Wie beeinflusst man die Präsenz seiner Mitarbeiter?

Wie beeinflusst man die Präsenz seiner Mitarbeiter?

Um Arbeitssicherheit nachhaltig umzusetzen, muss man die Präsenz der Mitarbeiter beeinflussen. Denn wenn man im Hier & Jetzt ist, werden Gefahren leichter erkannt. Aber welche Einflussfaktoren gibt es

BildDie gefährlichste Tätigkeit im Unternehmen ist der Transport des menschlichen Körpers. Denn sobald man nicht mehr im Hier und Jetzt, sondern abgelenkt ist, achtet man nicht mehr auf seinen Weg. Man ist wie ferngesteuert. Man erkennt die Gefahren nicht. Dabei helfen auch keine aufgestellten Regelwerke, keine Warnschilder und kein Handlauf. Wie funktioniert Arbeitssicherheit aber dann? Durch Präsenz. Sind die Mitarbeiter bei der Sache greift das Motto: Gefahr erkannt, Gefahr bekannt. Aber wie holt man seine Mitarbeiter ins Hier und Jetzt? Welche Einflussfaktoren gibt es dafür?

Vier wesentliche Einflussfaktoren für die Präsenz der Mitarbeiter

Möchte man Arbeitssicherheit nachhaltig im Unternehmen etablieren, muss man sich von dem verstaubten Image entfernen. Denn Arbeitssicherheit ist kein rein technisches Thema. Regelwerke, Verbote, Warnschilder – all das führt nicht wirklich zum Ziel. Mehr noch: bisweilen erschweren aufgestellte Warnschilder und Gitter noch die Arbeit. Stattdessen sollte man auf die Präsenz seiner Mitarbeiter achten. Geht jemand seiner Arbeit bewusst nach, ist er sich über die möglichen Gefahren im Klaren und achtet darauf. Dabei gibt es vier wesentliche Einflussfaktoren für die Präsenz.

Faktor 1 – Die Qualifikation

Mit steigender Qualifikation steigt auch das Interesse am Tun sowie die Konzentration des Menschen. Untersuchungen haben bestätigt, dass bei vergleichbaren Tätigkeiten Menschen mit einer höheren Qualifikation weniger Arbeitsunfälle haben.

Faktor 2 – Die Erfahrungen

Ein weiterer Faktor sind die gemachten Erfahrungen eines Menschen. Die Erfahrungen, die er beim Ausführen seiner Arbeit gemacht hat. Die richtigen Fragen hierbei lauten: Wie wichtig ist dem Management das Thema Arbeitssicherheit? Wird Sicherheit belohnt oder bestraft? Wenn eine Störung beseitigt wird, das aber Zeit kostet, welches Feedback bekommt man? Und welches Feedback bekommt man, wenn die Störung sicherheitswidrig, dafür aber schnell, beseitigt wird? Beides hat Auswirkungen auf die Achtsamkeit, das Interesse und die Präsenz der Menschen.

Faktor 3 – Die Identifikation

Ein Einflussfaktor auf die Präsenz ist die Identifikation. Wie sehr identifiziert sich der Mitarbeiter mit seiner Aufgabe, mit dem Unternehmen? Ein Beispiel: Ein Mitarbeiter freut sich auf seine Arbeit. Er ist gern dort, er fühlt sich wohl und weiß, dass er gefordert und gefördert wird. Wie kommt er wohl montags in die Arbeit? Wohl eher frisch, ausgeschlafen, vorbereitet und mit einem positiven Mindset. Im Gegenzug muss man sich die Frage stellen: wie kommt ein Mitarbeiter nach dem Wochenende zur Arbeit, der nur ungern kommt, der sich nicht wohlfühlt? Wohl eher weniger frisch, weniger ausgeschlafen, weniger motiviert und vor allem weniger achtsam. Warum? Weil er gedanklich nicht bei der Sache ist. Er wäre ja schließlich lieber woanders. Und genau das hat einen großen Einfluss auf die Arbeitssicherheit. Mehr noch: das hat einen enormen Einfluss auf die Qualität und Produktivität der Mitarbeiter.

Faktor 4 – Die Dialogqualität

Last but not least, spielt die Qualität des Dialogs zum Thema Arbeitssicherheit eine entscheidende Rolle. Das meint: mit welcher Leidenschaft und mit welcher Begeisterung wird das Thema durch die Führungskraft oder den Verantwortlichen an die Belegschaft herangetragen. Wird nur abgelesen, wird das Thema halbherzig und kurz angesprochen, weil man eben muss oder werden leidenschaftliche und motivierende Vorträge dazu gehalten? Wird man aufgerufen mitzumachen, fühlt man sich angesprochen und abgeholt? Denn auch das, gerade das, beeinflusst die Wahrnehmung und die Präsenz der Mitarbeiter bei ihrem Tun.

Alle Einflussfaktoren auf die Präsenz sind Ausdruck der Unternehmenskultur

Alle genannten Punkte spiegeln sich in der Qualität der Wahrnehmung von Führung wider und sind ein Ausdruck der Unternehmenskultur. Arbeitssicherheit, Qualität und Produktivität werden also gleichermaßen beeinflusst und sind stark miteinander verzahnt. Dabei gilt: wer in Arbeitssicherheit gut ist, ist überall gut. Das lässt zwei Schlussfolgerungen zu: Mit Arbeitssicherheit sind Spitzenleistungen im Unternehmen möglich. Arbeitssicherheit muss in der Unternehmenskultur verankert sein und jeder muss sie vorleben. Tagtäglich.

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Stefan Bartel ist der Experte für Führungskommunikation und der Safety Culture Coach®. Mit über 30 Jahren Erfahrung unterstützt er Führungskräfte dabei Prozesse anzustoßen und zu begleiten. Fachkräfte für Arbeitssicherheit und alle Interessierten können mit der zertifizierten Ausbildung zum Safety Culture Manager® moderne und effiziente Arbeitssicherheit in Ihrem Unternehmen umsetzen.

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