Klasse an der Kasse – EHI präsentiert Studie “Kassensysteme 2012”

Häufige Wechsel von Hard- und Software

Kassen sind keine Eintagsfliegen, leben aber auch nicht sonderlich lang: durchschnittlich 5,4 Jahre – dann ersetzt sie der Händler. Hersteller wie Bizerba arbeiten daher mit offenen Standards. Was das bedeutet? Dass die Hardware nicht an die Software gekoppelt ist. Händler können also die Kasse behalten und die Software ersetzen. Dabei haben sie große Auswahl: Denn mittlerweile tummeln sich über 20 Kassensoftwareanbieter auf dem Markt. Händler nutzen Softwares durchschnittlich sieben Jahre lang, dann steht auch hier ein Wechsel ins Haus.

Green IT und Touchscreens werden zum Dauerrenner

Zu Zeitpunkt der Befragung steht über ein Drittel der Unternehmen kurz davor, das bisherige System abzulösen. Und auf was achten die Händler beim Neukauf? 76 Prozent auf die Umweltfreundlichkeit. Mit dem Begriff “Green IT” verbinden sie aber weniger das Ziel, Energiekosten zu sparen, als vielmehr die Investition in nachhaltige Produkte. Und auch der Touchscreen erfreut sich zunehmender Beliebtheit: Kein einziges Unternehmen des Panels möchte in Zukunft darauf verzichten. Sie alle sind von den Vorteilen gegenüber der Tastatur überzeugt.

Zukunft ohne Kassenpersonal?

Und können wir in Zukunft auf Kassenpersonal verzichten? Wahrscheinlich nicht, denn nur 19 Prozent der Studienteilnehmer planen, zukünftig Self-Scanning in ihren Filialen anzubieten. Die Metro Group hat im April 2003 angefangen, SB-Kassen einzuführen. Mittlerweile sind nach Angaben von Uwe Pieper rund 70 real-Märkte bundesweit mit SB-Kassen ausgestattet. Im Interview erklärt der Bereichsleiter Orga/DV-Warenwirtschaft: “Es gibt mittlerweile ganz klar SB-Kassen-Fans. Dazu gehören vor allem Kunden mit einem kleinen Warenkorb. Beispiele sind Büroangestellte in der Nähe unserer Märkte, die sich drei bis vier Artikel für die Mittgaspause kaufen und durch die SB-Kasse die Möglichkeit haben, schnell wieder unseren Markt verlassen zu können, so dass noch genug Zeit für die Mittagspause bleibt”. Entlassen worden sei dafür aber niemand.

Die Zukunft des Bezahlens ist kontaktlos

Ein weiterer Trend: Die Unternehmen wünschen sich in Zukunft mehr Funktionalitäten für die Kasse. Ein Beispiel: Der Unterhaltungselektronik-Markt “Euronics XXL Mega Company” druckt auf jeden Kassenbon einen QR-Code. Scannt der Kunde ihn mit dem Smartphone, so gelangt eine digitale Kopie des Kassenbons auf seinen Account. Er kann das Papier getrost wegschmeißen. Händler legen einen weiteren Focus auf mobile und kontaktlose Bezahlverfahren. Auf der Messe EuroCIS warben die Hersteller für das Bezahlen per Funk: Itellium und Paypal für das Bezahlen mit dem Handy, die Sparkassen für Karten mit Funkchip. Für den Handel ist aber längst nicht klar, welches System sich durchsetzt. Fest steht aber: Die Zukunft des Bezahlens ist kontaktlos.

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