Experten der ERGO Group informieren
Sabrina P. aus Ulm:
Ich höre aktuell häufiger, dass Stromunternehmen ihren Kunden kündigen, weil sich die Belieferung aufgrund der hohen Preise nicht mehr für sie lohnt. Muss ich Angst haben, dass ich möglicherweise plötzlich ohne Strom dastehe?
Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH:
Derzeit kündigen viele preisgünstige Stromanbieter die Verträge ihrer Kunden. Grund dafür sind die massiv gestiegenen Einkaufspreise für Strom. Betroffene stehen dann aber trotzdem nicht ohne Stromversorgung da. Denn der örtliche Grundversorger – oft die Stadtwerke – ist gesetzlich dazu verpflichtet, die sogenannte Ersatzversorgung zu übernehmen. Allerdings ist dieser Ersatztarif meist teurer. Kunden können dann innerhalb von drei Monaten fristlos kündigen und einen neuen, günstigeren Vertrag abschließen. Reagieren sie nicht, setzt der Grundversorger nach drei Monaten die Belieferung mit Strom zum Grundversorgungstarif fort. Ab dann gilt eine Kündigungsfrist von zwei Wochen. Eigentlich sind Stromanbieter nicht dazu berechtigt, den Liefervertrag außerordentlich fristlos zu kündigen, weil ihre Einkaufspreise gestiegen sind. Hier handelt es sich um das unternehmerische Risiko des Anbieters. Stromkunden können in diesem Fall Schadenersatz für den Betrag fordern, den sie im Rahmen der Ersatzversorgung mehr bezahlen müssen – und zwar bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der Stromanbieter den Vertrag regulär, zum Beispiel durch eine fristgerechte Kündigung, hätte beenden können. Dafür ist es ratsam, den Zählerstand zum Zeitpunkt der Kündigung als Beweis zu fotografieren. Außerdem sollten Betroffene gegenüber dem alten Versorger die Einzugsermächtigung widerrufen oder den Dauerauftrag kündigen. Meldet der Stromanbieter Insolvenz an, verringern sich die Chancen für Schadenersatzforderungen.
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ERGO ist eine der großen Versicherungsgruppen in Deutschland und Europa. Weltweit ist die Gruppe in 30 Ländern vertreten und konzentriert sich auf die Regionen Europa und Asien. Unter dem Dach der Gruppe agieren mit der ERGO Deutschland AG, ERGO International AG, ERGO Digital Ventures AG und ERGO Technology & Services Management vier separate Einheiten, in denen jeweils das deutsche, internationale, Direkt- und Digitalgeschäft sowie die globale Steuerung von IT und Technologie-Dienstleistungen zusammengefasst sind. 40.000 Menschen arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder als hauptberufliche selbstständige Vermittler für die Gruppe. 2018 nahm ERGO 19 Milliarden Euro an Gesamtbeiträgen ein und erbrachte für ihre Kunden Brutto-Versicherungsleistungen in Höhe von 15 Milliarden Euro. ERGO gehört zu Munich Re, einem der weltweit führenden Rückversicherer und Risikoträger.
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