Vom 02. bis 03. November 2017 treffen sich internationale Wissenschafterinnen und Wissenschafter beim 6. Nationalparks Austria Forschungs-Symposium in Salzburg. Bei der zweitägigen Veranstaltung in der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg präsentieren rund 230 Autorinnen und Autoren aus 19 Ländern und unterschiedlichen Schutzgebieten ihre wissenschaftlichen Arbeiten. Gleichzeitig werden 32 junge Wissenschafterinnen und Wissenschafter für ihre Arbeiten mit dem Nationalparks Austria Wissenschaftspreis, der nur alle vier Jahre vergeben wird, ausgezeichnet.
“Mit dem Wissenschaftspreis möchten wir junge Wissenschafterinnen und Wissenschafter ermutigen, ihre Forschungsvorhaben gemeinsam mit den Nationalparkverwaltungen anzugehen. Sie können die Nationalparks als ihr Freilandlabor nutzen, spannenden Fragestellungen auf den Grund gehen und somit auch einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung dieser Schutzgebiete leisten”, erklärt Bundesminister Andrä Rupprechter als Schirmherr des Preises. Eine der diesjährigen Preisträgerinnen ist Verena Gruber, Institut für Geographie und Raumforschung, Karl-Franzens-Universität Graz. Sie nutzte diese Anregung um sich in ihrer Master-Thesis mit Definitionen und Umsetzungen des Begriffs “Wildnis” auseinanderzusetzen. Sie entwickelte auch eine eigene Kategorisierung des Begriffs, anhand dessen dann u.a. der Nationalpark Hohe Tauern analysiert wurde.
Das Forschungs-Symposium ist ein alle vier Jahre wiederkehrendes internationales Fachtreffen zu Wissenschaft und Forschung in Schutzgebieten. Das Forschungs-Symposium hat seinen Ursprung im Jahre 1996 im Nationalpark Hohe Tauern, wobei der Fokus der ersten vier Symposien stark auf den Alpenraum gerichtet war. 2013 übernahm der Dachverband Nationalparks Austria die Veranstalterrolle und öffnete das Symposium auch den wissenschaftlichen Anliegen nicht alpiner Schutzgebiete.
“Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist das Symposium nicht bloß eine Tagung – vielmehr dient es als Plattform für Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus unterschiedlichen Räumen und diversen wissenschaftlichen Disziplinen”, ist Salzburgs LH-Stv. Dr. Astrid Rössler begeistert von der Entwicklung des Symposiums seit dem Jahre 1996. “Das Symposium ist ein Impulsgeber in der Schutzgebietsforschung, bei welchem durch die multidisziplinären Fachvorträge schon der ein oder andere Grundstein für große Projektideen gelegt wurde.”
Tatsächlich stehen zahlreiche topaktuelle Forschungsfragen und Ergebnisse auf dem Programm des Symposiums. Beispielsweise: Wie steht’s um die Biodiversität – und welchen Einfluss hat der Klimawandel darauf? Hat die Klimaerwärmung einen Einfluss auf die Dynamik in den Gewässern in und um Schutzgebiete? Geschütze Naturräume wie Nationalparks und Naturschutzgebiete bieten für die Wissenschaft einmalige Gelegenheiten Daten zu sammeln, zu analysieren und daraus wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.
DI Wolfgang Urban, MBA, Direktor Nationalpark Hohe Tauern Salzburg, meint: “Die österreichischen Nationalparks sichern weitestgehend unbeeinflusste und großflächige Gebiete ab, die für die Feldforschung Bedingungen und Voraussetzungen mitbringen, die außerhalb von Schutzgebieten nur selten anzutreffen sind. Die Wissenschaft und Forschung kommt als wesentliches unterstützendes Element für das NP Management ins Spiel. Forschung dient im Nationalpark Managemententscheidungen, besitzt aber keinen Selbstzweck wie an einschlägigen Forschungseinrichtungen.”
Das Langzeit-Monitoring im Nationalpark Hohe Tauern ist dafür ein beeindruckendes Beispiel. Dieses seit kurzem laufende Pionier-Projekt befasst sich mit dem Langzeit-Monitoring zahlreicher biologischer Parameter in Hochalpengebieten wie dem Nationalpark Hohe Tauern. Dabei sollen Veränderungen von Ökosystemen erfasst werden, die dem menschlichen Auge aufgrund ihrer langsamen Entwicklung oftmals verborgen bleiben. Mit-Initiator des Projekts ist Prof. Christian Körner, Ökologe der Universität Basel, der erläutert: “Gutes Monitoring muss immer auch gute Forschung sein. So wie Klimaforschung Datenreihen von dauerhaften Wetterstationen braucht, benötigt die biologische Umweltforschung lange biologische Datenreihen. Der Nationalpark Hohe Tauern garantiert und schützt diese alpinen “Messstationen” der Biologie. Der wissenschaftliche Mehrwert gegenüber bloßem Dokumentieren entsteht dann aus dem Zusammenwirken von Zoologie, Botanik, Mikrobiologie, Gewässer- und Bodenkunde am gleichen Standort und aus klugen Analysen.”
Mag. Valerie Zacherl-Draxler, Ressortkoordinatorin Nationalparks Austria im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betont die breite Themenfächerung des Symposiums: “Die Begeisterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wirkt regelrecht ansteckend: Die Community aus Wissenschaft und Forschung ist dem Ruf der österreichischen Nationalparks gefolgt und ist an diesen beiden Tagen in Salzburg zusammengekommen, um hier ihre breit gefächerten Arbeiten im Bereich der Schutzgebietsforschung zu diskutieren.”
Weiterführendes Fotomaterial finden Sie unter folgendem Link: https://www.dropbox.com/sh/uk7cd65xslm1vuj/AABI3naF8IACYFS0Jm1A5Or0a?dl=0
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