Wie geht es mit der Elementarpädagogik in Österreich weiter?

Wie geht es mit der Elementarpädagogik in Österreich weiter?

Offener Brief an Bildungsministerin Schmied und Wissenschaftsminister Töchterle

Wie geht es mit der Elementarpädagogik in Österreich weiter?

(NL/3247624929) Sehr geehrte Frau Bundesministerin Dr. Schmied!
Sehr geehrter Herr Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Töchterle!

Wir möchten Ihnen namens der Sektion Elementarpädagogik der ÖFEB (Österreichische Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen) mitteilen, dass wir es mit Freude zur Kenntnis genommen haben, dass bei Ihrer aktuellen Presseaussendung ein klares Bekenntnis von beiden Ministerien zur Einbeziehung der Elementarpädagogik in Richtung PädagogInnenbildung-NEU erkennbar ist.

Wir hatten in der Sektion oftmals den Eindruck, als ginge es letztlich nur um die LehrerInnenbildung und die KindergartenpädagogInnen würden dabei vergessen. Wir teilen als Sektionsleitung (Paschon/Wustmann) auch die Ihnen bereits bekannten Positionen der Plattform Educare (Dr. Lex-Nalis) und von Kollege Prof. Josef Aigner (Universität Innsbruck), die sich in Bezug auf Anhebung auf tertiäres Niveau und Optionen für eine überfällige BAKIP-Reform brieflich bzw. auch über die Medien an Sie gewendet haben.

Als ÖFEB-Sektion Elementarpädagogik ist uns ein Anliegen, in Österreich die nötige Begleitforschung voranzutreiben sowie die derzeit laufenden Projekte im Bereich Elementarpädagogik zu vernetzen und den wissenschaftlichen Austausch in dieser für Österreich jungen Disziplin zu fördern: Derzeit planen wir in der Sektion ein Buchprojekt Bestandsaufnahme Elementarpädagogik 2013 Einblicke und Ausblicke (Arbeitstitel) und sind auf einschlägigen Tagungen präsent: Bei der Tagung am 1. 2. März 2013 (Universität Salzburg) mit dem Schwerpunkt Leistungsbeurteilung werden wir uns in einem 15 Beiträge umfassenden Symposium dem Thema Transition widmen.

Wir möchten Sie auch darauf hinweisen, dass uns im Bereich der Professionalisierung einige Konzeptionen vorliegen, wie teilweise im Verbund geplant die Curricula für Universitäts- und Hochschulgänge im Bereich der Elementarpädagogik zielgruppenorientiert und umsetzbar aussehen könnten, zumal einige KollegInnen (auch ohne konkrete gesetzliche Grundlagen) bereits wichtige Vorarbeiten in diese Richtung geleistet haben: Zentrale Überlegung ist dabei stets, zunächst potentielle MultiplikatorInnen zu erreichen. Konkret geht es darum, BAKIP-LehrerInnen (Pädagogik/Didaktik), Mentorinnen, LeiterInnen, in einem ersten Schritt auf akademischem Niveau auszubilden, damit eine (überfällige!) BAKIP-Reform auch wirklich einen nachhaltigen Reformprozess einleitet, denn es gibt viele wissenschaftliche (neue) Erkenntnisse, die künftig vermittelt werden müssten.

Aus der Forschungsperspektive ist es uns ein Anliegen, Sie darauf hinzuweisen, dass im Bereich der wissenschaftlichen Nachwuchsarbeit es dringend notwendig wäre, ehest möglich ein DoktorandInnen-Kolleg einzurichten – bereits 2010 wurde ein solches für Graz in Aussicht gestellt. Wir begrüßen auch, dass neben Graz nun auch Innsbruck eine Professur für Elementarpädagogik erhalten soll und gehen davon aus, dass auch noch Wien und Salzburg, wo sich ebenfalls eine klare Positionierung in Richtung Elementarpädagogik abzeichnet, in absehbarer Zeit mit weiteren Lehrstühlen nachziehen könnten.

Gerne sind wir bereit, Ihnen die Expertise in unserer Sektion nutzbar zu machen. Für ein Informationsgespräch stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Andererseits haben wir Informationsbedarf und bitten Sie um konkrete Rückmeldung:

* Wie sieht der Plan Elementarpädagogik-NEU konkret aus? Ausbildung BAKIP/PH/Universität?
* Wer wird künftig im Hinblick auf dieses spezielle Fachgebiet in einem Akkreditierungsrat vertreten sein?
* In wie weit macht es Sinn, derzeit Universitäts- bzw. Hochschullehrgänge (im oben beschriebenen Sinn) zu planen?
* Ist eine BAKIP-Reform im Sinne eines BHS mit Schwerpunkt Humanwissenschaft und Soziales angedacht?
* Bis wann ist damit zu rechnen, dass das 2010 angekündigte DoktorandInnenkolleg realisiert wird?
* Gibt es seitens der Ministerien Interesse, enger mit der ÖFEB-Sektion Elementarpädagogik zu kooperieren? (Forschungsergebnisse, Evaluationen, Projektberichte)

Mit der Bitte um zeitnahe Rückmeldung,
freundliche Grüße nach Wien im Namen der ÖFEB-Sektion Elementarpädagogik,

Andreas Paschon und Cornelia Wustmann

Kontaktadressen:

Dr. Andreas PASCHON (Vorsitzender)
Universität Salzburg
Fachbereich Erziehungswissenschaft
Erzabt-Klotz-Straße 1 – Büro: 2.248
A-5020 Salzburg
mail: andreas.paschon@sbg.ac.at
tel: 43/(0)662/8044-DW4241
bzw. DW4211 (Sekretariat)

Univ.-Prof. Dr. Cornelia WUSTMANN (stv. Vorsitzende)
Karl-Franzens-Universität Graz
Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaften
Professur für Elementarpädagogik
Merangasse 70/2
A-8010 Graz
mail: cornelia.wustmann@uni-graz.at

Diese Pressemitteilung wurde im Auftrag übermittelt. Für den Inhalt ist allein das berichtende Unternehmen verantwortlich.

Kontakt:

Johannes-Maria Lex
Krausegasse 7a/10
1110 Wien
43 (664) 73592135
johannes-maria.lex@plattform-educare.org
http://www.Plattform-EduCare.org

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