Verbraucher sollten auf Nachhaltigkeit achten
sup.- Ende des Versteckspiels: Nahrungsmittel-Hersteller, die bei der Produktion Palmöl verwenden, müssen laut der EU-Lebensmittelinformations-Verordnung seit 2015 dieses Öl explizit als eigenständige Zutat auf dem Etikett auflisten. Die bis dahin übliche Praxis, Palmöl zusammen mit anderen Fetten unter dem Sammelbegriff “pflanzliche Öle bzw. pflanzliche Fette” zu addieren und nicht separat zu nennen, ist nun unzulässig. Laut der internationalen Naturschutzorganisation WWF werden rund 70 Prozent der weltweiten Palmölproduktion für die Herstellung von Nahrungsmitteln verwendet. Palmöl verbessert die Geschmeidigkeit, die Wärmebeständigkeit, die Haltbarkeit sowie den Geschmack von Lebensmitteln und ist außerdem frei von schädlichen Trans-Fettsäuren. Wegen seiner zahlreichen funktionalen Vorzüge kommt es z. B. in Backwaren, Fertigprodukten wie Pizza oder Lasagne, Margarine, Saucen, Speiseeis, Speiseölen, Süßigkeiten und Suppen zum Einsatz. “Es gibt kein anderes pflanzliches Fett, das von Natur aus bei Zimmertemperatur einen festen Zustand hat und die gleichen Eigenschaften wie Palmöl aufweist, das in genügenden Mengen vorkommt”, bestätigt die gemeinnützige Organisation EUFIC (Europäisches Informationszentrum für Lebensmittel).
Aus Umweltschutz-Gründen Nahrungsmittel mit der Zutat Palmöl zu boykottieren, ist deshalb keine ernsthafte Alternative. “Wir sind nicht gegen Palmöl oder gegen die Palmölindustrie. Wir sind gegen Palmöl, das auf Plantagen angebaut wird, für die tropischer Regenwald oder Torfwälder vernichtet werden”, betont Greenpeace. Auch die Verbraucher können dazu beitragen, dieses Ziel zu unterstützen, indem sie Lebensmittel bevorzugen, bei denen nachhaltig gewonnenes Palmöl eingesetzt wird. Ob Nahrungsmittel-Hersteller rückverfolgbares zertifiziertes Palmöl für ihre Produkte nutzen sowie die von der Palmöl Innovationsgruppe (POIG) geforderten Zusatzkriterien anstreben, darüber informiert z. B. der Palmöl-Scorecard des WWF (www.panda.org/palmoilscorecard/2013). Entsprechende Hinweise bieten außerdem die jeweiligen Verbraucher-Hotlines oder -Websites der Unternehmen.
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