Großer Erfolg der beiden Zukunftsweine-Veranstaltungen im Remstal

Gerüstet für die Herausforderungen des Klimawandels
Großer Erfolg der beiden Zukunftsweine-Veranstaltungen im Remstal Korb, 14. Februar 2023. Robust, nachhaltig und umweltschonend – das sind die Eigenschaften der neuen Rebsorten, die sicherstellen, dass es auch in 100 Jahren noch Weinbau in unseren Breitengraden gibt. Und weil der bisher übliche Begriff pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PIWI) diese neuen Rebsorten nur unzureichend erklärt und außerdem für den Verbraucher wenig Charme mitbringt, bezeichnen wir sie als Zukunftsrebsorten oder Zukunftsweine.
Um das Thema bei den Endverbrauchern und beim Fachpublikum besser bekannt zu machen, intiierte Barbara Singer vom Weingut Singer-Bader zwei Veranstaltungen.
Rund 120 Zukunftsweine von mehr als 50 Weingütern standen zur Verkostung bereit.
Das Angebot wurde von mehr als 170 Weininteressierten begeistert angenommen, die sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließen, die Zukunft des Weinbaus zu erleben und zu verkosten. Referenten waren Felix Hoffmann des Winzer-Netzwerks Zukunftsweine und Johannes Jäger, Bioland-Weinbauberater.
Am Montag, 13. Februar 2023 fand die Veranstaltung für Fachpublikum aus Weinhandel und Gastronomie statt. In Präsentationen von und Diskussionen mit Master of Wine Thomas Curtius, Sommelière Christina Schillinger und Anna Rummel vom Weincampus Neustadt wurden internationale und nationale Aspekte beleuchtet
und Tipps für die Umsetzung in die Praxis erläutert.
Daneben fanden die gezeigten alternativen Verpackungen für Wein großes Interesse: Ob die XBO-Box von Anja Sistonen, das Ebb & Flow Keg von Philipp Neveling und Deandra Anderson oder die mobile Ausschankanlage von Firma Ebinger – alle Verpackungslösungen zeichnen sich durch Nachhaltigkeit aus.
Warum müssen neue Rebsorten robust sein? Die Klimaveränderung führt zu immer geringeren Niederschlagsmengen. Auch wenn die Weinreben im Vergleich zu anderem Obst mit sehr wenig Wasser durchs Jahr kommen, ist vor allem in den Anfangsjahren zur Bewurzelung der jungen Stöcke Regen notwendig. Die mediterranen Temperaturen im deutschen Südwesten haben in den letzten 20 Jahren zunächst dazu geführt, dass vermehrt südländische Reben angebaut wurden.
Bei Neupflanzungen stellt sich der Winzer immer die Frage, welche Sorte in den nächsten 30-50 Jahren erfolgreich ist. Erfolgreich – nicht vorrangig in der Vermarktung – sondern im Anbau.
Dabei geht es um Nachhaltigkeitsgedanken: Geringer Arbeitsaufwand durch aufrechtes Wachstum, keine Bewässerung durch Trockenstresstoleranz, wenige Durchfahrten mit dem Traktor zur Boden- und Ressourcenschonung, minimierter Pflanzenschutz zum Wohle des Lebensraums Weinberg.
Bereits seit einigen Jahren hat das Weingut Singer-Bader einen Zukunftswein der Sorte Cabertin im Sortiment. Im Edelstahltank wartet nun ein Sauvignac auf seine Abfüllung. Weitere zwei Jahre wird es noch dauern, bis ein Souvignier Gris in die Flasche kommt. „In unserem Bioland Weingut stehen bereits auf drei von insgesamt 10 Hektar Piwi-Sorten aus der sogenannten zweiten und dritten Generation. Diese sind geschmacklich wahnsinnig gut. Dabei wurden Sorten wie Regent aus der ersten Generation revolutionär weiterentwickelt“, erklärt Julian Singer. Er und sein Team haben das 30-prozentige Bio-Anbau-Flächen-Ziel der Baden-Württembergischen Landesregierung bereits realisiert und hoffen auf viele Zukunftswein-Winzer-Kollegen in der Region.
Die Veranstaltungen wurden unterstützt durch die Bio-Muster-Region Rems-Murr-Ostalb, Bioland, Zukunftsweine GmbH, PIWI Deutschland und Remstal Tourismus.

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