Wer dieser Tage die Zeitung aufschlägt sieht eigentlich immer erst folgende zwei Bilder: Als erstes schneebedeckte und vereiste Landschaften oder chaotische Straßenszenen aufgrund der Witterungsverhältnisse. Als zweites Bild: Ein Euro-Stück, das aus einem Salvador-Dalì-Bild stammen könnte, oder einem Schoko-Taler auf der Heizung gleicht, es schmilzt und schmilzt. Kontrastreicher könnten die Temperaturunterschiede kaum sein. Auch bei den anhaltenden Diskussionen in punkto Zukunft der Währung könnten die Kontraste zwischen “heißer Luft” und “kühlem Kopf” kaum größer sein.
Vom Austritt Deutschlands aus der Euro-Zone wird da ebenso schnell gesprochen, wie von der Ausgliederung verschuldeter Staaten. Was aber ist logisch und sinnvoll für eine gesicherte Zukunft Deutschlands, Europas und des “schmelzenden” Euros?
Fakt ist, dass die in unglaublicher Geschwindigkeit und scheinbar ebenso unglaublicher Frequenz durchgeschleusten Rettungspakte auf Dauer bei Anlegern keine Ruhe einkehren lassen werden, sondern diese vielmehr in einem permanenten Zustand der Nervosität festhält. Auch die neuerdings diskutierten Euro-Bonds werden wohl an den voranschreitenden Realitäten (der Plural ist hier angemessen) Folgeprobleme aufweisen. Denn hier herrscht ebenfalls eine hektische Grundstimmung, die im Zweifelsfall äußerst kontraproduktiv für die Entwicklung dezidierter Auflagen und Kontrollmechanismen sein könnten. Die Folge sind im schlimmsten Fall wiederum erhebliche Mehrkosten für Steuerzahler und Anleger. Der Rauswurf zum Beispiel Griechenlands aus der Eurozone ist ebenso kurzsichtig wie die Diskussion um den Austritt Deutschlands aus der Euro-Zone. Neben dem Vertrauensverlust sind die Kosten der Folgen und damit die Mehrbelastung nicht zu unterschätzen.
Angesichts der neuen Rekordverschuldung Deutschlands, die in diesem Jahr bei circa 50 Milliarden Euro liegt, ist handeln natürlich nötig – aber nicht ohne Kopf. Wohin es mit der Reise des Euros, mit Deutschland und Europa geht bleibt damit auf eine unangenehme Art spannend, oder wie es Jörg Peters von dem nicht oder kaum betroffenen – da in der Schweiz ansässigen – Unternehmen Anlage und Kapital kürzlich formulierte: “Die Sicherheit innerhalb der Euro-Zone? Sicherlich erst einmal weiterhin unsicher.”
Die Bilder der schmelzenden Münzen werden uns auch im neuen Jahr so sicher begleiten, wie die Bilder von Schnee und Eis.
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