Dünenkartoffeln: Zandvoort führt jahrhundertealte Tradition fort

Dünenkartoffeln: Zandvoort führt jahrhundertealte Tradition fort

Spezialität des niederländischen Küstenorts erfährt biodynamische Neuauflage

Dünenkartoffeln: Zandvoort führt jahrhundertealte Tradition fort

Oranger „Kartoffelkäfer“ von Bram Molenaar, jüngster Zandvoorter Kartoffelbauer (Bildquelle: @Copyright_liefsuit.zandvoort)

Die Dünen rund um den niederländischen Küstenort Zandvoort sind ein ganz besonderes Stück Natur. In diesem Raum zwischen Meer und Binnenland eröffnet sich eine prächtig-raue Landschaft, die eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt beheimatet. Zugleich ist dieser Ort ein bedeutender Teil der Zandvoorter Kulturgeschichte: Bereits seit Beginn des 19. Jahrhunderts werden hier Kartoffeln angebaut. Diese lebendige Tradition erfährt nun eine Neuauflage unter nachhaltigem Vorzeichen.

Geschmack der Küste
Bereits viele Jahrzehnte lang sind die Zandvoorter Dünenkartoffeln weit bekannt. Ihr besonderer Geschmack entsteht durch die salzhaltige Meeresluft und die speziellen Mineralien, die im Dünensand zu finden sind. “Die Kartoffeln müssen wirklich ihr Bestes geben, um aus diesem kargen Boden Nährstoffe zu ziehen. Es gibt so gut wie kein anderes Gemüse, das unter diesen widrigen Umständen gedeihen kann”, so Bram Molenaar, jüngster Zandvoorter Kartoffelbauer.

Gelebte Tradition
Aus einer persönlichen Leidenschaft heraus hat er 2020 damit begonnen, auf rund 1,5 Hektar selbst Gemüse zu ziehen. Seine Kartoffeln baut er traditionsgetreu in den Dünen an, auf dem Kraansvlak nördlich der Zandvoorter Motorsport-Rennstrecke. Und damit ist er nicht allein: Denn auch andere Mitglieder des 1952 gegründeten Zandvoorter Kartoffelzüchtervereins bestellen hier ihre Felder.
Mit seiner Anbaumethode beschreitet Bram Molenaar jedoch andere Wege als seine Feldnachbarn.

Garantiert biologisch
Sein Ansatz: möglichst wenig in die Natur eingreifen. Damit folgt er der Lehre der biodynamischen Landwirtschaft, deren Wissen er aktuell im Rahmen einer Ausbildung erwirbt. “Ich lasse zum Beispiel das Unkraut stehen. Dadurch entwickelt sich ein reicheres Bodenmilieu, das wiederum den Pflanzen zugutekommt. Ich erziele so zwar nur 85 bis 90% der Ernte, die mein “konventioneller” Nachbar einholt. Aber dafür ist die Qualität herausragend und ich habe weniger Arbeit”, so Bram.

Schmecken & erleben
Seine Bio-Kartoffeln gibt es jeden Mittwoch und Samstag im Zandvoorter Zentrum am Kofferraum seines orangen “Kartoffelkäfers” zu kaufen. Außerdem steht die lokale Spezialität regelmäßig als Tagesmenü auf der Speisekarte der Strandpavillons Thalassa und Ahoi. Wer sich zudem selbst auf die Spuren der Zandvoorter Kartoffelhistorie begeben möchte, kann dies am besten zu Fuß oder über per Rad auf dem Duinpieperpad tun. Der “Kartoffelpfad” führt direkt an den Kartoffelfeldern vorbei.

Über Zandvoort:
Zandvoort gehört zu den bekanntesten Badeorten der niederländischen Nordseeküste. Per Bahn ist der “Beach for Amsterdam” in 25 Minuten von Amsterdam aus zu erreichen, Haarlem liegt sogar nur 15 Minuten Fahrzeit entfernt. Mit 37 Strandcafes bietet der 9 Kilometer lange Sandstrand vielfältige Möglichkeiten, einen Tag am Meer zu genießen. Im charmanten Ortskern lädt eine Vielzahl von Shops und Cafes zum entspannten Einkaufsbummel ein, authentische kleine Häuser machen die Historie des ehemaligen Fischerdorfes sichtbar. Ebenfalls in unmittelbarer Nähe von Dorf und Strand befindet sich die internationale Formel-1-Rennstrecke Circuit Zandvoort. Jährlich finden hier dutzende Motorsportveranstaltungen wie die DTM und das Formel-3-Masters statt. Nördlich von Zandvoort erstreckt sich der Nationalpark Zuid-Kennemerland. Das beeindruckende Naturgebiet lädt zu ausgedehnten Radtouren und Spaziergängen ein, bei denen man neben Koniks, schottischen Hochlandrindern und Wisenten entdecken kann. In den ebenfalls an Zandvoort angrenzenden Waterleidingdünen ist zudem der größte Damhirschbestand der Niederlande zu Hause.

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