Weiterbildung im Beruf – Überzeuge deinen Chef

Weiterbildung im Beruf – Überzeuge deinen Chef

Investitionen in sich selbst machen glücklicher als Investitionen in Sachwerte. Wer in seiner Persönlichkeitsentwicklung einmal an diesem Punkt angekommen ist, wird stetig Freude an Weiterbildung haben. Dadurch entwickelt man sich nicht nur beruflich und finanziell, sondern auch persönlich weiter.
Umso schöner wird das Lernen, wenn der Arbeitnehmer die Belastungen eines berufsbegleitenden Studiums nicht allein stemmen muss.
Folgende Tipps helfen, den Arbeitgeber davon zu überzeugen, dein Fernstudium zu unterstützen.

1. Studiengang finden

Der Studiengang sollte für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen von Nutzen sein. Grundvoraussetzung ist das Interesse des Mitarbeiters an einem Fernstudium. Entspricht die Fachrichtung thematisch dem Wirkungskreis des Unternehmens, kann er mit seiner Qualifizierung auch für das Unternehmen einen Mehrwert bieten.
Hierzu sind detaillierte Informationen zu den Studieninhalten einzuholen. Sie sollten mit den Unternehmenszielen harmonieren.
Ist das Unternehmen noch überwiegend analog unterwegs, bleiben viele Chancen ungenutzt. In diesem Fall passen Weiterbildungen rund um die Themen DigitalisierungE-Learning oder Onlinemarketing. Handelt es sich um einen Produktionsbetrieb, kann Qualitätsmanagement zur Gewinnsteigerung beitragen. Zukünftige Fachkräfte im Projektmanagement sind besonders in logistischen oder infrastrukturellen Großkonzernen gefragt. Sie punkten dort, indem Abläufe optimiert werden.

2. Gesprächsvorbereitung

Um auf mögliche Einwände der Unternehmensleitung vorbereitet zu sein, gilt es Argumente zu sammeln.

Budgetengpass: Der unternehmerische Nutzen muss dem Kostenaufwand überwiegen. Welche Arbeitsvorgänge werden durch das neue Wissen effizienter? Bringt das erlangte Spezialwissen einen Wettbewerbsvorteil?
Konkrete Beispiele sind wichtig, um die Vorteile für das Unternehmen praxisnah zu belegen. Notfalls kann dem Chef die Kostenteilung angeboten werden.

Personalkapazität: Ist das Studium nebenberuflich schaffbar, herrscht keine Personaleinbuße. Soll ein zeitlicher Kompromiss gefunden werden, gibt es 3 Möglichkeiten die Arbeitszeit zu reduzieren.

a) Es sind Überstunden vorhanden, die abgesetzt werden können.
b) Der Arbeitgeber gewährt eine bezahlte Freistellung für die Studienzeiten.
c) Beide Seiten bringen etwas ein: Der Arbeitnehmer opfert einige Urlaubstage und wird teilweise freigestellt.

Doppelbelastung: Vor Studienantritt muss geklärt werden, wie lang das Studium insgesamt dauert. Für den Arbeitgeber ist der wöchentliche Zeitaufwand besonders interessant. Überlege, wann du dir Zeitfenster für das Fernstudium schaffen kannst, ohne dass deine Arbeitsleistung darunter leidet.
Außerdem können im Gespräch Argumente zur Mitarbeiterbindung und -wertschätzung als Vorteile für das Unternehmen eingeflochten werden. Diese sind jedoch mit Bedacht einzusetzen. Schnell werden solche Andeutungen als Erpressung aufgefasst. Sie sollten nur bei realen Aufstiegschancen erwähnt werden.

3. Fördermöglichkeiten

Beteiligt sich der Arbeitgeber gar nicht an den Kosten, kann Aufstiegs-BAföG beantragt werden. Es kombiniert ein zinsgünstiges Darlehen mit tatsächlichen Zuschüssen.
Das Förderprogramm WeGebAU ist für Arbeitnehmer über 45 Jahren, die durch das Fernstudium ihr Qualifizierungsniveau anheben. Das Förderpendant für jüngere talentierte Arbeitnehmer bieten Weiterbildungsstipendien. Der Stipendiat kann den Förderbetrag von maximal 8.100 EUR für verschiedene förderfähige Weiterbildungen verwenden.
In den meisten Bundesländern kann der Arbeitnehmer Bildungsurlaub beantragen. Dieser umfasst bis zu 5 Tage und wird wie eine bezahlte Freistellung gehandhabt. Außerdem vergeben einige Bundesländer Bildungs- oder Qualifizierungsschecks sowie Weiterbildungsboni. Die Bedingungen variieren dabei je nach Bundesland.

4. Der richtige Zeitpunkt

Fakt ist: Den perfekten Zeitpunkt gibt es nie. Aber die Rahmenbedingungen sollten gut sein, wenn der Chef das Fernstudium finanzieren soll.

Jahresplanung: Oft ist ein pauschales Weiterbildungsbudget in der Planung berücksichtigt. Wer allerdings auf Nummer sicher gehen will, sollte seinen Weiterbildungswunsch schon ankündigen, bevor alle Qualifizierungsmaßnahmen für das nächste Jahr geplant sind. Dadurch wird das Studium im Budget berücksichtigt.

Persönliche Verfassung: Im Personalgespräch sollte man positive Energie ausstrahlen. Spontanität birgt hier Risiken. Möglicherweise ist der Gesprächspartner gerade im Stress und hat keinen Kopf für Anliegen des Personals. Besser: Gesprächstermin mit dem Entscheidungsträger vereinbaren und in Ruhe alle Argumente vortragen.

Um das Personalgespräch erfolgreich zu meistern, ist eine gute Vorbereitung unerlässlich. Das schafft Selbstvertrauen um die Vorteile für das Unternehmen souverän darzustellen. Das Ergebnis sollte eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sein, sodass dem Fernstudium nichts mehr im Wege steht.

Weitere Informationen findest du HIER

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