G&G Preißer setzt auf Höcker Polytechnik
Macht man über eine lange Zeit etwas gut und gerne, so zahlt es sich zumeist auch aus. So war es auch bei der 1907 gegründeten G&G Preißer GmbH, einem mittelständischen Verpackungshersteller, aus Pirmasens. Im rheinland-pfälzischem Familienunternehmen entstehen maßgeschneiderte Wellpappenverpackungen, die Dank gut durchdachter Logistikabläufe just in time beim Kunden ankommen. Insbesondere die Logistik erfordert viel Raum und nachdem sämtliche Expansionsmöglichkeiten am Hauptsitz ausgereizt waren, entschied sich das Familienunternehmen zu einem Neubau auf der grünen Wiese. Seit Mitte 2017 wird im neuen Werk gearbeitet.
Endlich ist genug Platz da. Platz für das neue Logistikzentrum, für die modernen Fertigungsanlagen und für zukünftiges Wachstum. Ein besonderes Augenmerk legt Preißer dabei auf saubere Produktionsbedingungen.
Fünf Pneumatikhighways entsorgen Abfälle
Ein innovatives Entsorgungskonzept für Stäube und Produktionsreste entwickelten die Wellpappenprofis der Höcker Polytechnik GmbH. Sie integrierten acht pneumatische Entsorgungshighways (5 Linien mit ø 300-500 mm für die Stanzresteentsorgung und 3 Linien mit ø 800 mm für die Entstaubung) und schufen so ein energieeffizientes Unterdruckentsorgungsnetzwerk mit praktischen Features für den 24 Stunden Betrieb in der Wellpappenverarbeitung.
Marc Biehl, Projektleiter von Höcker Polytechnik, dazu: “Preißer holte uns direkt zu Projektstart mit ins Boot. So ließ sich der Wunsch nach einer unauffälligen aber effizienten Staub- und Ab-fallentsorgung ideal realisieren. Die Materialströme im neuen Werk werden nun komplett pneu-matisch entsorgt. Diese extrem saubere Lösung ließ sich perfekt umsetzen, da wir projektbegleitend die Leitungswege und Anschlusspunkte frei positionieren konnten und auch die Staubfilteranlagen einen idealen Platz am Gebäude fanden. Das Teamwork mit den Partnern bei Preißer war top und die Anlage läuft nun seit einem halben Jahr ohne nennenswerte Komplikationen. Pirmasens war ein spannendes und erfolgreiches Projekt.”
Moderne Fertigung verarbeitet 140 Mio m2 Wellpappe pro Jahr
Im neuen Werk betreibt G&G Preißer fünf Inline-Fertigungslinien. Leistungsstarke Druck-/Stanzwerke, die jährlich bis zu 140 Mio. m2 Wellpappe verarbeiten. An zwei Linien fallen größere Stanzabfälle an, die direkt an der Maschine mit Höckers PHSS Spezialshreddern zerkleinert werden. So lassen sich auch sperrige Produktionsabfälle bequem absaugen und transportieren. Der Centerausbruch an den anderen drei Linien wird durch spezielle Absaughauben aufgefangen und dann ebenso abgesaugt. Die sonst oft genutzten großen Unterflurbandanlagen entfallen bei Preißer. Die Produktionsabfälle werden im Unterdruck zum Entsorgungshighway transportiert und für das Recycling aufgearbeitet.
Im Entsorgungszentrum trennt ein Höcker Materialabscheider das grobe Material aus dem Luftstrom und führt es drucklos der Ballenpresse zu. Die horizontal abbindende Höcker Ballenpresse HPK75 bereitet die Pappreste letztendlich zu recyclingfreundlichen Ballen auf. In der Warenannahme steht auch ein großer PHS Shredder, an dem die Mitarbeiter anfallende Bogenwaren bequem zerkleinern können. Natürlich wird auch dieses geshredderte Material per Unterdruck der Ballenpresse zugeführt.
Zwei MultiStar Filteranlagen erzeugen den Unterdruck für sämtliche Entsorgungsvorgänge im Werk. Die beiden Filter arbeiten arbeitsteilend als Teamplayer. Einer liefert die Absaugleistung für die Produktionsabfälle, der andere MultiStar ist auf Papierstäube spezialisiert.
Die für den Materialtransport zuständige Filteranlage arbeitet mit einer Absaugleistung von 52.000 m3/h ab und nutzt eine Filterfläche von 350 m2. Die vier hoch effizienten 30 kW (IE3) Reinluftventilatoren sind oben im Filterhaus integriert und erzeugen den für den Materialtrans-port benötigten Unterdruck. Im Jet-Druckimpulsverfahren werden die Filterschläuche abgereinigt und der Papierstaub wird mittels einer BrikStar Brikettierpresse zu Briketts verpresst.
Die MultiStar Staubfilteranlage mit 840 m2 Filterfläche und fünf 22 kW (IE3) Reinluftventilatoren liefert bis zu 130.000 m3/h Absaugleistung. Auch hier werden die Filterschläuche im Jet-Druckimpulsverfahren abgereinigt und der Staubaustrag zum Partnerfilter geleitet. Die leistungsstarke Brikettierpresse verarbeitet also den Staub beider Anlagen.
So viel Unterdruck wie nötig, so wenig Energie wie möglich
Sowohl die beiden Filteranlagen als auch die Steuerungstechnik wurden aufs Energiesparen getrimmt. Jeder Anschlusspunkt im Werk ist mit Schiebern versehen, die die Aktivität der Maschine an die Steuerung melden und dann mittels Kaskadenschaltung und Frequenzregelung die Ventilationsleistung anpasst. Jedes Kilowatt Ventilationsleistung wird so zweckgebunden eingesetzt. Auch die wertvolle Wärmeenergie bleibt erhalten, da die gereinigte Luft während der kalten Monate in die Produktion zurückgeleitet wird. Das senkt die Heizkosten spürbar.
Die wesentlichen Infos zum Anlagenzustand sind für den Anwender jederzeit visualisiert über zwei große Touch-Panels an den Steuerungsanlagen abrufbar.
Für Tobias Preißer, Geschäftsführer der G&G Preißer GmbH, ist das Projekt ein Erfolg: “Wir hatten bei der Planung des neuen Werkes drei Themen im Fokus: die Produktivität steigern, die Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiter optimieren und den Staub aus der Fertigung verbannen. Wir holten daher gleich zu Projektstart Höcker Polytechnik mit ins Projektteam. Schnell war danach klar, dass nur eine reine pneumatische Absauglösung unsere Ansprüche erfüllen würde. Auf den Einsatz der Höcker Monteure war während aller Bauphasen Verlass. Das Entsorgungssystem wurde auf plug´n play Niveau vorbereitet und wir konnten unseren Maschinenpark problemlos hieran anbinden. Heute profitieren wir von unserer modernen, sauberen Fertigung und dem automatisierten Entsorgungssystem. Das sind beste Produktionsbedingungen für unsere maßgeschneiderten Verpackungslösungen.”
Über Höcker Polytechnik:
Seit 1962 konzipiert, plant und baut HÖCKER Polytechnik Anlagen zu Prozessabfallentsorgung und Luftreinhaltung für Industrie- und Handwerksbetriebe. Angefangen bei mobilen Entstaubungsgeräten bis hin zu Großfilteranlagen mit Kapazitäten von mehr als 600.000 m³/h. Weiterhin gehören Brikettierpressen und Zerkleinerungsmaschinen zum Herstellungs- und Lieferprogramm des Unternehmens.
Von Beginn an wurde bei der Projektierung und Herstellung auf hohe Energieeffizienz der Anlagen und Maschinen von HÖCKER Polytechnik wert gelegt. Schon 1962 unter der Firma Günther Höcker oHG wurde durch den Verkauf von sogenannten “Einzelabsaugungen” im holzverarbeitenden Handwerk der Grundstein für die stetige Weiterentwicklung energiesparender Systeme gelegt. Ein eigener Ventilatorenbau bildete dabei das Herzstück der Produktion.
Mit der ersten Energiekrise wuchs das Unternehmen schnell auf über 50 Mitarbeiter. Heute sind es fast 200 Mitarbeiter, die vom Stammwerk in Hilter am Teutoburger Wald aus und in den regionalen Vertriebsbüros für die Projektierung, den Verkauf und die Herstellung, Montage und Inbetriebnahme der Maschinen und Anlagen verantwortlich sind. Seit 1993 wird das Unternehmen durch Frank Höcker, dem Sohn des Firmengründers geführt.
Einsatz finden die Entstaubungsanlagen und -geräte und Brikettierpressen in zahlreichen Branchen, z.B. in der Holzverarbeitung, in Großdruckereien, Buchbindereien, der Metallverarbeitung aber auch in der Verpackungsindustrie oder im Bereich der Umwelttechnik, z.B. der Recyclingwirtschaft und Biomasseverwertung. Zerkleinerungsanlagen von HÖCKER Polytechnik werden speziell für die Bedürfnisse der Wellpappen- und Kartonagenherstellung hergestellt.
Insgesamt ca. 55.000 Geräte und Anlagen wurden bis heute von der Höcker Polytechnik konzipiert, geplant und gebaut – ein deutlicher Beleg für die hohe Kompetenz und Innovationsfähigkeit des Unternehmens. Sie sind weltweit in der Industrie und im Handwerk im Einsatz.
Hergestellt werden die meisten HÖCKER Polytechnik Produkte im Stammwerk in Hilter, im Zweitwerk in Bad Laer und im dritten Werk in Niederschlesien, einem Tochterunternehmen. Die hohe Fertigungstiefe sichert eine hohe Flexibilität und kurze Lieferzeiten bei wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen. Moderne automatisierte Blechbearbeitungszentren und handwerkliche Fertigung arbeiten dabei Hand in Hand. Ein eigener Steuerungsbau und das komplette Engineering mit eigenen Fachleuten sorgen für eine hohe Funktionssicherheit und den zuverlässigen weltweiten Support.
Kontakt
Höcker Polytechnik GmbH
Diethard Beutel
Borgloher Straße 1
49176 Hilter a.T.W.
05409 405 0
info@hpt.net
http://www.hoecker-polytechnik.de