Niederländisches Pilotprojekt setzt auf Energieerzeugung durch Wasserströmung
Die westfriesische Insel Texel wird einmal mehr zum Schauplatz von Pionierarbeit auf dem Gebiet der nachhaltigen Energieproduktion. Kurz vor ihrer Südküste, in unmittelbarer Nähe zum Texeler Fährhafen, hat Ende Juni das weltweit erste schwimmende Gezeitenkraftwerk seinen Betrieb aufgenommen. Bei der Plattform “BlueTEC Texel” handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von 12 Partnern, unter Leitung des niederländischen Offshore-Unternehmens Bluewater Energy Services, das ab sofort in einer rund eineinhalb Jahre langen Testphase seine Praxistauglichkeit beweisen soll. Das Königlich Niederländische Institut für Meeresforschung (NIOZ), welches ebenfalls auf Texel ansässig ist, steuert zu diesem Projekt das wissenschaftliche Know-How im Bezug auf die Umwelteffekte der Gezeitenzentrale bei.
Flexible Lösung
Das Prinzip von BlueTEC Texel funktioniert so einfach wie effizient: Unter der Plattform ist eine Turbine aufgehängt, die durch die gezeitenbedingten Meeresströmungen angetrieben wird. Per Kabel gelangt die so erzeugte Energie zum NIOZ, wo sie ins Netz eingespeist wird. Auf diese Weise liefert das Gezeitenkraftwerk Strom für die Versorgung von rund 50 Haushalten. Die Besonderheit: BlueTEC Texel ist als weltweit erste Lösung nicht stationär am Meeresboden fixiert, sondern schwimmt wie ein Boot auf dem Wasser. Für die Befestigung dienen Anker, die bei Bedarf gelichtet werden können. Dadurch ist es möglich, das Gezeitenkraftwerk ganz flexibel an jedem Ort der Welt einzusetzen und auch extrem leicht zu warten.
Wissenschaftliche Begleitung
Bei BlueTEC Texel handelt es sich um eine erste Demonstrationsplattform, an der zahlreiche Parameter wie z.B. die Rentabilität der Energieproduktion im Echtbetrieb geprüft werden. Dr. Janine Nauw sondierte den Standort, der dafür die optimalen Bedingungen bietet. Die NIOZ-Ozeanologin beschäftigt sich bereits seit 2006 mit der Auswertung der Strömungsgeschwindigkeiten in der Fahrrinne zwischen Den Helder und Texel. Im Rahmen von BlueTEC Texel leitet sie ein Monitoring-Programm, bei dem z.B. der Effekt der vertikalen Strömung auf die Turbine und damit auf die Energieerzeugung gemessen und abgebildet wird. Während der Testperiode kommt u.a. auch eine Turbine aus dem Hause des deutschen Unternehmens Schottel zum Einsatz.
Nachhaltige Stromversorgung
Dank ihrer innovativen Bauweise mit Modulen in Containergröße kann die Plattform ganz leicht an jeden Teil der Welt transportiert und dort zusammengebaut werden. Die Entwicklung richtet sich vor allem an abgelegene Orte wie die indonesischen Inseln, wo aktuell noch Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Dank der Zuverlässigkeit und Vorhersagbarkeit der Gezeitenenergie soll BlueTEC für diese Gebiete eine effiziente und nachhaltige Lösung für die lokale Stromversorgung bieten.
Über Texel:
Die westfriesische Nordseeinsel Texel gehört zu den beliebtesten Tourismuszielen der nördlichen Niederlande. Rund 4 km vor der Küste der Provinz Nordholland gelegen, ist die Insel über den Hafen Den Helder in nur 20 Minuten per Fähre (www.teso.nl) erreichbar. Unter dem Motto “ganz Holland auf einer Insel” wartet Texel mit einem überraschend vielfältigen Landschaftsbild auf: lange Sandstrände, Dünen, Heide- und Waldlandschaften, weiträumige Poldergebiete, Deiche sowie das Eiszeitrelikt “Hoge Berg”. Neben ihrer reichhaltigen Natur bietet die Insel auch in punkto Sport und Kultur ein abwechslungsreiches Angebot wie z.B. kilometerlange Rad- und Wanderwege, einen Flugplatz mit Fallschirmsprungschule, ein Walfischfängerhaus und ein Strandräubermuseum sowie das Zentrum für Watt und Nordsee “Ecomare”. Des Weiteren ist Texel Austragungsort zahlreicher Events wie das Katamaranrennen “Runde um Texel” oder das Schlemmerfestival “Texel Culinair”. Für Anfragen zu Ferienunterkünften und Informationen zur Insel bietet der VVV Texel in Den Burg eine zentrale Anlaufstation (www.texel.net).
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