Grundsätzlich sollten Sie immer dann zum Hobel greifen, wenn Sie auf eine möglichst gleichmäßige Materialabnahme angewiesen sind. Ziel des Hobelns ist, wie bereits erwähnt, die Herstellung einer glatten und ebenen Fläche. Die trifft auf folgende handwerkliche Tätigkeiten zu:
Glätten:
Möchten Sie rohe Bohlen glätten, sollten Sie hierfür ein gerundetes Eisen anwenden. Sie können zur Glättung einen gewöhnlichen Metallhobel verwenden, besser wäre jedoch ein robuster Schrupphobel. Hierbei handelt es sich um einen Holzhobel, der dicke Späne vom Werkstück löst. Ebenfalls gut fürs Glätten von Werkstücken geeignet ist der Putzhobel. Bei besonders rauen Flächen sollten Sie zuvor jedoch zuvor noch den Schlichthobel anwenden.
Runden:
Möchten Sie Werkstücke abrunden (z. B. die Kante eines späteren Tisches), kann diese Arbeit ebenfalls durch einen Hobel bewerkstelligt werden. Achten Sie darauf, den Holzhobel mit langen Zügen über die Längskante zu führen. Verändern Sie hierbei stetig den Winkel zum Werkstück. Im Endergebnis erhalten Sie eine gleichmäßige Rundung, die auf andere Weise nur schwer zu erzielen ist.
Verputzen:
Auch für Feinarbeiten wie das Verputzen ist ein Hobel bestens geeignet. Häufig wird er z. B. beim Verputzen einer Zinkenverbindung genutzt.
Fasen:
Wer sich schon einmal Leimholzbretter aus dem Baumarkt gekauft hat, der weiß, welches Ärgernis nur allzu häufig auftritt: Die Fase an den Längskanten verflüchtigt sich beim Aufschneiden. Als Fase wird die abgeschrägte Fläche an einer Werkstückkante bezeichnet. Für Decken- und Wandverkleidungen spielen Fasen eine entscheidende Rolle, da die scharfen Bretterkanten durch sie gebrochen werden. Mithilfe eines Handhobels gelingt es Ihnen spielend, die verloren gegangene Fase eines Leimholzbrettes wieder anzufasen. Es entsteht eine saubere Kante.
Kann man das Holz nicht einfach schleifen?
Sicherlich fragen Sie sich jetzt: Warum Holz hobeln, wenn man es doch auch schleifen kann? Hobeln bietet gegenüber dem Schleifen jedoch erhebliche Vorteile, sodass diese Methode zu bevorzugen ist. Wenn Sie ein Hobelmesser verwenden, vermeiden Sie unansehnliche Schleifspuren im Holz. Eine gehobelte Oberfläche ist zudem resistenter gegen Verschmutzungen als eine geschliffene Oberfläche. Dies liegt daran, dass beim Hobeln die Holzmaserung berücksichtigt wird. Auf diese Weise entsteht im Endergebnis eine geschlossene, dichte Holzoberfläche.
Welche Hobelmesser haben wir im Angebot?
Wir liefern eine Vielzahl verschiedener Hobelmesser in deutscher Markenqualität für alle gängigen Systeme wie z. B. Tersa und Centrofix. Unsere Produkte werden in Deutschland am Standort Remscheid gefertigt.
Wir bieten bis zu vier verschiedene Qualiätsstufen an:
Streifenhobelmesser HM-bestückt (Hartmetall)
Streifenhobelmesser HSS %18
Streifenhobelmesser DS (Dauerschnitt)
Streifenhobelmesser CV (Chrom Vanadium)
Was bedeuten die verschiedenen Qualitätsstufen und für welches Material eignen sie sich?
HSS und HS
Die Abkürzung HSS steht für High Speed Steel (Schnellarbeitsstahl), die Abkürzung HS für Hochleistungsstahl. Trotz der verschiedenen Abkürzungen handelt sich dennoch um eine identische Qualitätsklasse. Wenn Sie Hartholz verarbeiten möchten, dann sind Streifenhobelmesser in HSS bzw. HS – Qualität unbedingt empfehlenswert. HSS-Hobelmesser sind extrem scharf. Oberflächen können demzufolge besonders glatt gehobelt werden. Mit einem Tersa Hobelmesser in HSS / M42 Qualität oder einem Centrofix Hobelmesser in HSS Qualität können Sie sowohl weiches als auch hartes Vollholz bearbeiten.
HM: Hartmetall bestückt
HM-bestückte Streifenhobelmesser enthalten im Verbund Hartmetalle wie Wolframcarbid oder Cobalt. Messer mit Wolframcarbid weisen oftmals eine erheblich längere Standzeit (Haltbarkeit) auf. Allerdings werden sie schneller spröde und brechen leichter durch als Messer mit Cobalt. Die Qualitätsklasse HM / HW ist wesentlich teurer als HSS. Allerdings sollten Sie unbedingt auf gute Qualität achten. Billige HM-Messer erkennen Sie an einer grobkörnigen Optik. Diese Messer halten meist nicht lange. HM-Streifenhobelmesser eignen sich ebenfalls bestens für die Verarbeitung von Hartholz. Im Vergleich zu den günstigeren SS-Hobelmessern beträgt die Standzeit eines HM- oder HSS-Hobelmessers das siebenfache. Daher lohnt sich die etwas höhere Investition durchaus. Statt HM kommt heutzutage auch immer öfter die Abkürzung HW zum Einsatz: Letztendlich handelt es sich jedoch um dasselbe. Besonders empfehlenswert zur Verarbeitung von Hartholz, verleimten Hölzern und Plattenwerkstoffen ist das Tersa Hobelmesser in HM Qualität. Alternativ können Sie für dieselben Werkstoffe auch ein Centrofix Hobelmesser in HM Qualität nutzen.
SS-Hobelmesser
Das SS-Hobelmesser ist speziell für die Verarbeitung von Weichholz konzipiert. Es handelt sich um einen vergleichsweise recht kostengünstigen Spezialstahl.
DS (Dauerschnitt): Messer aus Dauerschnittstahl sind für die Verarbeitung von Weichholz gedacht.
CV (Chrom Vanadium): Streifenhobelmesser aus Chrom-Vanadium-Stahl eignen sich ebenfalls für die Verarbeitung von Weichholz.
Was ist das Besondere an einem Tersa Hobelmesser?
In den 1980er-Jahren wurde das System Tersa von der Schweizer Firma Samvaz Sa entwickelt. Es handelte sich um das allererste Fliehkraft-Spannsystem. Tersa Hobelmesser dürfen dementsprechend nur auf Messerwellen mit TERSA-Fliehkraftspannung zum Einsatz kommen. Die Messer verfügen beidseitig über Schneiden. Letztere lassen sich allerdings nicht nachschärfen. Dessen sollten Sie sich bewusst sein, wenn Sie sich für ein Tersa Hobelmesser entscheiden.
Tersa Hobelmesser sind handelsüblich in folgenden Qualitäten verfügbar:
HM (Vollhartmetall): Verarbeitung von Hartholz und verleimtem Holz; sehr hohe Standzeit.
HSS (Hochleistungsschnellstahl): Bearbeitung von Hart- und Weichholz; sehr hohe Standzeit.
Die hohe Standzeit ist eines der ausschlaggebenden Argumente, aus denen sich die Anschaffung eines Tersa Hobelmessers lohnt.
Was ist das Besondere an einem Centrofix Hobelmesser?
Das Centrofix Hobelmesser ist eine Erfindung aus Deutschland. In den 1990er-Jahren brachte die süddeutsche Firma Leitz das Centrofix System auf den Markt. Bei der Benutzung gilt es zu beachten, dass Sie die Centrofix Hobelmesser lediglich auf Messerwellen mit Centrofix-Fliehkraftspannung einsetzen können. Die Centrofix Hobelmesser verfügen ebenso wie die Tersa Hobelmesser über beidseitig nicht nachschärfbare Schneiden.
Die Qualitäten von Centrofix- und Tersa Hobelmessern sind identisch (s. o.). Ob Sie sich für das System Tersa oder Centrofix entscheiden hängt letztendlich von Ihren persönlichen Präferenzen ab.
Wie schärft man ein Hobelmesser am besten?
Mit einer stumpfen Messerschneide ist es nicht möglich, Holzfasern sauber zu durchtrennen. Stattdessen werden sie ungleichmäßig abgerissen. Dass das Endergebnis nicht wünschenswert aussehen wird, ist nahezu selbsterklärend. Von daher sollten Sie stets darauf achten, dass die Schneiden Ihres Hobelmessers scharf genug sind. Dies können Sie am besten prüfen, indem Sie regelmäßig die Holzoberfläche kontrollieren, die Sie gehobelt haben. Zeigen sich Unebenheiten, besteht Handlungsbedarf. Das Messer sollte zeitnah geschliffen werden.
Zunächst einmal müssen Sie den Schleifbedarf einschätzen. Je nachdem, wie stark abgenutzt die Klinge ist, unterscheidet sich die weitere Vorgehensweise. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass es sich in den seltensten Fällen lohnt, Schleifgerätschaften für den Hausgebrauch anzuschaffen. Sie können Ihr (Streifen-)Hobelmesser in einem Fachbetrieb nachschärfen lassen. Dies ist weder besonders zeitaufwenig noch kostenintensiv. Nehmen Sie allerdings regelmäßig Hobelarbeiten vor und nutzen ggf. weitere Klingenwerkzeuge, sollten Sie den Kauf einer Nassschleifmaschine in Erwägung ziehen. Normalerweise ist die Schärfung mit zwei Körnungsgrößen am elektrischen Nassschleifer vollkommen ausreichend, um die Messer wieder scharf zu bekommen. Mithilfe einer speziellen Schleifvorrichtung können Sie die Hobelmesserschneiden problemlos in der gewünschten Gradzahl einstellen.
Wie gehen Sie bei einer Hobelklinge mit größeren Schäden vor?
Ist die Schneide sehr stumpf oder weist gar Einkerbungen auf, bleibt keine andere Option, als die Schäden komplett aus der Klinge herauszuschleifen. Reines Abziehen ist nicht ausreichend, da hierbei zu viel (beschädigtes) Material übrig bleibt. Für die Beseitigung größerer Schäden kommt ausschließlich die Nassschleifmaschine infrage, während bei geringfügigeren Verschleißerscheinungen auch Doppelschleifmaschinen verwendet werden können. Letztere verfügen über besonders schnellaufende Eisen. Durch das hohe Tempo entsteht eine hohe Reibung, was wiederum zur Überhitzung führen kann. Im schlimmsten Fall glüht die Schneide aus, sodass das Messer anschließend funktionsuntüchtig ist. Bei größeren Schäden ist die Klinge der Reibung länger ausgesetzt, was Schäden provoziert.
Wie gehen Sie bei einer Hobelklinge mit geringfügigen Schäden vor?
Zeigen sich nach der Benutzung des Hobelmessers an der Holzoberfläche nur kleine Unebenheiten, brauchen Sie die stumpfe Klinge lediglich abzuziehen. Dies funktioniert ebenfalls gut mit einer Nassschleifmaschine. Beim Trockenschliff besteht hingegen die Gefahr, dass die Schneide überhitzt und infolgedessen schnell wieder stumpf und weich wird. Auch die Erhaltung der Klingensymmetrie gelingt mit einer Nassschleifmaschine besser. Letzteres ist für präzises Arbeiten von großer Bedeutung.
Alternativ zur Verwendung der Nassschleifmaschine können Sie auch handelsübliche Abziehsteine nutzen. Diese müssen Sie zuvor mit ein wenig Öl oder Wasser benetzen. Das Eisen wird mit einer Schärfhilfe korrekt positioniert. Nutzen Sie zuerst die rauere Seite des Abziehsteins, um mehr Metall an der Fase abzuschleifen. Nachdem Sie die Fase abgezogen haben, wechseln Sie auf die Spiegelseite.
Der richtige Winkel beim Schleifen
Wie viel Kraft Sie zum Schleifen Ihres Hobelmessers benötigen, hängt vor allem vom richtigen Winkel ab. Neben dem grundsätzlichen Winkel gilt es zudem die Fasenschliffwinkel zu beachten. Klären wir doch erst einmal die Begrifflichkeiten:
Mit dem grundsätzlichen Winkel ist der Winkel gemeint, mit dem das Messer auf das zu hobelnde Werkstück auftrifft. Dieser wird von der Lage im Hobel bestimmt. Im Durchschnitt beträgt der Keilwinkel etwa 25 – 30 Grad. Daraus ergibt sich ein Schnittwinkel zwischen 40 und 45 Grad. Voraussetzung ist hierbei die Anwendung gängiger Schliffarten.
Haben Sie besonders anspruchsvolle Hobelaufgaben zu bewältigen, gilt es einen höheren Schleifwinkel zu wählen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Sie gegen den natürlichen Faserverlauf des Holzes arbeiten und das Einreißen des Werkstoffs verhindern möchten. Die Erhöhung des Winkels bedeutet jedoch gleichsam einen höheren Kraftaufwand.
Wie findet man die richtige Hobelmesser-Einstellung?
Unabhängig davon, für welche Art von Hobel Sie sich entscheiden: Das Messer ist erst dann richtig eingestellt, wenn Sie einen dünnen, möglichst gleichmäßigen Holzspan erhalten. Um dies zu erreichen, müssen Sie das Messer so einstellen, dass Sie die Klingen noch knapp, aber deutlich oberhalb der Hobelsohle sehen können.
Die korrekte Justierung des Hobelmessers erfordert zugegebenermaßen ein wenig Übung. Am einfachsten gelingt das Unterfangen mit einem Holzhobel. Um das Messer in die korrekte Position zu bringen, fixieren Sie es mithilfe eines Keils auf Höhe der Hobelsohle. Anschließend nehmen Sie mit sachten Hammerschlägen die Feinjustierung vor. Wenn Sie auf die Rückseite des Messers schlagen, vergrößern Sie hierdurch die Spanabnahme. Schlagen Sie hingegen auf den auf der Rückseite befindlichen Knopf des Hobelkastens, reduziert sich die Messertiefe. Abschließend ist es ratsam, den Keil zusätzlich mit einigen gezielten Hammerschlägen in seiner Position zu fixieren. Wie bereits erwähnt, sollte die Hobelsohle noch zu sehen sein, das Messer darf aber nicht zu weit hervorstehen. So stellen Sie ein möglichst gleichmäßiges Arbeitsergebnis sicher. Zudem minimieren sie das Ausreißen der Holzfasern.
Entdecken Sie die Vielfalt an Hobelmessern für jeden Bedarf
An dieser Stelle möchten wir Sie herzlich dazu einladen, sich unsere vielfältige Auswahl an Hobelmessern in Ruhe anzuschauen. Sollten Sie unsicher sein, welches Messer für Ihr handwerkliches Vorhaben das richtige ist, dann scheuen Sie sich nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen. Wir beraten Sie jederzeit gerne und gehen gezielt auf Ihre persönlichen Wünsche ein.
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