Gescheit scheitern in der GABAL-Reihe 30 Minuten
Felix Maria Arnet weiß, wovon er spricht. Seine preisgekrönte Werbeagentur ging nach 18 Jahren in die Insolvenz. “Scheitern fühlt sich an wie eine leere Stadt: keiner mehr da.” Und mehr noch: “Scheitern ist ein Tabuthema unserer leistungsorientierten Gesellschaft. Weder in Unternehmen noch privat wird offen über Misslungenes gesprochen. Das ist geradezu irrational, denn Scheitern ist ein alltägliches Phänomen, es passiert ständig und immerzu. Diese Verleugnung schlägt gnadenlos auf uns zurück, nimmt sogar oft pathologische Züge an: Burnout, Depressionen oder gar Alkoholismus”.
Mit diesem Ratgeber im Taschenformat, dessen besondere Konzeption es dem Leser mit wenig Zeit oder allzu großer Neugierde erlaubt, nur quer oder auszugsweise zu lesen und dennoch sehr konkrete Ideen mitzunehmen, legt der Autor nichts weniger vor als einen Appell zur Selbstermächtigung. Anders als das Gros seiner Kollegen definiert er die mentale Widerstandsfähigkeit, alias Resilienz, nicht als Ergebnis emotionalen Verarbeitens, sondern als aktive und bewusste Verstandes-Technik.
Entsprechend zupackend sind seine Beispiele, Bilder und Ratschläge. Nachdem er in den ersten beiden Kapiteln das Scheitern als ein noch ziemlich neues und tatsächlich vollkommen unsinniges Tabu vorgestellt und mit einer Reihe berühmter “beautiful losers” vom Multi-Erfinder Edison bis Harry Potter-Schöpferin Rowling Beweise für den Charme des Scheiterns gebracht hat, geht es praktisch zur Sache. Die fünf Gebote für den Notfall z.B. sichern das Überleben in der Katastrophe:
1. Einen Punkt hinter das Geschehene machen
“Wie konnte mir das passieren? Warum wurde mir gekündigt? Wieso wurde ich verlassen? Wie konnte ich so dumm sein? Was hätte ich besser machen sollen?” Das Grübeln muss ein Ende haben. Es gehört ein Punkt hinter das Geschehene; es ist ohnehin nicht mehr zu ändern. Erst wer das Vergangene akzeptiert, kann nach vorne schauen.
2. Einen Co-Piloten finden
Es kann ein Freund oder Freundin sein, der Ehepartner, ein Coach oder Therapeut. Co-Piloten helfen dabei, sich zu erkennen, indem sie gemeinsam mit einem überlegen: “Wo liegen meine persönlichen Stärken? Was sind meine wahren Wünsche?”
3. Positiv denken
Negative Gedanken kosten Kraft, Kraft, die man in der Krise unbedingt braucht. Mit einer schönen Karte, auf der die drei wichtigsten Stärken aufgeschrieben, kunstvoll aufgemalt oder irgendwie schön gestaltet sind, an einer Stelle, wo sie während des Tages oft gesehen werden, schafft man positiven Antrieb.
4. Den Helikopter-Blick üben
Der Helikopter-Blick verschafft Überblick: “Wo stehe ich? Wohin könnte meine Reise gehen?” Vorzugsweise zusammen mit dem Co-Piloten zeigt der distanzierte Blick aus der Höhe auf das Scheitern, wo sich konstruktive Ansätze bieten. So kann man realistische Ziele definieren und die Schritte dahin planen. Wichtig dabei ist aber, dass man keinen hochfliegenden Visionen nachjagt, sondern in kleinen Etappen denkt. “Was hilft mir jetzt unmittelbar? Was muss dringend erledigt werden?”
5. Unbedingt belohnen
Erfolge müssen gefeiert werden, auch kleine. Man muss sich etwas gönnen können, denn: Die Krise liegt schon zurück. Jetzt geht es weiter.
Denn ein Versagen macht noch keinen Versager, im Gegenteil. Wer gescheit zu scheitern weiß, akzeptiert nicht nur, dass Niederlagen im Leben unvermeidlich sind, sondern erkennt sie als lebenswichtige Erfahrungen, die auf Dauer in ein realistisches und gesundes Selbstbild münden. Scheitern ist, wenn man richtig damit umzugehen weiß, keine existenzielle Bedrohung, sondern ein Quell für Lebenstüchtigkeit. Gerade in einer stark kompetitiven und fehlerintoleranten Gesellschaft wie unserer ist individuelle Fehlertoleranz überlebensnotwendig.
Wer Hilfe für das Überleben von Krisen sucht, ist mit diesem handfesten Programm für Rationalität über Emotionalität, für Kopf über Herz und Bauch, bestens gerüstet. Wer möchte, findet bei Arnet aber noch mehr: Von der selbstbestimmten Fehlertoleranz weist er den Weg weiter zu einer selbstbewussten Fehlerkultur – und damit zu persönlichem Wachstum.
Felix Maria Arnet, 48, ist Experte für persönliches Wachstum und berät als Executive Coach und Persönlichkeitsentwickler Konzerne und Mittelständler sowie Privatleute, nachdem er 18 Jahre lang eine renommierte Werbeagentur mit 40 Mitarbeitern geführt hat. Zudem tritt er als Speaker auf und hat den “Philosophischen Club Speech” in seiner Heimat Wiesbaden initiiert.
FELIX MARIA ARNET
Gescheit scheitern
96 Seiten
17,0 x 11,5 cm
Buch (Kartoniert/Paperback/Softback)
ISBN 978-3-86936-766-8
EUR 8,90 (D) | EUR 9,20 (A)
GABAL Verlag Offenbach
Felix Maria Arnet, geboren 1968 in Wiesbaden, gründete mit 25 Jahren sein zweites Unternehmen, eine Werbeagentur, mit der er rasch Erfolg hatte. Seither hat er alle Höhen und Tiefen unternehmerischen Schaffens durchlebt: Nachdem die Agentur 2011 nach 18 Jahren in die Insolvenz ging, stand er beruflich wie privat vor dem Aus. Doch nach einer kurzen Phase der Lethargie gelang Arnet das Comeback, und er begründete nach mehreren fundierten Ausbildungen als systemischer Executive Coach mit der LATTAL Enterprise Gesellschaft für Unternehmensberatung seine neue Profession. 2015 wurde er dafür mit dem Change Award für die mutigste Veränderung ausgezeichnet.
Heute ist er ein sehr gefragter Coach, Trainer und Vortragsredner. Seit mehr als 25 Jahren berät er börsennotierte Unternehmen, Mittelstand und Führungspersönlichkeiten in allen Fragen der Organisationsentwicklung. Mit inzwischen über 10.000 Beratungsstunden, und der Begleitung von mehr als 500 Führungskräften in nahezu allen Wirtschaftszweigen, lebt er seine Berufung. 2014 bezeichnete das Handelsblatt Arnet als den “Wirkungsspezialisten”. Felix Arnet lebt und arbeitet in Wiesbaden und ist Vater von einem erwachsenen Sohn.
Firmenkontakt
Felix Maria Arnet – Experte für persönliches Wachstum
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-Stadtvilla Oranien- Rheinstr. 60
65185 Wiesbaden
0611 97144982
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