“Winter – die zweite Hochsaison für Allergiker” – ERGO Verbraucherinformation

Wolldecken, Duftkerzen, Gebäck und Kälte bergen Allergierisiken

ERGO Verbraucherinformation – Winter: Die zweite Hochsaison für Allergiker

Langfassung:

Allergien sind auf dem Vormarsch in Deutschland: Rund einer von drei Bundesbürgern ist davon betroffen. Auch im Winter bleiben viele von ihnen nicht verschont. Denn in der warmen Heizungsluft leiden vor allem Milbenallergiker verstärkt an den Symptomen. Hinzu kommen weitere, weniger bekannte Allergie-Auslöser wie Glühwein, Weihnachtsgebäck und Duftkerzen. Sogar die Kälte selbst kann Immunreaktionen in Gang setzen. Wie sich Winter-Allergien äußern und was dagegen hilft, erklärt Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung.

Wohlfühlklima für Milben

Beim Thema Allergien denken die meisten Menschen an den Pollenflug im Frühling – kein Thema also für den Winter? Ein Trugschluss, weiß Dr. Wolfgang Reuter: “Bei Milbenallergikern zum Beispiel sind die Beschwerden im Winter am stärksten. Denn in der warmen Heizungsluft verteilt sich der Kot der Milben besonders nachhaltig im Wohnraum.” Das Tückische daran: Die Symptome – triefende Nase, juckende Augen – ähneln einer normalen Erkältung. Wer also jeden Winter dauerhaft schnieft und niest, sollte umgehend beim Arzt einen Allergietest machen. “Milben ernähren sich von Hautschuppen und fühlen sich im warmen, feuchten Klima wohl. Daher vermehren sie sich vor allem im Bettzeug”, erklärt Dr. Wolfgang Reuter und rät: “Abhilfe können milbendichte Bezüge schaffen.” Doch auch in Kuscheldecken finden Milben ideale Lebensbedingungen. Da sie natürliche Stoffe wie Wolle mögen, sollten sich Allergiker lieber in schadstoffarme Synthetik hüllen. Ratsam ist zudem, Decken häufig an der frischen Luft auszulüften und mit speziellen Zusätzen zu waschen, die es beispielsweise in der Apotheke gibt.

Vorsicht bei Duftkerzen!

Vieles von dem, was im Winter für eine gemütliche Stimmung sorgt, stellt für Allergiker ein hohes Risiko dar: Duftkerzen etwa bestehen bis zu 90 Prozent aus allergenen Stoffen. “Wer zu Kontaktallergien neigt, sollte Duftkerzen deshalb am besten meiden. Vor allem paraffinhaltige Produkte können allergische Reaktionen auf der Haut oder in den Atemwegen auslösen – im schlimmsten Fall sogar Asthma-Anfälle”, warnt der DKV Experte. Für Allergiker, die nicht auf Duftkerzen verzichten möchten, empfehlen sich Varianten aus Bienen- oder Sojawachs.

Allergie-Risiken auf dem Nikolausteller

Auch auf dem Nikolausteller findet sich so einiges, was Allergieschübe auslösen kann: Nüsse, Lebkuchen, Plätzchen mit Anis oder Zimt. “All dies kann Lebensmittelallergikern Probleme bereiten. Zu den Symptomen zählen Kribbeln oder Juckreiz im Mundraum, was in der Regel harmlos ist. Wenn aber zusätzlich der Rachen anschwillt, kann es lebensgefährlich werden”, warnt Dr. Wolfgang Reuter. Wirksam geschützt ist nur, wer selbst backt. Denn es ist nicht auszuschließen, dass abgepacktes Gebäck auch dann Spuren von Nüssen enthält, wenn in den Hinweisen nichts davon steht. Und: Gewürze müssen die Hersteller nicht auflisten, solange sie insgesamt weniger als zwei Prozent ausmachen! Auch bei Rotwein sollten Allergiker vorsichtig sein. Denn dieser enthält Histamin – den Stoff, der für allergische Symptome verantwortlich ist. Wer an einer Histamin-Intoleranz leidet, bei dem kann es nach dem Genuss von Rotwein zu Kopfschmerzen, Hautreizungen oder Atemwegsbeschwerden kommen. “Glühwein ist besonders heikel, weil ihm meist Zimt und Kardamom zugesetzt werden – Gewürze, die ebenfalls Immunreaktionen in Gang setzen können”, betont Dr. Wolfgang Reuter. Gut zu wissen: Auch Räucherfisch, gereifter Käse oder Salami enthalten Histamine.

“Kälte-Allergie”

Bei rund 30.000 Menschen in Deutschland führt sogar die Kälte selbst zu unangenehmen Symptomen: Die sogenannte Kälte-Urtikaria, eine Art Nesselsucht, äußert sich in roten, stark juckenden Quaddeln. Die Beschwerden treten dann auf, wenn die Haut von Betroffenen mit eisiger Kälte in Kontakt kommt. Im Volksmund ist daher von “Kälte-Allergie” die Rede. “Noch ist nicht viel über die Ursachen bekannt”, meint der Experte der DKV. “Allerdings teilen die Betroffenen in der Regel eine grundsätzliche Neigung zu Allergien.” Allergologen können die seltene Krankheit mit einem Testgerät feststellen. Behandeln lässt sie sich mit Antihistaminika und in schwereren Fällen mit Cortison.
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Kurzfassung:

Winterallergien
Womit müssen Allergiker in der kalten Jahreszeit rechnen?

-Tipps für Milbenallergiker
-Können Duftkerzen Allergien auslösen?
-Bei welchen Lebensmitteln sollten Allergiker vorsichtig sein?
-Was versteht man unter Kälte-Urtikaria?

Rund einer von drei Bundesbürgern leidet an einer Allergie. Auch im Winter bleiben viele von ihnen nicht verschont. “Bei Milbenallergikern zum Beispiel sind die Beschwerden im Winter am stärksten. Denn in der warmen Heizungsluft verteilt sich der Kot der Milben besonders nachhaltig im Wohnraum”, weiß Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung und rät: “Abhilfe können milbendichte Bettbezüge schaffen.” Da Milben natürliche Stoffe wie Wolle mögen, sollten sich Allergiker außerdem lieber in schadstoffarme Synthetik hüllen. Ratsam ist zudem, Decken häufig an der frischen Luft auszulüften und mit speziellen Zusätzen zu waschen, die es beispielsweise in der Apotheke gibt. Auch Duftkerzen stellen für Allergiker ein hohes Risiko dar: Sie bestehen bis zu 90 Prozent aus allergenen Stoffen. “Wer zu Kontaktallergien neigt, sollte Duftkerzen deshalb am besten meiden. Vor allem paraffinhaltige Produkte können allergische Reaktionen auf der Haut oder in den Atemwegen auslösen – im schlimmsten Fall sogar Asthma-Anfälle”, warnt der DKV Experte. Für Allergiker empfehlen sich Varianten aus Bienen- oder Sojawachs. Auch auf dem Nikolausteller findet sich so einiges, was zu Allergieschüben führen kann, wie Nüsse, Lebkuchen, Plätzchen mit Anis oder Zimt. “Zu den Symptomen zählen Kribbeln oder Juckreiz im Mundraum, was in der Regel harmlos ist. Wenn aber zusätzlich der Rachen anschwillt, kann es lebensgefährlich werden”, warnt Dr. Wolfgang Reuter und rät zur Vorsicht: Es ist nicht auszuschließen, dass abgepacktes Gebäck Spuren von Nüssen enthält, obwohl in den Hinweisen nichts davon steht! Auch bei Rotwein sollten Allergiker zurückhaltend sein. Denn dieser enthält Histamin – den Stoff, der für allergische Symptome verantwortlich ist. “Glühwein ist besonders heikel, weil ihm meist Zimt und Kardamom zugesetzt werden – Gewürze, die ebenfalls Immunreaktionen in Gang setzen können”, betont Dr. Wolfgang Reuter. Bei rund 30.000 Menschen in Deutschland führt sogar die Kälte selbst zu unangenehmen Symptomen: Die sogenannte Kälte-Urtikaria, eine Art Nesselsucht, äußert sich in roten, stark juckenden Quaddeln. “Noch ist nicht viel über die Ursachen bekannt”, meint der Experte der DKV. Allergologen können die seltene Krankheit mit einem Testgerät feststellen. Behandeln lässt sie sich mit Antihistaminika und in schwereren Fällen mit Cortison.
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