Türkei – von Istanbul nach Hopa
Nachdem nun alle Expeditonsteilnehmer in Istanbul eingetroffen waren, sollte es nun endlich losgehen. Monatelange Planungen waren vorausgegangen und nun würde sich viele Fragen bald praktisch beantworten. Würde alles so laufen, wie gedacht?
11.8.2014 – Tag 1 ISTANBUL
Sightseeing Tour durch Istanbul mit Anfahrt im Mega Stau und einer ersten Vorahnung was wohl im Konvoi mit 13 Fahrzeugen auf uns zukommen wird. Am Abend offizieller Start der Expedition auf einer Segelyacht im Bosporus. Turgay, einer der Teilnehmer hatte uns großzügig eingeladen, es gab feinste Speisen, gute Weine und eine traumhafte Fahrt unter den Bosporusbrücken von Istanbul. Die Anfahrt mit dem Transferbus war allerdings auf Grund des Staus eine einzige Katastrophe: 30 Kilometer durch die Stadt in mehr als zwei Stunden.
12.8.2014 – Tag 2 SAFRANBOLU
Um sieben Uhr morgens standen dann alle 19 Teilnehmer zum Start bereit um die erste Tagesetappe von Istanbul nach Safranbolu anzugehen, der berühmtesten Stadt der Türkei an der Seidenstraße, die einst Istanbul mit Waren aus China versorgte. Nach Überquerung einer der Bosporus Brücken wollten wir uns zu einem Gruppenbild mit dem europäischen Istanbul im Hintergrund zusammenfinden. Die letzten 3 Amaroks verpassten dann doch eine Abfahrt und verfuhren sich, wurden aber nach kurzer Zeit wieder eingefangen. Im Laufe der Expedition ergeben sich noch viele Gelegenheiten Konvoi fahren in der Stadt zu perfektionieren.
Die Fahrt ging raus aus Istanbul, zum Schwarzen Meer und wir durchfuhren wunderschöne Landschaften auf Nebenstraßen. Schnell kam Begeisterung auf von den kleinen Dörfern in der walddurchfluteten hügeligen Gegend. Teilweise wie im Schwarzwald, allerdings statt Kirchen Minarette und statt Sauerbraten, Kebab. Erst gegen 20 Uhr trafen wir im Cinci Han Hotel, einer ehemaligen Karawanserei, in Safranbolu ein! Eigentlich ein schönes Plätzchen, mitten im Dorf – allerdings mit einer Speisekarte wie bei McDonalds und unfreundlichem wenig hilfsbereiten Personal.
Die erste Tagesetappe mit 470 km der Expedition war absolviert und die Fahrt im Konvoi durch Istanbul war die erste “Reifeprüfung” für die Expeditionsteilnehmer. Keiner ging dauerhaft verloren – Prüfung fast bestanden.
13.8.2014 – Tag 3 HATTUSAS
Heute ging unsere Etappe von Safranbolu nach Hattusa, durch gebirgige Waldlandschaften und über Schotterpisten der feinsten Art, Menschenleer und ohne störenden Verkehr. Unsere Biker waren begeistert und hatten gut zu tun. Am Nachmittag im anatolische Hochland besuchten wir einen Melonenmarkt. Sofort war die Gruppe umringt und es wurden frische Melonen serviert. Gastfreundschaft ohne jeden Hintergedanken – da muss man sich erst mal dran gewöhnen.
Wir übernachteten in Hattusa, wo wir die Ausgrabungsstellen des Königreichs der Hethiter besuchten, die vor rund 3.500 Jahren hier ihre Hauptstadt hatten. Die Hethiter schlossen das erste Friedensabkommen der Menschheit mit Ramses II. im 13. Jahrhundert v.Chr. ab.
Gab es Löwen in der Türkei? Diese Frage beschäftigte uns mehrere Tage und außer dem Landesguide Ufuk (durch die Löwen erstmals “Unfug” genannt) war niemand so richtig davon überzeugt. Später im Iran sollte sich diese These bestätigen; tatsächlich es gab Löwen – auch in der Türkei.
Am Abend gab es noch ein offizielles Treffen mit dem Bürgermeister und einigen offiziellen Vertretern der Region.
14.8.2014 – Tag 4 KAPPADOKIEN
Bereits um 8 Uhr startete der Expeditionstross in Hattusa, um möglichst rechtzeitig in Kappadokien zu sein und der großen Hitze zu entgehen. Am Mittag waren es dann doch 46 Grad – für die Motorradfahrer eine echte Herausforderung – die Amarok Besatzungen schalteten aus Solidarität die Klimaanlage aus und machten die Fenster auf.
Die Fahrt durch Anatolien und Kappadokien war landschaftlich absolut beeindruckend und auch das das Mittagessen in Avanos konnte alle begeistern.
Tages Highlight war die Besichtigung der Felsenstädte in Paschbag. Zehntausende Menschen lebten dort einst und nach allem, was wir gesehen haben, können wir uns das jetzt vorstellen. Fantastische Bilder einer wohl einmaligen Landschaft nicht nur der Türkei.
15.8.2014 – Tag 5 SUSEHRI
Eigentlich nur eine schnelle Verbindungsetappe von Kappadokien in den Osten der Türkei. Überraschend interessant, dann die letzte Strecke von Zara nach Susehri über eine schön ausgebaute, leere Passstraße, das abendliche Highlight für unsere Biker. Die Übernachtung im Suvadi Hotel ein Erlebnis für die Bikes, die im Foyer “schlafen” durften. Kurzer Stopp vor dem Hotel – die Schiebetür ging auf und 8 BMW´s standen direkt vor der Rezeption. Da im Hotel am Abend noch eine Hochzeit stattfand und der Lärmpegel doch etwas hoch war, versorgte uns der Hotelier mit Wein, Bier und Raki – kostenlos. Wolfgang hatte ihn noch in die Stadt geschickt um Rot und Weißwein zu besorgen, da er dies normalerweise nicht da hat. Wieder ein Tag mit zwei “türkischen Lösungen”.
16.8.2014 – Tag 6 HOPA
Der Samstag war ein toller Tag; es war wirklich alle drin: wunderschöne Landschaften im Otlukbeli Gebirge, welches wir durchfuhren (und zwar rund 362 km), unbefestigte Waldwege, schwierigste Schotterpisten, grandiose Abfahrten hin zum Schwarzen Meer, und auf dem letzten Autobahnteilstück von Yomra nach Kemal Pass ein kurze Regenguss!
Auf dem Weg wurde als Highlight das Sumela Kloster besichtigt.
Vor dem Hotel in Sarp (hinter Hopa) gingen uns dann im letzten Uturn 2 Fahrzeuge verloren, die es wohl zu eilig hatten aus der Türkei raus nach Georgien zu kommen. Letztlich konnten Sie aber ebenfalls eine Nacht in einem typischen Grenzhotel verbringen.
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