Markteinschätzung von Lacuna AG und Fondsmanager Neuberger Berman

US-REIT-Markt mit langfristig positiven Investmentchancen

(NL/9440077242) Regensburg, 18. Juni. Portfolio-Manager Brian C. Jones, Neuberger Berman, gab kürzlich einen Einblick in den US-amerikanischen Immobilienmarkt. Sein Ergebnis: Die Aussichten für US-amerikanische REITs sind weiterhin sehr positiv unabhängig von der aktuellen Korrekturphase. So notiert der FTSE NAREIT US REIT Index derzeit etwa 10 % unter dem Stand vom 21. Mai. Hintergrund sei nach Jones der graduelle Anstieg der Zinsen 10-jähriger US-Anleihen von 1,93 % auf 2,21 %. Investoren befürchteten weiter steigende Zinsen mit möglicherweise negativen Auswirkungen auf das REIT-Umfeld. Entsprechend reagierte der Markt mit einer Übertreibung nach unten. Jones dagegen betont, dass REITs selbst in einem moderat anziehenden Zinsumfeld gute Performancezahlen liefern würden. Mit ihrer niedrigen Durchschnittsverschuldung, die derzeit bei 45 % liegt 2007 noch waren es 52 % , sowie den sehr guten Refinanzierungsmöglichkeiten bieten REITs Investoren damit aktuell ein optimales Einstiegsfenster, erläutert Ottmar Heinen, Lacuna AG.

Als Beispiel für den nach wie vor intakten Aufwärtstrend der REIT-Branche nennt Heinen das Subsegment der Lagerhallen. Hier mache sich das Wachstum der US-Wirtschaft und der Konsumausgaben deutlich bemerkbar. Der Zusammenhang ist relativ einfach: Mit steigendem Konsum wächst auch der Import und damit der Bedarf an Lagerflächen, erläutert Heinen. REITs aus den Branchen Technologie, IT und Software weisen ebenfalls eine positive Entwicklung auf, besonders in Kalifornien. In den vergangenen 2-3 Jahren war die Westküste stärkste REIT-Region in den USA, fügt Ottmar Heinen hinzu. Im Appartment- und Bürosektor gewinnen vor allem Metropolregionen. Es ist ein deutlicher Trend hin zum Leben und Arbeiten in der Stadt zu beobachten. Gute Verkehrsanbindungen und eine zunehmend bessere Arbeitsmarktlage sorgen hier für eine steigende Nachfrage nach Büro- und Wohnimmobilien. Wesentlich langsamer dagegen erholen sich suburbane Regionen, die daher oftmals höhere Leerstandsquoten verzeichnen. Für Mietwohnungen zeigt sich auch der nach wie vor schwierige Häusermarkt als Nachfragetreiber. So sank die Hausbesitzerrate nach einem Hoch mit 69 % im Jahr 2005 auf einen aktuellen Tiefstand von jetzt 65 % dabei entspricht ein Prozentpunkt etwa einer Million Haushalten. Folglich strömen gut vier Millionen ehemalige Hausbesitzer auf den Mietmarkt, sodass entsprechend positionierte REITs hiervon deutlich profitieren können.

Mit diesen fundamentalen Voraussetzungen erreichte der REIT-Sektor im vergangenen Jahr ein durchschnittliches Cashflow-Wachstum von 9 %. Neuberger Berman Manager Brian Jones erwartet auch für das laufende Jahr hohe Durchschnittswerte von 8-9 %. Es ist davon auszugehen, dass sich der gute Cashflow-Zuwachs auch positiv auf die Dividendenausschüttungen auswirkt, führt Heinen aus. Diese lagen jüngst zwischen 3,5-4,0 %.

Anleger zeigen vor diesem Hintergrund zunehmendes Interesse am US-REIT-Sektor. Vor allem asiatische Institutionals investieren verstärkt in diesem Segment. Auch von institutioneller europäischer Seite ist eine leichte Nachfragesteigerung zu beobachten. Das Gros der Investoren im deutschsprachigen Umfeld sind jedoch weiterhin vermögende Privatpersonen, die im US-REIT-Segment investieren. Auch unter dem Aspekt der Neuregulierung von offenen Immobilienfonds rechnen Branchenexperten weiterhin mit einem anziehenden Interesse an diesem Anlagesegment. Vor allem die günstige Bewertung der REIT-Unternehmen, die noch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegt, gilt neben der anziehenden US-Konjunktur in einem historisch niedrigen Zinsumfeld als Nachfragetreiber. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die Erholung noch längere Zeit andauert und wir erst am Anfang eines neuen Aufwärtszyklus stehen, resümiert Heinen.

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