Rotfuchs, Zauneidechse oder vielleicht der Hausrotschwanz? Zum 14. Mal ruft die Heinz Sielmann Stiftung zur Wahl des Gartentiers des Jahres auf. Alle Natur- und Gartenbegeisterten können ab heute für einen von sechs tierischen Kandidaten abstimmen und attraktive Preise gewinnen.
Mit der jährlichen Gartentierwahl setzt sich die Heinz Sielmann Stiftung seit 2010 öffentlichkeitswirksam für naturnahes Gärtnern ein und möchte mehr Aufmerksamkeit für die Lebewesen schaffen, die unsere Gärten bewohnen. “Wer naturnah gärtnert, fördert damit die Biodiversität innerhalb von Städten und Ortschaften. Gärten können wertvolle Rückzugsräume für zahlreiche Tiere und Pflanzen sein, darunter sogar so manche bedrohte Arten”, erklärt Dr. Hannes Petrischak, Leiter des Geschäftsbereichs Naturschutz bei der Heinz Sielmann Stiftung.
Um den immensen Verlust an Lebensräumen durch die monotone und intensive Landnutzung zu kompensieren, brauche es allerdings noch weitaus mehr, so Petrischak: “Viele unserer heimischen Tier- und Pflanzenarten finden kaum mehr geeignete Lebensräume in unserer Kulturlandschaft und drohen zu verschwinden. Neben naturfreundlichem Gärtnern sind daher ein nachhaltiger Konsum und zivilgesellschaftliches Engagement für mehr Natur- und Artenschutz von größter Bedeutung.”
+++ Mitmachen und gewinnen! +++
Im Aktionszeitraum vom 08. April bis 11. Juni 2024 wird eine Online-Publikumswahl darüber entscheiden, wer Gartentier des Jahres 2024 wird. Unter www.sielmann-stiftung.de/gartentier können alle Interessierten ab sofort darüber abstimmen, wer am 12. Juni zum offiziellen “Gartentier des Jahres 2024” gekürt wird.
Unter allen Teilnehmenden werden qualitativ hochwertige Preise verlost, die in diesem Jahr unter anderem von dem Gartenmagazin “GartenFlora”, dem Onlineshop “Naturschutzcenter.de” und dem Wildkamera-Hersteller “SECACAM” gestiftet werden. Als Hauptpreis winkt ein Familien-Wochenende in Sielmanns Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen.
Zur Wahl stehen auch in diesem Jahr wieder sechs Kandidaten, die von einem Expertengremium der Heinz Sielmann Stiftung nominiert wurden. Wer wird am Ende der Publikumsfavorit sein?
+++ Der Ligusterschwärmer – Nachtaktiver Kolibri-Schwärmer +++
Der Ligusterschwärmer ist ein Nachtfalter, der nicht nur mit einer Flügelspannweite von bis zu 10 Zentimetern beeindruckt. Ähnlich einem Kolibri kann er mit schnellem Flügelschlag in der Luft stehenbleiben, um Nektar aus duftenden Blüten zu saugen. Ligusterschwärmer legen ihre Eier an den namensgebenden Ligustersträuchern ab, da sich die Raupen von den Blättern dieser Pflanzen ernähren. Den nicht weniger imposanten Raupen, deren Körperhaltung einer Sphinx ähnelt, begegnet man beim Gärtnern weitaus häufiger als dem nachtaktiven Falter.
+++ Die Zauneidechse – Flinker Sonnenanbeter +++
In naturnahen Gärten findet die streng geschützte Zauneidechse noch geeigneten Lebensraum. Ein breites Nahrungsangebot an Insekten und Spinnen ist dabei genauso wichtig wie ausreichend Reisig-, Totholz- oder Steinhaufen, in denen sich die Tiere blitzartig vor Fressfeinden verstecken können. Als wechselwarme Tiere können sie ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren und sind zum Aufwärmen auf sonnige Plätze angewiesen. Die Männchen fallen in der Paarungszeit durch ihre leuchtend smaragdgrüne Farbe auf.
+++ Hausrotschwanz – Quietschend-knirschender Sänger +++
Der ursprünglich aus den alpinen Felslandschaften stammende Hausrotschwanz erobert gerne Mauernischen oder Vordächer von Häusern und Gartenlauben als Brutplatz. Naturnahe Gärten sind ein willkommener Lebensraum für den Vogel mit dem markanten rostroten Schwarz und quietschend-knirschenden Ruf. Auf Dachfirsten oder auch auf Bäumen und in Büschen kann er ungestört ausruhen und singen. Als Futterquelle dienen ihm Beerensträucher genauso wie diverse Spinnen und Insekten.
+++ Rotfuchs – Anpassungsfähiger Opportunist +++
Der Rotfuchs ist als Nahrungsgeneralist bekannt und äußerst anpassungsfähig. Nicht verwunderlich also, dass er auch in Gärten geeignetes Futter und Verstecke findet. Wo Mäuse, Regenwürmer oder Schnecken warten und Früchte zu angeln sind, wird der Fuchs fündig. Wenn nicht gerade ein bereits fertiger Dachsbau bezogen werden kann, dienen dem Fuchs Hohlräume unter Garagen, Gartenlauben oder Holzhaufen als idealer Unterschlupf. Er sollte keinesfalls gefüttert werden, damit er seine natürliche Scheu vor dem Menschen behält.
+++ Zebraspringspinne – Jäger mit ausgeklügelter Sprungtechnik +++
Die Zebraspringspinne beeindruckt trotz ihrer geringen Körperlänge von fünf bis sieben Millimetern als raffinierter Räuber. Ihr auffälliges Merkmal sind die kontrastreichen schwarz-weißen Streifen am Hinterleib. Besonders häufig trifft man sie zwischen Mai und Oktober auf sonnenbeschienenen Terrassen oder an Laubenwänden an. Mit ihrer ausgeklügelten Sprungtechnik ist sie ein emsiger Fliegen-, Stechmücken- und Blattlausjäger – und deshalb ein gern gesehener Gartengast.
+++ Tigerschnegel – Nützliche Schnecke im Leopardenlook +++
Dem nachtaktiven Tigerschnegel mit seinem auffälligen Fleckenmuster begegnet man bei der Gartenarbeit am ehesten unter Steinen, Totholz, Blumentöpfen oder Planen. Mit seinen bis zu 20 Zentimetern Körperlänge zählt er zu den größten Nacktschneckenarten Deutschlands. Wer Tigerschnegel in seinem Garten entdeckt, kann sich freuen, denn die Nacktschnecke frisst neben Abfällen, Aas und Pilzen vor allem andere junge Schnecken und ihre Eier, die es auf Salat und Co. abgesehen haben. Tigerschnegel interessieren sich hingegen nicht für frische Pflanzen.
Jetzt informieren und abstimmen unter www.sielmann-stiftung.de/gartentier
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Die Heinz Sielmann Stiftung wurde 1994 von Prof. Heinz Sielmann und seiner Frau Inge Sielmann als öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet. Die Schwerpunkte der Arbeit der Stiftung sind der Erhalt der Artenvielfalt, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Naturschutz und die Bewahrung des filmischen Erbes von Naturfilmpionier Heinz Sielmann. Mit dem Kauf großer unzerschnittener Landschaften erhält und schafft die Stiftung Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen. Auch fördert die gemeinnützige Stiftung Biotopverbünde, zum Beispiel am Bodensee oder entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. So können sich auf diesen Flächen Tier- und Pflanzenbestände frei vom wirtschaftlichen Nutzungsdruck erholen und verschwundene Arten zurückkehren.
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