(ddp direct)Bonn Der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG hat heute (Mittwoch, 16.11.2011) zum zwölften Mal den ökumenischen Predigtpreis verliehen www.predigtpreis.de. Der evangelische Theologe Rüdiger Lux aus Leipzig ist Preisträger in der Kategorie Beste Predigt. Die zwei Pastorinnen Amélie Gräfin zu Dohna aus Osnabrück und Kristin Jahn aus Meiningen bekamen die Auszeichnung in der Kategorie Beste Osterpredigt. Der ehemalige Erzbischof im polnischen Oppeln, Alfons Nossol, wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Rüdiger Lux (64), evangelischer Theologieprofessor an der Universität Leipzig, erhielt den Predigtpreis 2011 in der Kategorie Beste Predigt. Er bekam die Auszeichnung für seine Vater-unser-Predigt, die er am 20. Jahrestag der deutschen Einheit am 3. Oktober 2010 in der Kirche St. Nikolai in Leipzig gehalten hat. In der Predigt werden drei Briefe vorgelesen, die nie geschrieben wurden, die aber laut Lux das Jahrhundert geschrieben hat und Bitten an die Zukunft sind: Ein Mann schreibt 1944 im 2. Weltkrieg an seine einjährige Tochter. Eine Mutter schreibt aus Ostdeutschland nach der Maueröffnung an den in Westdeutschland lebenden Sohn. Ein werdender Vater schreibt 2010 an seine noch ungeborene Tochter.
Amélie Gräfin zu Dohna (49), Pastorin der Hannoverschen Landeskirche und Referentin für Kirche im Tourismus, wurde in der Kategorie Beste Osterpredigt ausgezeichnet. Sie widmet sich in der zu Ostern 2011 gehaltenen Predigt Markus 16, 1-8, dem offenen Schluss des Markusevangeliums, dem leeren Grab Jesu und der Hoffnung durch die Auferstehung.
Kristin Jahn (35), Pastorin in Meiningen, wurde ebenfalls in der Kategorie Beste Osterpredigt geehrt. Ihr Thema in der Predigt ist die Bachkantate BWV 66 Erfreut euch, ihr Herzen. Sie verbindet darin die Schmerzerfahrung von Johann Sebastian Bach über den frühen Tod seiner Eltern mit dem Schaffen von Melodien, die anderen Menschen Hoffnung und Freude geben.
Alfons Nossol (79), emeritierter Erzbischof von Oppeln und seit Jahrzehnten Brückenbauer zwischen Polen und Deutschland, wurde in der Kategorie Lebenswerk ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es dazu: Die in polnischer und deutscher Sprache gehaltenen Predigten des Erzbischofs Alfons Nossol zeichnen sich durch eine menschenfreundliche Theologie aus. Dabei eröffnet er suchenden Zeitgenossen Zugänge zu dem die Menschen liebenden Gott der Bibel. Sprachgewandt, wortgewaltig und mit Humor gelingt ihm im Vertrauen auf die Versöhnung stiftende Kraft des Wortes auch der Brückenschlag zwischen Völkern und Konfessionen.
Helmut Graf, Vorstand der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, hob als Stifter des Preises die Gründe für die Auslobung des Preises hervor: Mit unseren Publikationen bieten wir Unterstützung für private und berufliche Situationen im Alltag. Damit sind wir von der Predigt gar nicht so weit entfernt. Wir stellen uns auf unsere Leserschaft ein und bringen in Worte, was ihnen weiterhilft. Mit der Auslobung des Predigtpreises wollen wir ehrliche Impulse für einen Werteerhalt liefern. Die rege Beteiligung aus den Kirchen bestätige dieses Ansinnen. Die Jury konnte wie in den Vorjahren aus über 350 Einsendungen die besten Predigten auswählen.
Die nicht dotierte Auszeichnung besteht aus einer Bronzeskulptur. Mit dem im Jahr 2000 erstmals vergebenen Predigtpreis fördert der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG die Redekultur in den Kirchen und würdigt herausragende Predigten. Die Verleihung findet jährlich vor über 400 geladenen Gästen an Buß- und Bettag in der Schlosskirche der Universität Bonn statt. Bewerben können sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kirchen, Freikirchen und Landeskirchlichen Gemeinschaften. Bisherige Preisträger waren u. a. Margot Käßmann (eh. Vorsitzende des Rates der EKD und hannoversche Landesbischöfin), Bischof Dr. Joachim Wanke, Prof. Dr. Eberhard Jüngel (Tübingen) und Rolf Zerfaß (katholischer Theologieprofessor Würzburg).
Bisherige Preisträger:
Ausgezeichnet wurden bislang u. a.
Pater Heribert Arens OFM, Franziskanerkloster Vierzehnheiligen Bamberg,
Sylvia Bukowski, Pfarrerin Wuppertal,
Dr. Ulrich Engel, Pater Köln/Berlin,
Dr. Fernando Enns, mennonitischer Pfarrer Hamburg,
Horst Hirschler, Landesbischof i. R. Rehburg-Loccum,
Hanns Dieter Hüsch, Kabarettist,
Walter Jens, Rhetorik-Professor Tübingen,
Eberhard Jüngel, Tübinger Theologieprofessor,
Margot Käßmann, eh. hannoversche Landesbischöfin und Vorsitzende des Rates der EKD,
Dipl.-Theologin Vera Krause, Misereor Aachen,
Kathrin Oxen, Pastorin und Leiterin des evang. Zentrums für Predigtkultur Wittenberg,
Fritz Penserot, Pfarrer Schloss Burg/Mosel,
Pastor Michael Putzke, Kassel,
Dr. Paolo Ricca, Waldenserfakultät Rom,
Dr. Reinhold Stecher, Altbischof Innsbruck, Österreich
Dr. Joachim Wanke, katholischer Bischof Erfurt,
Dr. Rolf Zerfaß, katholischer Theologieprofessor Würzburg,
Dr. Jörg Zink, evangelischer Theologe und Publizist Stuttgart
Die Jury:
Die dreizehnköpfige ökumenisch besetzte Jury umfasst Theologinnen und Theologen sowie Publizisten. Der Jury gehören an:
Udo Hahn, Pfarrer, Akademiedirektor der Evangelischen Akademie Tutzing, Vorsitzender der Jury
Dr. Daniela Engelhard, Leiterin Seelsorgeamt Bischöfliches Generalvikariat, Osnabrück;
Dr. Pater Manfred Entrich OP, Geschäftsführer Institut für Pastoralhomiletik, Düsseldorf;
Dietrich Hackler, Pfarrer, Ministerialdirektor, Abteilungsleiter ältere Menschen im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bonn;
Dorothee Löhr, Pfarrerin Mannheim;
Dipl. Theol. Karsten Matthis, Geschäftsführer Stiftung Christlich-Soziale Politik e. V., Königswinter;
Dr. Christoph Morgner, Pfarrer, Altpräses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes;
Dr. Hadwig Müller, Missionswissenschaftliches Institut Missio e.V., Aachen;
Dr. Andrea Pichlmeier, Leiterin Referat Bibelpastoral Diözese Passau;
Dr. Reinhard Schmidt-Rost, Professor für Praktische Theologie, Universität Bonn;
Dr. Peter Seul, Pfarrer, Dozent für Homiletik am Priesterseminar des Erzbistums Köln;
Wolfgang Thielmann, Pastor, eh. Rheinischer Merkur, seit 2010 bei der Wochenzeitung Die Zeit im Ressort Christ und Welt, Bonn;
Dr. Jürgen Werbick, em. Professor für Fundamentaltheologie, Münster;
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