Milchpreisbarometer zeigt 38 ct. für die Genossenschaftsmitglieder
Das Milchpreisbarometer zeigt so niedrige Werte wie noch nie. Milch kostet den Verbraucher derzeit teilweise weniger als Wasser. In manchen Regionen Deutschlands bekommen Landwirte derzeit unter 25 Cent pro Liter (Stand: Juli 2015). Ein Preis, der nicht einmal die Erzeugungskosten deckt und Landwirte zum Aufgeben ihrer Betriebe zwingen wird. Europaweit protestieren die Milchviehhalter deshalb mit drastischen Aktionen. Unter anderem soll eine deutschlandweite Protest-Sternfahrt des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter e.V mit großer Schlusskundgebung am 1. September 2015 in München auf den Preisverfall aufmerksam machen.
Doch auf der Milchpreis-Wetterkarte gibt es einen Ausreißer nach oben: Die Molkerei Berchtesgadener Land (http://www.bergbauernmilch.de) bezahlt immer noch 38 ct./l. Doch wie kann es sein, dass das Unternehmen sich mit einer Preisdifferenz von teils über 10 ct./l vom aktuellen Milchpreis abkoppeln kann? Der Geschäftsführer der Molkerei, Bernhard Pointner (39), hierzu:
“Milch ist ein kostbares und hochwertiges Lebensmittel. Entsprechend wird es bei uns verarbeitet und vermarktet. Dabei besetzen wir eine Nische. Unser Vorteil liegt nicht im günstigen Preis, sondern in der Qualität der Produkte, die ihren Preis wert sind. Landwirte, deren Milch wir vermarkten, haben im Schnitt 23 Kühe und füttern alle ohne Gentechnik. Das Futter kommt hauptsächlich von den Wiesen der Alpenregion: frisch, als Heu oder Silage. Die Milchbauern nutzen das Tierhomöopathie-Schulungsangebot der Molkerei. So stärken sie die Tiergesundheit und reduzieren den Einsatz von Antibiotika auf ein Minimum. Die Immunkräfte der Kühe werden zusätzlich durch die Verwendung von natürlichem Natursteinsalz aus Berchtesgaden gestärkt. Alles Gründe, warum die Berchtesgadener Land Milchprodukte im Supermarkt etwas teurer sind. Doch es gibt immer mehr Menschen, die bereit sind für eine naturnahe Erzeugung, verbunden mit handwerklichem Können, einen höheren Preis zu bezahlen. Und genau für diese hohe Qualität steht die Marke Berchtesgadener Land. Den höheren Preis, von dem wir natürlich auch den Lebensmitteleinzelhändler überzeugen müssen, geben wir an die Landwirte weiter. Der Grund für diese Qualitäts- und Preispolitik der Molkerei liegt auch in unserer wertebewussten und nachhaltigen Art zu wirtschaften.”
Dennoch demonstrieren derzeit auch Bauern, deren Milch im Berchtesgadener Land Sortiment steckt. Allerdings demonstrieren sie Dankbarkeit dafür, dass Verbraucher ihre Leistung wertschätzen und bereit sind einen fairen Milchpreis zu bezahlen. Am 21. August 2015 haben sie sich vor einem Supermarkt in Farchant bei Garmisch-Partenkirchen bei Konsumenten mit einem “Vergelts Gott” dafür bedankt, dass sie zu regional hergestellten Milchprodukten greifen. Seit November 2014 liefern 120 Betriebe aus dieser Region, dem Werdenfelser Land, ihre Milch an die Molkerei Berchtesgadener Land.
Weitere Informationen zu der Aktion unter: http://www.sat1bayern.de/news/20150821/bauern-starten-ungewoehnliche-werbekampagne-in-eigener-sache/
Die Entstehung der Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG reicht in das Jahr 1927 zurück. 54 Bauern gründeten die Molkerei-Genossenschaft mit einer anfänglichen Tagesanlieferung von 700 Kilogramm Milch. Seit 1986 befindet sich der Firmensitz am Hockerfeld in Piding. Die derzeit tägliche Milchanliefermenge von 600.000 Kilogramm wird heute von 1748 Bauern aus dem Berchtesgadener Land, dem Chiemgau, dem Isarwinkel sowie dem Salzburger Land geliefert. Mit einer erfassten Rohstoffmenge von 265 Mio. kg Milch wurde in 2014 ein Umsatz von über 200 Millionen EUR inkl. Frischdienst realisiert. Bei den Produkten entwickelte sich Frische Bergbauern-Milch, Bergbauern-Butter und Haltbare Bio-Alpenmilch zu den Rennern in den Premiumsortimenten.
Kontakt
Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG
Barbara Steiner-Hainz
Hockerfeld 5-8
83451 Piding
08651 / 7004-1150
barbara.steiner-hainz@molkerei-bgl.de
http://bergbauernmilch.de/