Die Hoffnung, dass sich das Leben zum Guten wendet

Die Hoffnung, dass sich das Leben zum Guten wendet

Schwerkranke Najla wird im Krankenhaus Rummelsberg operiert – Großflächige Spendenaktion von Erfolg gekrönt

Die Hoffnung, dass sich das Leben zum Guten wendet

Optimistisch hinsichtlich der anstehenden Operation: Mutter Elma, Prof. Strobl, Najla u. Tina Braun.

Rummelsberg. Was vor knapp einem Jahr begonnen hat, geht nun auf die Zielgerade: Die Spendenaktion für das schwerkranke Mädchen namens Najla. Prof. Dr. Walter Strobl, Chefarzt der Klinik für Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie am Krankenhaus Rummelsberg, wird Najla operieren. Für das Mädchen aus Bosnien-Herzegowina ist es mehr als eine Operation. Mit diesem Tag ist der sehnlichste Wunsch verbunden, überhaupt laufen zu können. Mutter, Tochter und alle Beteiligten lassen in den Tagen vor der Operation die Hoffnung spüren, dass sich das Leben zum Guten wenden kann. “Wenn man so will, wird das ihr neuer Geburtstag”, so Tina Braun, die das Mädchen und ihre Familie bei sich in Weiden aufgenommen und die Spendenaktion überhaupt erst angestoßen hat.

Damit sich das Leben der fünfjährigen Najla zum Guten wenden kann, braucht es Menschen mit einem großen Herz. Einer davon ist Tina Braun. Seit Januar geht die Familienpflegerin aus dem Frauenhaus in Weiden Klinken putzen, damit die Operation Wirklichkeit wird. Sie habe Mutter und Tochter “in ihr Herz adoptiert”, sagt Tina Braun. “Beide gehören zu unserer Familie. Ich hoffe, dass die Mutter in Deutschland Arbeit findet und Najla einen Platz in einem heilpädagogischen Zentrum bekommt”.

Einer, der ebenfalls das Herz am richtigen Fleck hat, ist Prof. Dr. Walter Strobl. Der Experte in Sachen Kinder- und Neuroorthopädie hat sich von Anfang an bereit erklärt, dem kleinen Mädchen zu helfen. Dass er bei der Operation auf sein privatärztliches Honorar verzichtet, möchte der gebürtige Wiener nicht an die große Glocke hängen, ist aber aller Ehren wert. Für ihn ist das keine Seltenheit. Geradezu missionarisch ist er mehrmals im Jahr unterwegs und schult Kollegen in deren Heimatländern unentgeltlich. Sein Ziel: “Die Weiterbehandlung der Patienten im Heimatland sicherzustellen, so dass die jährlichen Reisestrapazen Patienten und Angehörigen erspart bleiben.” Seit 1984 tourt er also jährlich durch diverse Entwicklungsländer, zahlt den Flug auf eigene Kosten, bildet die Kollegen aus und kombiniert den Besuch mit ein paar Tagen Urlaub. Für ihn ist das Passion. “Wissen Sie”, sagt Strobl, “ich habe einen sehr befriedigenden Beruf. Denn auch im Fall Najla ist es so, dass man sehr viel zurück bekommt und auf der anderen Seite viel bewirken kann.”

Fakt ist aber auch, dass es Kinder- und Neuroorthopäden nicht wie Sand am Meer gibt, und schon gar nicht Spezialisten wie Strobl. Nur auch darüber verliert Strobl keine großen Worte. Er stellt lieber die ganze Abteilung in den Fokus: “Es gibt nicht viele neuroorthopädische Zentren für Kinder und Jugendliche, wie am Krankenhaus Rummelsberg. Der Patient wird hier nicht nur operiert, sondern bekommt am selben Ort eine Hilfsmittelversorgung und eine Bewegungsanalyse.” Auch auf die kleine Najla trifft dies zu. Maßgeblicher Unterschied zu den meisten anderen Patienten: Najla konnte bis vor einem Jahr noch nicht mal stehen. Nur durch regelmäßiges und tägliches Training mit ihrer Mutter Elma an einem Stehbrett, ist die Operation überhaupt möglich, denn zwei Stunden stehen zu können, ist die Voraussetzung für die anstehende Operation.

Welches Schicksal die kleine Najla mit sich herum trägt
Das kleine Mädchen mit den dunklen Augen war ein Zwilling-Frühgeborenes und erlebte in ihrem vierten Lebensmonat ein multiples Schädel-Hirn-Trauma, wobei ihre Zwillingsschwester verstarb. Aufgrund fehlender medizinischer Maßnahmen im Heimatland Bosnien-Herzegowina kann Najla seitdem nicht selbständig sitzen – geschweige denn gehen. Sie leidet an verkürzten Sehnen und Muskeln – an beiden Beinen. Das ist die Vergangenheit.

Die Zukunft für das tapfere Mädchen beginnt in Rummelsberg. Genauer gesagt im Operationssaal des Krankenhaus Rummelsberg. Prof. Strobl wird eine sogenannte Mehretagenweichteiloperation an Knie-, Waden- und Hüftmuskulatur durchführen. Sechs Wochen später kommt das kleine Mädchen dann erneut nach Rummelsberg – zur Orthesenendanpassung. Läuft alles nach Plan, kann Najla und ihre Familie erneut Geburtstag feiern. Prof. Strobl wird somit zum Geburtshelfer und gibt der Fünfjährigen und ihrem Leben eine entscheidende Wendung. Auf die Frage hin nach seiner Motivation und warum er keine Sekunde überlegen musste, antwortet der Mediziner frei nach Julius Tandler: “Wer Kindern Paläste baut, reißt Kerkermauern nieder.”

Über das Krankenhaus Rummelsberg:

Das Krankenhaus Rummelsberg ist seit dem 1. September 2010 in der Trägerschaft der Sana Kliniken AG. Es verfügt über 380 Betten und ist in den Fachbereichen Orthopädie/Unfallchirurgie, Neurologie, Innere Medizin und Rehabilitation weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Medizinische Fachkompetenz und christliches Engagement prägen die Arbeit im Krankenhaus Rummelsberg, das seit jeher ein sozial-diakonisches Profil innehat. Dabei behandelt das hochspezialisierte Team aus Ärzten und Ärztinnen sowie Pflegenden die Patienten ganz im Sinne des Leitmotivs: “In guten Händen gesund werden”.

Über die Sana Kliniken AG:

Die Sana Kliniken AG ist die drittgrößte private Klinikgruppe in Deutschland. Mit 26 privaten Krankenversicherungen als Aktionären stellt Sana eine Besonderheit im Klinikmarkt dar. 2016 beschäftigte die Klinikgruppe 32.071 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Jahresumsatz beträgt 2,4 Milliarden Euro. Im Jahr 2016 wurden 2,2 Millionen Patienten behandelt. Die Sana Kliniken umfassen 50 Krankenhäuser und 5 Alten- und Pflegeheime.

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90592 Schwarzenbruck
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Dominik Kranzer
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