Warum ist Gründerwissen im Norden teurer als im Süden?

Das Preisgefälle der Gründerseminare der IHK und HWK in Deutschland ist enorm. Besonders im Norden werden Gründer regelrecht abkassiert!

Warum ist Gründerwissen im Norden teurer als im Süden?

Preisstruktur der Gründerseminar der IHK

Existenzgründerseminare: IHKs und HWKs messen mit zweierlei Maß

Die meisten Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern in Deutschland bieten Existenzgründerseminare an. Diese Seminare sollen Existenzgründern aufzeigen, worauf sie bei ihrer Gründung achten müssen und auf verschiedene Bereiche wir Marketing, Buchführung, Steuern und vieles mehr eingehen. Es ist schon häufiger aufgefallen, dass das Niveau und die Kosten dieser Existenzgründerseminare von IHK zu IHK und von HWK zu HWK sehr unterschiedlich zu sein scheinen (das Gründerlexikon berichtete). Das Gründerlexikon hat sich daher einmal genauer mit der Materie befasst und die deutschen IHKs und HKWs zu ihren Angeboten befragt.

Befragung der IHKs und HWKs

Das Gründerlexikon-Team hat insgesamt 80 IHKs und 53 HWKs in Deutschland angeschrieben, um mehr über deren Angebote im Bereich der Existenzgründung zu erfahren. Sie sollten sich auf die Anfrage per Mail daraufhin äußern, welche Seminare sie anbieten, wie lange diese dauern und wie hoch die Kosten dafür sind. Gefragt war außerdem, ob es für die Teilnahme eine Bescheinigung gibt, wie lange diese gültig ist und wofür sie verwendet werden kann. Acht IHKs und 19 HWKs haben sich gar nicht erst die Mühe gemacht, auf die Anfrage zu antworten. Sechs IHKs und zehn HWKs gaben an, dass sie derzeit keine Existenzgründerseminare anböten. Von den verbleibenden Teilnehmern an der Umfrage erhielt das Gründerlexikon ein sehr gemischtes Bild.

Kurz oder lang, gratis oder teuer – alles dabei

Ganz besonders faszinierend sind die Befragungsergebnisse bezüglich der Dauer der angebotenen Seminare und der anfallenden Kosten. Während die Seminare bei manchen Kammern mit einer Dauer von drei Stunden kaum mehr als eine kurze Informationsveranstaltung sein können, handelt es sich bei anderen Anbietern um drei- bis fünftägige Seminare mit Inhalten von A bis Z. Auch bei den Kosten findet sich eine riesige Spanne. Während manche Kammern ihre Seminare gratis offerieren, zahlen die Gründer bei anderen Beträge von bis zu 270 Euro. Dies mag zwar auf die jeweilige Dauer und Strukturierung der Seminare zurückzuführen sein, dennoch fällt hier sehr deutlich auf, wie unterschiedlich die Zielgruppe behandelt wird.

Bescheinigung für die Teilnahme

Bei den meisten Industrie- und Handelskammern erhalten die Teilnehmer eine Teilnahmebescheinigung, bei den Handwerkskammern sieht es da schon etwas gemischter aus. Eine zeitliche Befristung der Bescheinigung gibt es bei keiner Kammer. Auf die Frage hin, für welche Einsatzzwecke die Bescheinigung verwendet werden kann, erhielt das Gründerlexikon von den meisten Kammern überhaupt keine Antwort oder aber es konnten keine Stellen genannt werden, bei denen sie anerkannt würde. Teilweise wurde jedoch angegeben, dass das Zertifikat bei Förderstellen, bei den Arbeitsagenturen und teilweise auch in Bankgesprächen akzeptiert wird.

Für die Gründer im jeweiligen Zuständigkeitsbereich ist dies sicherlich eine schöne Sache, denn so haben sie vielleicht in Antragsverfahren bessere Erfolgsaussichten. Schade ist hingegen, dass tausenden anderen Gründern diese Chance verwehrt bleibt – und zwar nur, weil die jeweiligen Ansprechpartner bei den IHKs oder HWKs offenbar nichts von dieser Möglichkeit wissen und dies dementsprechend auch nicht an die Gründer kommunizieren.

Schlechte Vorbereitung auf die Selbstständigkeit als Standard?

Wie viel Existenzgründer für eine erfolgreiche Selbstständigkeit wissen müssen, weiß das Team vom Gründerlexikon selbst aus langjähriger Erfahrung als Existenzgründerberater. Schockierend erscheint es da, dass manche IHKs und HWKs offenbar der Meinung sind, dass einem Gründer mit einem dreistündigen Crash-Kurs geholfen ist. So mancher Teilnehmer geht nach einem solchen Seminar mit der Überzeugung nach Hause, dass er nun perfekt vorbereitet und allen Herausforderungen gewachsen ist. Tatsächlich hat er kaum mehr als einen minimalen Einblick bekommen. Da braucht sich angesichts der steigenden Zahlen von Gewerbeabmeldungen und Privatinsolvenzen niemand wundern, denn betriebswirtschaftliche und unternehmerische Grundkenntnisse können keinesfalls in nur wenigen Stunden vermittelt werden. Nicht umsonst fordert das Gründerlexikon schon seit Jahren den Führerschein für Existenzgründer.

Fazit

Solange Existenzgründerseminare nicht vereinheitlicht und vor allem auch auf eine adäquate Dauer verlängert werden, ist der Teilnahme an einem solchen Seminar kaum ein Wert zuzuschreiben. Verantwortungsvolle Existenzgründer, die sich erfolgreich selbstständig machen möchten, sollten sich daher besser nicht auf die IHKs und HKWs verlassen, sondern sich auch anderweitig nach angemessenen Schulungsangeboten umsehen, die sie besser auf ihre Selbstständigkeit vorbereiten. Dies hat die aktuelle Erhebung des Gründerlexikons mehr als deutlich gezeigt.

Erhebungsdaten zum downloaden: www.gruenderlexikon.de

Das Gründerlexikon informiert Selbständige, Freiberufler, Existenzgründer, Freelancer aber auch Menschen, die sich in Vorbereitung zur eigenen Gründung befinden. Dabei spielt es keine Rolle, ob hauptberuflich oder nebenberuflich gegründet werden soll. Die Redaktion des Gründerlexikons berichtet über nahezu alle Bereiche, Branchen, Trends und allen Fragestellungen der Unternehmer und Gründer.

Kontakt:
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Katja Brößling
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