Was ist ein Prepper?

Was ist ein Prepper?

Die Corona-Pandemie mit den dazugehörigen Lockdowns und Isolationen oder der Angriffskrieg in Europa sind nur zwei Beispiele für plötzlich auftretende Krisen, auf die so gut wie niemand vorbereitet war. Außer vielleicht einige Menschen, die sich Prepper nennen – und von denen gibt es immer mehr!

Immer gut vorbereitet
Der Begriff Prepper wurde von dem englischen Ausdruck “to be prepared” abgeleitet, welcher “vorbereitet sein” bedeutet. Auch unter Pfadfindern gibt es den Gruß “Allzeit bereit!”, der im Englischen “Be prepared!” lautet. Es geht also darum, immer gut für alle Lebenslagen “präpariert” zu sein. Als Prepper werden generell Personen bezeichnet, die für den Ernstfall gerüstet sind und notfalls eigenständig überleben können.

Überlebenskünstler
Die soziale Bewegung dieser Überlebenskünstler, die auch als Survivalists bezeichnet werden, gibt es aber nicht erst seit der Covid-Krise, sondern hat ihre Ursprünge nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg in den 1940er Jahren. Die beiden Kriege hatten den Menschen vor Augen geführt, wie wichtig Vorsorge für den Notfall ist. Dazu kamen Angst vor einem Atomkrieg oder Naturkatastrophen, welche zum vermehrten Erwerb von Vorräten (heutzutage bekannt als Hamsterkäufe) und dem Anlegen von Schutzbunkern führten.

Training für den Notfall
Immer mehr Personen absolvierten auch spezielle Katastrophentrainings, lernten wie man selbst Lebensmittel anbaut oder sein Haus umrüstet. Jedes Jahrzehnt hatte seine eigene Krise, welche die Angst vor der Apokalypse weiter antrieb und immer mehr Anhänger der Prepper-Bewegung hervorbrachte. Auch die Jahrtausendwende galt als große Bedrohung für die Menschheit, deren Untergang bekanntermaßen aber ausblieb.

I’m a survivor
Das Lied “I’m a survivor” von Destiny’s Child, das 2001 erschien, war also der passenden Survivalist-Hit. Im Laufe der letzten Jahre wurde die Bezeichnung Prepper jedoch immer häufiger benutzt, um die Überlebenskünstler zu beschreiben. Ein Grund für diese Begriffsänderung ist unter anderem deren Verwendung in populären Fernsehserien wie “The Walking Dead” oder “Unbreakable Kimmy Schmidt”. In der National Geographic Sendung “Preppers – Bereit für den Weltuntergang” war das Wort sowie dessen Umsetzung sogar titelgebend im Jahr 2012.

Überleben leicht gemacht
Tipps zum Überleben in Krisen haben sich heutzutage auch immer mehr Accounts auf YouTube und Instagram auf die Fahne geschrieben: Diese Prepper-Influencer erstellen Einkaufslisten für den Ernstfall, erklären, wie Essen lange haltbar gemacht werden kann oder wie man ein Feuer macht und essbare Pflanzen im Wald findet. Interessierte können auch Survival-Workshops in der Wildnis buchen, um zu erfahren, wie sie mit dem dort vorhandenen Material (Äste, Steine und ähnliches) einen Unterschlupf bauen oder Speere zum Jagen von Tieren fertigen.

Systemzweifler
Neben diesen friedlichen Survival-Coaches gibt es allerdings auch radikalere Prepper-Gruppierungen, die ihre Befürworter mit Kampftraining und Waffenkauf auf eine etwaige Katastrophe vorbereiten und teilweise Verschwörungstheorien – im Netz und offline – verbreiten. Einige vertrauen nicht auf Staat, Polizei und Politik und wappnen sich daher selbst gegen mögliche Angriffe.

Überleben in der virtuellen Welt
Ganz ohne Körperkontakt und Waffenbesitz kommen hingegen die Prepper aus, die sich in Computerspielen durch verschiedene Levels zocken und dabei online um ihr Leben kämpfen oder die Apokalypse abwenden.

Ängste der Menschen
Es gibt sehr verschiedene Auslegungen des Begriffs Prepper: Es geht von Menschen, die sich für den Fall eines tagelangen Lockdowns oder Stromausfalls mit ausreichend eingelagerten Lebensmitteln ausstatten, über Personen, die sich mit einem Überlebenstraining für größere Krisen wie Kriege und Naturkatastrophen wappnen, bis hin zu Gruppierungen, denen grundsätzlich das Vertrauen in bestehende Strukturen fehlt und dich sich daher selbst organisieren und vor der drohenden Gefahr schützen, die in ihren Augen zum Beispiel vom eigenen Staat ausgeht.

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