Führungskräfte Chemie zum Energiegipfel: EEG reformieren, Industrie schützen!

(ddp direct) Neben dem schleppenden Netzausbau und der unzureichenden Modernisierung des Kraftwerksparks ist die Strompreisentwicklung die größte Gefahr für das Gelingen der Energiewende, erklärt VAA-Hauptgeschäftsführer Gerhard Kronisch. In diesem Punkt treten die Unzulänglichkeiten der gegenwärtigen EEG-Ausgestaltung immer deutlicher zutage. Politisch administrierte Preise haben nur dann die gewünschte Steuerungswirkung, wenn sie auch tatsächlich Effizienz fördern, betont Kronisch. Denn diese Preise müssten schließlich auf den globalen Absatzmärkten erlöst werden, sonst stünde mittelfristig der heimische Standort zur Disposition. Energie müsse für die Industrie langfristig bezahlbar und kalkulierbar bleiben, so der VAA-Hauptgeschäftsführer. Nur dann könnten die Unternehmen ihren unerlässlichen Beitrag zur Energiewende leisten.

Es gelte nun, schleunigst Fehlallokationen bei der überproportionalen Förderung bestimmter erneuerbarer Energiequellen wie der Photovoltaik zu beheben. Gerhard Kronisch weiter: Die umweltpolitischen Ziele des EEG sind ohne Zweifel förderungswürdig. Nur müsse man diese politisch ausgewogen mit arbeitsmarkt- und ordnungspolitischen Zielen in Einklang bringen. Dabei dürfen wir das Grundanliegen der Schaffung europaweit fairer Wettbewerbsbedingungen nicht aus den Augen verlieren, mahnt Kronisch.

Unser Wettbewerbsnachteil im preislichen Bereich wird zurzeit noch durch die Qualität der Produkte sowie die Kompetenz und Innovationskraft der Unternehmen kompensiert, erläutert VAA-Hauptgeschäftsführer Kronisch. Dabei dürfe man aber auf keinen Fall die Innovationsvorsprünge der hiesigen Wirtschaft überschätzen. Die Gefahr, dass die Produktionskosten durch die Strompreisspirale permanent steigen und unsere technologische Reaktionskraft überholen, ist größer denn je. Daher bedürfe es unbedingt neben einer überfälligen Reform des EEG zusätzlicher, klug ausgestalteter Modelle im Bereich der Innovations- und Forschungsförderung.

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