Kartenbetrug in Europa: Verluste so hoch wie nie

FICO European Fraud Map: Frankreich, Griechenland und UK mit den meisten Verlusten – leichter Rückgang dagegen in Deutschland

Kartenbetrug in Europa: Verluste so hoch wie nie

FICO European Fraud Map: Verluste so hoch wie nie

München, 27. August 2014 – Die neue Auflage der European Fraud Map von FICO, einem führender Anbieter von Predictive Analytics und Softwarelösungen für Entscheidungsmanagement, zeigt, dass die Verluste durch Kartenbetrug im vergangenen Jahr ein Gesamtvolumen von 1,55 Milliarden Euro in den 19 untersuchten europäischen Ländern erreicht haben. Dies ist eine neue Höchstmarke, die den bisherigen gesamteuropäischen Maximalwert aus dem Jahr 2008 nochmals übersteigt. Etwa zwei Drittel aller Verluste (62 Prozent) waren in Frankreich, Griechenland und Großbritannien zu verzeichnen. Würde man Deutschland, Russland und Spanien noch hinzurechnen, käme man sogar auf 80 Prozent. Russland musste mit einer Steigerung um rund 28 Prozent den höchsten Zuwachs beim Kartenbetrug hinnehmen. In zehn von 19 Ländern ist die Anzahl an Betrugsfällen insgesamt gewachsen, in neun Staaten gab es keine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr oder sogar einen Rückgang. “Diese Zahlen werden eine neue Welle von Betrugsbekämpfungsmaßnahmen regionaler Kartenherausgeber nach sich ziehen – und dies führt wiederum dazu, dass Betrüger in andere Länder ausweichen. Ähnliches haben wir bereits nach dem bisherigen Spitzenwert im Jahr 2008 erlebt”, sagt Martin Warwick, Fraud-Spezialist bei FICO. Die Daten stammen von Euromonitor International, einem global tätigen Anbieter für Marktforschung.

In Deutschland lagen die finanziellen Schäden im vergangenen Jahr leicht unter dem Wert von 2012. Die Betrugsverluste sanken um 3,3 Prozent auf 116,3 Millionen Euro (vier Millionen Euro weniger als 2012), bewegen sich damit aber immer noch 37 Prozent über dem Niveau von 2008. “Deutschland ist ein sehr gutes Beispiel für die verschiedenen Sichtweisen, die man auf die Zahlen haben kann: Seit dem Allzeithoch in Deutschland vor vier Jahren sind die Verluste zwar schrittweise zurückgegangen, aber immer noch um mehr als ein Drittel höher als im Jahr 2008 – und sogar fast doppelt so hoch wie noch 2006”, analysiert Martin Warwick. Die Verluste in Deutschland hatten 2010 ihren Höhepunkt erreicht, nachdem England im Jahr zuvor strikte Betrugsbekämpfungsmaßnahmen durchgesetzt hatte – ausgelöst durch den Betrug mit gefälschten Karten (“counterfeit cards”) und Betrugsmuster, bei denen die Zahlungskarten nicht vorgezeigt werden müssen (“card-not-present fraud”, CNP).

Zwischen 2008 und 2010 sind die Verluste durch Betrugsfälle in Deutschland um 63 Prozent (54 Millionen Euro) gewachsen. Ähnlich sah es beim grenzüberschreitenden Betrug mit Kreditkarten aus, der im gleichen Zeitraum so sprunghaft angestiegen war, dass strenge Maßnahmen ergriffen werden mussten, um diese Attacken einzudämmen. Diese brachten auch den gewünschten Effekt, jedoch wurden auch Kunden verärgert, wenn Karten beispielsweise außerhalb Europas benutzt und ein legitimer Einsatz der Karte wegen Betrugsverdachts nicht autorisiert wurde.

Banken haben das Thema Betrug seit 2010 kontinuierlich verfolgt und arbeiten verstärkt daran, die Betrugserkennung zu verbessern, und gleichzeitig ihren Kunden die Kartenzahlung so angenehm wie möglich zu gestalten. Um dem Anstieg von Betrug zu begegnen, nutzen immer mehr Anbieter Technologien wie interaktive, automatisierte Kundenkommunikationsdienste, über die der Kunde in Echtzeit kontaktiert werden kann, wenn durch eine Transaktion einen Betrugsalarm ausgelöst wird. Diese Technologie schützt den Kunden und schafft gleichzeitig ein positives Einkaufserlebnis.

“Leider investieren viele Organisationen nicht dauerhaft in die Betrugsprävention und die Schulung von Mitarbeitern, sondern nur dann, wenn sich die Probleme häufen. Unsere Erfahrung zeigt eindeutig, dass es immer eine Zeit dauert, bis die Systeme installiert sind und ihre volle Wirkung entfalten. In der Zwischenzeit wachsen die Verluste sogar noch, bis die Systeme schließlich im Regelbetrieb laufen”, erläutert FICOs Betrugsexperte Martin Warwick.

Die European Fraud Map ist unter http://fico.com/landing/fraudeurope-de/ abrufbar. Sie zeigt die Verluste durch Betrug mit Zahlungskarten in 19 Ländern im Zeitraum von 2006 bis 2013 – in fünf Kategorien, unter anderem mit gefälschten und nachgemachten Karten sowie durch Identitätsdiebstahl. Länderspezifische Informationen zeigen, wie sich die Betrugszahlen entwickelt haben und identifiziert neue Risiken in Bereichen wie Identitätsdiebstahl oder Online-Betrug.

Die Betrugslösungen von FICO unterstützen Banken dabei, die Risiken durch Kartenbetrug einzudämmen. FICO Falcon Fraud Manager ist die führende Lösung für die Bekämpfung von Kartenbetrug – sie schützt mehr als 2,5 Milliarden Zahlungskarten auf der ganzen Welt.

Über FICO:
FICO (NYSE: FICO) ist ein führender Anbieter von Predictive Analytics und Softwarelösungen für Entscheidungsmanagement. Mit der Analytik von FICO treffen Unternehmen präzise, konsistente und flexible Entscheidungen in jeder noch so komplexen Situation. Das Unternehmen wurde 1956 gegründet und ist heute mit rund 2.300 Mitarbeitern in 12 Ländern vertreten. Das Büro in Deutschland wurde im April 2010 eröffnet. FICO nutzt Big Data und ausgereifte mathematische Algorithmen zur Erstellung hochwertiger Prognosen zum Kundenverhalten. Diese haben sich beispielsweise im Risikomanagement der Finanzindustrie fest etabliert. In 80 Ländern vertrauen Kunden aus verschiedenen Branchen auf FICO wenn es darum geht, bessere Entscheidungen zu treffen, um die Rentabilität und die Kundenbindung zu steigern, Betrugsfälle und Kreditverluste zu verringern, regulatorische Vorgaben zu erfüllen, die Produktionsplanung und die Logistik zu optimieren und schnell Marktanteile aufzubauen. Die Lösungen integrieren Open-Source-Standards und sind sowohl als Installation vor Ort als auch in der Cloud verfügbar. Dadurch bietet FICO den Kunden nicht nur maximale Flexibilität und eine schnelle Bereitstellung, sondern auch die Möglichkeit, die Kostenstruktur zu optimieren. Weitere Informationen sind erhältlich unter: www.fico.com

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