(Mynewsdesk) Bad Nauheim. Osteopathie ist mehr als nur ein Anhängsel des Heilpraktikers und verdient eine eigene Profession. Das wurde am Wochenende beim 18. Kongress des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. mit rund 200 Teilnehmern unterstrichen. „Die Anerkennung des Berufs des Osteopathen ist dringend notwendig“, betonte die VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann M.Sc. (USA).
Zwei Tage lang widmeten sich die Osteopathen aus ganz Deutschland dem „OsteopathSein“. Sich auf das zu besinnen, was über die tägliche Arbeit und neue Techniken hinausgeht, zu schauen, wo man selbst und die Osteopathie gerade steht – im Hotel Dolce bestand bei Vorträgen, in Workshops und Diskussionsrunden die Gelegenheit dazu. Als Referenten, Workshop-Leiter und Diskussionsteilnehmer agierten der Mediziner und Jolandos-Verlagsleiter, Christian Hartmann, der Jenaer Philosoph, Andreas Grimm, Dozent und Ausbildungsleiter, Rob Kwakman D.O., der Vorsitzende des Dachverbandes der Salutogenese, Theodor Dierk Petzold, und der Geschäftsführende Gesellschafter des Deutschen Instituts für Gesundheitsforschung, Prof. Dr. med. Karl-Ludwig Resch.
Rechtsanwältin Dr. Sylke Wagner-Burkard informierte über Fallstricke im Praxisalltag im Bereich der Werbung, des Patientenrechts und über die Situation nach dem jüngsten Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf, das am 8. September bestätigt hatte, dass Osteopathie als Heilkunde nur von Heilpraktikern und Ärzten ausgeübt werden darf – das betrifft auch die Physiotherapeuten mit langjähriger Osteopathieausbildung, die Osteopathie auf Verordnung eines Heilpraktikers oder Arztes praktizieren. „Wer nicht die Heilpraktikererlaubnis hat, aber dennoch Osteopathie ausübt bzw. damit wirbt, riskiert eine Abmahnung“, so Dr. Sylke Wagner-Burkard. Besonders brisant: Eine Vielzahl von gesetzlichen Krankenkassen (GKV) erstattet ihren Versicherten auch für die Osteopathieleistungen von Physiotherapeuten Geld – ein Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz, der auch durch vielfältige Warnungen der führenden Fachverbände der Osteopathie bislang von den Aufsichtsbehörden der GKV ignoriert worden ist.
Der VOD sieht sich als mitgliederstärkster und ältester Berufsverband durch das Urteil zu Recht in seiner Forderung nach einem eigenen Berufsgesetz gestärkt. Das Urteil zeigt, dass Osteopathie keine Ergänzung der Physiotherapie ist und als Beruf anerkannt werden muss. Die im Dritten Reich ins Leben gerufene Heilpraktikererlaubnis verfolgt allenfalls das Ziel, „eine Gefahr für die Volksgesundheit“ auszuschließen, die erforderliche Patientensicherheit und Qualitätssicherung in der osteopathischen Diagnostik und Behandlung ist damit nicht verbunden. Die positive Definition des Berufs, der dann auch mit der Bezeichnung „Osteopath“ einhergehen muss, kann nur durch eine gesetzliche Regelung unabhängig von dem Heilpraktiker erfolgen – diese Haltung wurde auf dem Kongress bestätigt.
Hintergrund:
Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen dient. Die osteopathische Diagnose und Behandlung erfolgt ausschließlich mit den Händen. Der Patient wird in seiner Gesamtheit betrachtet. Osteopathie ist bei vielen Krankheiten sinnvoll und behandelt vorbeugend
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Der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD)
e.V. wurde als Fachverband für Osteopathie 1994 in Wiesbaden gegründet. Als ältester und mit derzeit 3800 Mitgliedern größter Berufsverband verfolgt der VOD im Wesentlichen folgende Ziele: Er fordert den eigenständigen Beruf
des Osteopathen auf qualitativ höchstem Niveau. Er klärt über die Osteopathie auf,
informiert sachlich und neutral und betreibt Qualitätssicherung im Interesse
der Patienten. Darüber hinaus vermittelt der VOD hoch qualifizierte Osteopathen.
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