Der Tech-Gigant Google ist vor einiger Zeit mit großen Plänen in den Markt der Videospiele eingestiegen. Das Unternehmen startete seinen Dienst mit dem Namen Stadia, über den Nutzer Videospiele streamen können. Dabei werden die Spiele auf den Servern von Google ausgeführt und per Stream auf den Bildschirm des Nutzers übertragen. Dieser braucht also keinen teuren Gaming-PC, um grafisch anspruchsvolle Spiele genießen zu können.
Zusätzlich dazu eröffnete Google ein eigenes Entwicklungsstudio für Videospiele, welches den Namen Stadia Games and Entertainment trug. Nach knapp einem Jahr erfolgte nun jedoch bereits das Ende für das Projekt von Google. Viele Menschen fragten sich dabei zurecht, warum eines der größten Tech-Unternehmen der Welt nicht in der Lage ist, Videospiele zu entwickeln.
Wir sind dieser Frage auf den Grund gegangen und beantworten diese hier. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, warum Tech-Giganten wie Google bei der Entwicklung von Videospielen gescheitert sind.
Zu hohe Investitionen
Der wichtigste Grund für das Scheitern von Stadia Games and Entertainment war wohl die Tatsache, dass Google die Investitionen für die Entwicklung von eigenen Spielen zu hoch waren. Wie man es von diesem Unternehmen erwarten würde, hatte sich Google das Ziel gesetzt, einige der aufregendsten und besten Videospiele überhaupt zu produzieren.
Diese Art von Spielen wird in der Branche als AAA bezeichnet und ist im Prinzip das Äquivalent zu einem Blockbuster-Film aus Hollywood. Alles andere wäre auch überraschend gewesen, denn Google wird wohl kaum Indie-Games oder Spielautomaten für Seiten wie das Casino GGbet produzieren.
Allerdings scheint es so, als ob die Verantwortlichen für Stadia Games and Entertainment unterschätzt hatten, wie teuer die Entwicklung von AAA-Spielen wirklich ist. Bei den Branchenführern wie Electronic Arts oder Ubisoft gehen die Budgets für neue Spielereihen nämlich schnell in den neunstelligen Bereich. Dies ist selbst für ein Unternehmen wie Google eine beachtliche Investition.
Lange Entwicklungszeit
Ein weiteres Problem bei der Entwicklung von derartigen Videospielen ist die Tatsache, dass der Prozess sehr langwierig ist. Es dauert in der Regel mehrere Jahre, bis ein Spiel vom Konzept auf den Bildschirmen der Nutzer erscheint. Das bedeutet, dass Google jahrelang Geld in das neue Unternehmen stecken müsste, um am Ende einen Profit zu machen.
Keine Erfahrung in der Branche
Der größte Nachteil, den Google gegenüber den etablierten Spieleentwicklern hatte, war logischerweise die fehlende Erfahrung. Für ein Unternehmen, welches seit mehreren Jahrzehnten in der Branche tätig ist, fällt die Entwicklung eines neuen Videospiels lange nicht so schwer wie für einen Neueinsteiger. Diese Unternehmen können auf bewährte Prozesse zurückgreifen, welche die Entwicklung von Spielen um einiges einfacher macht.
All diese Dinge fehlten Google komplett. Das Unternehmen hatte komplett von vorne anfangen müssen und musst daher alle nötigen Prozesse zur Erstellung von Videospielen von Grund auf erlernen. Damit waren die nötigen Investitionen für Google wahrscheinlich noch höher als für andere Spieleentwickler.
Womöglich kam das Ende zu voreilig
Trotz allen der oben genannten Gründen ist es dennoch verwunderlich, dass Google nach knapp einem Jahr bereits das Ende von Stadia Games and Entertainment bekannt gab. Ebenso verwunderlich war die Tatsache, dass die schlauen Köpfe des Tech-Riesen nicht schon vorher einschätzen konnten, wie hoch der Aufwand und die Investitionen für das Projekt sein würden. Sicherlich hat Google durch das gescheiterte Projekt eine hohe Summe an Geld verloren, welches mit besserer Planung noch in den eigenen Kassen wäre.
Wir werden wohl nie erfahren, ob das Unterfangen von Stadia Games and Entertainment erfolgreich gewesen wäre. Einige Experten sind aber der Ansicht, dass Google zu früh den Stecker gezogen und das Projekt aufgegeben hat. Schließlich ist die Videospielbranche extrem lukrativ und immer noch am Wachsen. Die erfolgreichsten Spieleentwickler verdienen jedes Jahr enorme Summen mit dem Vertrieb von Spielen.
Wenn Google die nötige Geduld aufgebracht hätte, ist es gut möglich, dass sie auf lange Sicht zu einem sehr erfolgreichen Spieleentwickler aufgestiegen wären. Durch die enormen Ressourcen des Unternehmens hätten sie den führenden Entwicklern der Branche den Kampf ansagen und um beachtliche Marktanteile kämpfen können.
Auch Amazon bisher wenig erfolgreich
Nicht nur Google hat einen Versuch gestartet, in die Videospiel-Branche einzusteigen. Auch Amazon hat bereits eine eigene Abteilung für die Entwicklung von Spielen gegründet. Allerdings schlug sich Amazon Game Studios bisher nicht viel besser als die Konkurrenz von Google.
Das Unternehmen hat zwar immerhin schon zwei Spiele veröffentlicht, doch diese wurden aufgrund von schlechten Kritiken nach kurzer Zeit wieder aus dem Verkauf genommen. Nach Angaben vieler Experten hatte Amazon zudem mehrere Dutzend Projekte gestartet, aber vor Abschluss wieder eingestellt. Auch die Zukunft von Amazon Game Studios ist daher sehr ungewiss. Es ist gut möglich, dass auch Amazon früher oder später die Geduld verliert und den Stecker für das Projekt zieht.
Google Stadia bleibt bestehen
Auch wenn Google in naher Zukunft keine eigenen Spiele produzieren wird, zieht sich das Unternehmen nicht ganz aus der Branche zurück. Der Dienst Stadia bleibt nämlich bestehen und wird Spielern weiterhin die Möglichkeit bieten, Videospiele über die Computer von Google zu streamen.