Drei Koch-Shows präsentieren gesunde und leckere Kost auf der diabetestour
Diabetiker müssen auf viele Leckereien verzichten. Zucker ist tabu, gesunde Ernährung mühsam und kostspielig. Mit diesen und anderen Vorurteilen räumen die Koch-Shows der “diabetestour” am 8. Juni im Congress Center Essen ein für allemal auf. Wie es lecker und gleichzeitig gesund geht, zeigen zwei erfahrene Köche. Das Plus: Alle Gerichte lassen sich leicht zu Hause nachkochen.
Hans Lauber ist einer der zwei Köche und ein Paradebeispiel. Denn seit 14 Jahren ist der 64-Jährige selbst Typ-2-Diabetiker – und muss nicht medikamentös behandelt werden. Sein Geheimnis: die richtige Ernährung und regelmäßige Bewegung. “Nach meiner Diagnose habe ich mir einen Ruck gegeben und sehr viel ausprobiert”, erklärt Lauber. In ausführlichen Testreihen, bei denen er immer wieder seine Werte kontrollierte, fand er raus, was gut für seinen Körper ist und empfiehlt seine Methode nun auch anderen Diabetikern. Man müsse weder Profikoch noch Extremsportler sein, um ohne Insulinspritzen auszukommen, so der Medienprofi. Der Erkrankte müsse lediglich bewusst einkaufen, beispielsweise regionale Zutaten verwenden und selbst zubereiten.
Am Landesdiabetikertag Nordrhein-Westfalen in Essen, der von der “diabetestour” präsentiert wird, steht der Medizinautor (“Schlemmen wie ein Diabetiker” und “Schönkost”) mit Diät- und Spitzenkoch Uwe Steiniger im Kochstudio. Gemeinsam führen sie in die Grundlagen der genussorientierten Diabetes-Küche ein. So erfährt der Besucher, welche Lebensmittel schlank machen, welche Pflanzen vitalisierend wirken und welche Kost schön macht.
Darüber hinaus stellt Lauber auch die beliebte “Hanswurst” vor. Diese Wurst hat nicht einmal 10 Prozent Fett – bei dennoch viel Geschmack – und eignet sich besonders gut für eine Diabetes bewusste Ernährung. Auch auf Pommes und Ketchup muss niemand verzichten. Statt Supermarkt-Ketchups mit neun Stück Würfelzucker pro 100 Gramm empfiehlt Lauber selbst gemachtes Ketchup: “Das ist schon in einer halben Stunde zubereitet aus Tomatenmark, Balsamico, Salz, Pfeffer und etwas Stevia. Pommes vom Backblech sind zudem gesünder als frittierte”, rät Lauber. Er wolle den Menschen die Angst vor dem Verlust ihrer Lebensqualität nehmen. Lediglich auf Fertigprodukte sollten Diabetiker verzichten, denn hier lauere versteckter Zucker. Lauber selbst sorgt vor, um auch unterwegs nicht in die Fast Food-Falle zu tappen. “Der Lauber hat sein belegtes Brot immer dabei”, ist die Devise des Wahl-Kölners.
“Umzudenken macht Spaß und lohnt sich. Alle meine Werte haben sich eingependelt und ich bin heute so fit wie nie zuvor”, macht Lauber anderen Diabetikern Mut. “Mein biologisches Alter liegt bei Ende 50.” Er habe zudem Bewegung in sein Leben gebracht. So baute er langsam und kontinuierlich 40 Pfund Übergewicht ab und Kondition auf. Heute nimmt Lauber die Treppe statt des Lifts, lässt das Auto auch mal stehen und läuft regelmäßig seine Runden. Dennoch sei er beileibe kein Asket, sondern genieße sein Leben: “Und genau das kann jeder Typ-2-Diabetiker schaffen.”
“diabetestour” mit Landesdiabetikertag Nordrhein-Westfalen
8. Juni 2013, 9.00 bis 16.00 Uhr
Congress Center Süd, Essen
Eintritt Einzelkarte 5 Euro
Familienkarte 8 Euro
Weitere Informationen unter http://www.diabetestour.de
Über die diabetestour
Die diabetestour macht seit 2009 jährlich Station in drei deutschen Städten. Dieses Jahr kommt sie erstmals nach Essen und bietet eine Informationsplattform für Diabetiker und Angehörige sowie Orientierung für Neu-Betroffene. Bei der diesjährigen Veranstaltung in Essen ist auch das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung dabei, das mit wissenschaftlichen Studien wirksame, personalisierte Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von Typ-1- und Typ-2-Diabetes mellitus entwickelt. Organisiert wird die Tour vom medizinischen Fachverlag Kirchheim (Mainz) und vom Hannover Congress Centrum. Kooperationspartner sind Fachverbände aus der Diabetologie, Diabetologen, Diabetesberater, die Interessenvertretungen regionaler und überregionaler Selbsthilfegruppen, der Bundesverband Niere, die Zeitschriften “Diabetes-Journal” und “Der Nierenpatient” sowie Apotheker und Podologen.
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