Das Fundament von Stilhand wurde im Jahr 2016 von Jürgen Übersohn, dem gelernten Steinmetz und Heilpädagogen, gelegt.
In einer kleinen Werkstatt im Raum Augsburg werden seitdem alle Produkte von ihm entworfen und in Handarbeit hergestellt. Alle Arbeitsvorgänge – vom Schalungsbau, über den Guss, das Schleifen bis hin zum Lackieren der Objekte werden von ihm mit Liebe zum Detail gefertigt, die sich in den Ergebnissen widerspiegelt.
Stilhandprodukte sind designte Wohnraumobjekte, die handwerklich in den Kombinationen Beton-Holz, Beton-Harz oder Beton-Metall gefertigt werden. Durch ihre zeitlose und schlichte Gestaltung erlauben die Produkte – wie Hängelampen, Pendelleuchten, Spiegel aus Beton und Tische – eine besondere Gestaltung unterschiedlichster Innenräume.
Frage: Wie bist du darauf gekommen, die Firma Stilhand zu gründen?
Antwort: Ich kann nur das wiederholen, was ich auf meiner Internetseite zu der Entstehung der Firma geschrieben habe:
Der Vater des Gedankens war, mein neu gebautes Haus mit Leuchten auszustatten, die meinem Geschmack entsprechen und auch in das Hausdesign im Ganzen passen. Dazu besuchte ich zunächst Fachhändler für Leuchten und recherchierte auf einschlägigen Internetplattformen.
Nachdem ich keine Objekte finden konnte, die meinen Vorstellungen entsprachen, baute ich die ersten Leuchten selbst. Da es im Bereich „Formenbau“ nicht leicht ist, an hilfreiche Informationen zu kommen, misslangen viele Projekte zu Beginn. Lernen durch „Versuch und Irrtum“ war die Methode, mit der es mir schrittweise gelang, meine Betonprodukte so verwirklichen, dass sie meinem Anspruch an Design, Ästhetik und Verarbeitung gerecht wurden.
Frage: Du produzierst ja in der Form sehr schlichte Produkte. Warum?
Antwort: Die Sache ist ganz einfach. Ich bin überzeugt, dass durch klare, schlichte Formen in meiner Wohnumgebung meine innere Getriebenheit kompensiert werden kann.
Frage: Ist das auch so?
Antwort: (Lacht) Bisher merke ich noch nicht so viel davon, deshalb muss ich weiterarbeiten. (Lacht).
Frage: Warum hast du dich für die Materialien entschieden, die du verwendest?
Antwort: Ich finde Beton als Werkstoff zeitlos und gleichzeitig immerwährend modern. Die Verbindung dieses rauen Werkstoffes mit den ansprechenden Farben des Harzes oder dem glatten, glänzenden Metall schaffen eine interessante Symbiose.
Grundsätzlich finde ich Zweier-Kombinationen generell ansprechend. Deshalb fertige ich meine Produkte aus Beton immer nur mit einem weiteren Werkstoff. Diese Verbindungen, egal ob Beton mit Holz, Harz oder Metall, erzeugen eine angenehme Spannung bei den Objekten, ohne dass sie überladen wirken.
Frage: Woher bekommst du deine Ideen?
Antwort: Wenn ich zum Beispiel in einer mir neuen Umgebung bin. Das kann ein Wartezimmer sein, eine Wohnung oder was auch immer. Dann überlege ich, was ich an diesem Ort ansprechend finde oder wie ich diesen gerne verändern würde. Das kann auch die ganze Räumlichkeit betreffen, ohne den speziellen Focus auf das Lichtdesign. (Lacht).
Bei den Leuchten ist es so, dass ich mir dann Form und Material vorstelle, und wenn das für mich klar ist, plane ich, ohne allzu viele Kompromisse in Bezug auf meine Ursprungsgedanken eingehen zu müssen, wie ein neues Projekt handwerklich umzusetzen ist.
Frage: Was macht für dich gutes Design aus?
Antwort: Ich würde gerne wieder auf deine Frage zurückkommen, warum ich schlichte Produkte produziere: Ich drehe durch ohne Schlichtheit. (Lacht)
Spaß beiseite. Für mich steht an erster Stelle, dass gutes Design auf das Wesentliche beschränkt sein muss, um nicht abzulenken. Es muss auch brauchbar und durchdacht sein. Wenn ich jetzt als Beispiel meine Betonleuchten nehme, dann ist es unabdingbar, eine kundenfreundliche Montage zu gewähren, ohne die Ästhetik des Produktes dabei zu zerstören.
Frage: Auf welches Produkt bist du besonders stolz? Und warum?
Antwort: Diese Frage lässt sich für mich sehr leicht beantworten. Es sind aber zwei Produkte: die Wandleuchte Malefica und die Hängelampen der Serie Fabricius.
Beide Betonleuchten stellten an mich sehr hohe Anforderungen beim Schalungsbau, die für mich zu Beginn schier unlösbar schienen.
Bei der Pendelleuchte Fabricius kamen noch Metallbearbeitungsschritte und Elektrifizierungsvorgehensweisen dazu, bei denen ich mich in neue Lernfelder begeben musste.
Das Wort „stolz“ finde ich in diesem Zusammenhang übertrieben. Aber ich würde sagen, ich habe mit Erfolg Probleme gelöst.
Frage: Wie richtest du deinen eigenen Wohnraum ein?
Antwort: Ansprechend, funktional und nach dem Motto „Weniger ist mehr“. Wenn ich einen Wunsch bezüglich meines optimalen Wohnraumes hätte, dann würde ich gerne so viele Zimmer haben, dass jedes einzelne nur mit ein paar wenigen Einrichtungsgegenständen ausgestattet ist. Ich weiß, dass das in Zeiten allgemeiner Wohnraumknappheit ein sehr dekadenter Wunsch ist. (Lacht)