Internationaler Frauentag 2012 und die immer währende Frage der Gleichberechtigung

(ddp direct)Heute für Morgen Zeichen setzen lautet das Motto des diesjährigen Internationalen Frauentags, der weltweit mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert wird und auch von vielen Unternehmen unterstützt wird. Die historischen Wurzeln des Tages reichen bis in die Zeit des ersten Weltkriegs zurück, als Frauen sich immer vehementer für die Gleichberechtigung und ein Wahlrecht einsetzten. Im Jahr 1977 erklärte die UNO schließlich den Internationalen Frauentag zum offiziellen Feiertag. Heute genießt der Tag in vielen Ländern einen hohen Stellenwert, in Russland zum Beispiel haben die Frauen arbeitsfrei und auch in China dürfen die Frauen am Nachmittag die Arbeit niederlegen. In Russland ist dieser Tag ein ganz spezieller Feiertag für alle Frauen, an dem die Frauen von ihren Männern, männlichen Kollegen und Kindern verwöhnt werden sozusagen eine Kombination aus Valentins- und Muttertag, erklärt die gebürtige Russin Natalia Spartakova, Leiterin der EU-Projekte bei der ICUnet.AG. Und auch Blumen dürfen an diesem Tag natürlich nicht fehlen: Für gewöhnlich bekommen die Frauen an diesem Tag, Tulpen oder Mimosen aber auch andere Blumen”, fügt sie hinzu.

Zwischen Emanzipation und Gleichberechtigung

Der Internationale Frauentag wird aber auch kritisch gesehen. So sagt zum Beispiel die luxemburgische EU-Kommissarin Vivianne Reding: Solange wir einen Frauentag feiern müssen, bedeutet das, dass wir keine Gleichberechtigung haben. [] Das Ziel ist die Gleichberechtigung, damit wir solche Tage nicht mehr brauchen. Wo steht die Frauenbewegung eigentlich in Zeiten der Gleichberechtigung und der Emanzipation? Braucht es überhaupt noch so etwas wie einen Internationalen Frauentag? Heute gelingt es immer mehr Frauen Beruf und Familie zu vereinen und sich den Traum einer Karriere mit Kind zu verwirklichen. Frauen, die beruflich erfolgreich sind, werden oft mit Führungsqualitäten wie emotionaler Intelligenz, Multitasking, Zielstrebigkeit oder Teamgeist in Verbindung gebracht Eigenschaften um die sie wohl auch von so manchen männlichen Kollegen beneidet werden. Und trotzdem verdienen Frauen laut der neuesten Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Schnitt rund 16 Prozent weniger als Männer und schaffen es trotz gleicher oder besserer Qualifikation seltener in Top-Positionen. Deutschland ist sogar Spitzenreiter was das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen anbelangt. Hierzulande verdienen Frauen durchschnittlich 21,6 Prozent weniger als Männer.

Homeoffice, flexible Arbeitszeiten & Co

Als positives Beispiel gehen dagegen die skandinavischen Länder voran: Seit 2006 müssen in Norwegen zum Beispiel 40 Prozent der Aufsichtsratmitglieder weiblich sein. In Zukunft könnten solche Personalstrategien wie das Homeoffice, flexible Arbeitszeiten oder Teilzeitmodelle Schule machen; einige Firmen setzen schon jetzt bewusst auf diese Möglichkeiten, um berufstätigen Frauen mit Familie eine Karriere-Chance zu geben.

Wer aber am Internationalen Frauentag bei seiner Geschäftspartnerin, Frau oder Freundin den ein oder anderen Pluspunkt sammeln will, der kann mit einer kleinen Aufmerksamkeit nichts falsch machen. Und einen finalen Insidertipp gibt schließlich noch Natalia Spartakova: Russische Geschäftspartnerinnen oder Kolleginnen freuen sich am 8. März sicherlich über eine Glückwunsch-E-Mail oder auch eine Blume.

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