz in Stuttgart.
Kontakt:
Atlatus GmbH
Susanne Apelt
Neue Weinsteige 47–49
70180 Stuttgart
0711/75 85 89 10
info@atlatus-verlag.de
http://www.atlatus.de