Wachstums- & Nachfolgeplanung: Weichen für die Zukunft stellen

Wachstums- & Nachfolgeplanung: Weichen für die Zukunft stellen

Unternehmen sichern ihren Fortbestand nicht durch Zufall, sondern durch vorausschauende Planung. Zwei Themen stehen dabei zunehmend im Fokus: nachhaltiges Wachstum und eine geregelte Unternehmensnachfolge

Wachstums- & Nachfolgeplanung: Weichen für die Zukunft stellen

Unternehmensnachfolge (Bildquelle: Wachstums,Nachfolgeplanung iStock-1252611939)

Beide erfordern strategisches Denken, unternehmerische Klarheit und die Fähigkeit, Entscheidungen langfristig zu treffen. Wer die Weich en frühzeitig stellt, kann Chancen nutzen – statt Risiken zu verwalten.

1. Wachstum braucht Struktur und Strategie
Wachstum ist kein Selbstläufer. In vielen mittelständischen Unternehmen beruhen Umsatzsteigerungen der vergangenen Jahre auf konjunkturellen Effekten oder kurzfristigen Marktchancen. Nachhaltiges Wachstum hingegen entsteht aus Struktur, Systematik und Kontrolle.
Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die Professionalisierung der Finanz- und Steuerstrukturen. Unternehmen, die frühzeitig klare Prozesse schaffen, haben nicht nur eine bessere Kosten- und Liquiditätssteuerung, sondern auch bessere Voraussetzungen für Investitionen. Moderne CFO-Services, automatisierte Buchhaltungs- und Reportingprozesse sowie digitale Controlling-Tools ermöglichen eine schnelle, faktenbasierte Unternehmenssteuerung.

Gerade im Mittelstand bedeutet Wachstum auch, dass Strukturen „mitwachsen“ müssen:
-Finanzplanung: Welche Investitionen sind tragfähig?
-Liquiditätsmanagement: Wie kann Wachstum ohne Überfinanzierung erfolgen?
-Mitarbeiterentwicklung: Wer kann neue Verantwortlichkeiten übernehmen?
-Digitalisierung: Wie lassen sich manuelle Prozesse automatisieren?
Wer auf diese Fragen klare Antworten hat, kann Expansion strategisch gestalten – nicht reaktiv, sondern vorausschauend.

2. Nachfolgeplanung – ein emotionaler und finanzieller Kraftakt
Während Wachstum meist mit Dynamik und Zukunftsoptimismus verbunden ist, ist die Nachfolgeplanung oft ein sensibles Thema. Viele Unternehmer verschieben die Auseinandersetzung damit – zu emotional, zu komplex, zu früh. Doch Fakt ist: Jedes Unternehmen steht irgendwann vor der Frage, wer es weiterführt.
Laut aktuellen Studien des IfM Bonn stehen in Deutschland rund 250.000 Unternehmensübergaben in den kommenden Jahren an. Besonders betroffen: kleine und mittlere Unternehmen, in denen Wissen, Kundenbeziehungen und Entscheidungsstrukturen stark an die Gründerperson gebunden sind.
Eine geregelte Nachfolge erfordert frühzeitige Planung – idealerweise fünf bis sieben Jahre vor dem geplanten Übergabezeitpunkt. Wichtige Aspekte sind:

-Nachfolger finden: intern (Familiennachfolge, Management-Buy-out) oder extern (Management-Buy-in, Verkauf an Investoren).
-Unternehmensbewertung: Welche Ertragskraft und welches Wachstumspotenzial hat das Unternehmen?
-Steuerliche Strukturierung: Wie lässt sich Vermögen steueroptimal übertragen?
-Rechtliche Gestaltung: Gesellschaftsrecht, Erbfolge, Vertragsgestaltung.
-Kommunikation: Ein klarer Übergabeprozess schafft Vertrauen bei Mitarbeitern, Kunden und Banken.

Gerade der steuerliche Aspekt wird häufig unterschätzt. Ohne rechtzeitige Planung drohen hohe Steuerbelastungen – etwa bei der Übertragung von Gesellschaftsanteilen oder Immobilien. Durch klug gewählte Modelle, z. B. Holdingstrukturen oder vorweggenommene Erbfolge, lässt sich die Nachfolge steuerlich und finanziell optimieren.

3. Die Verbindung beider Themen: Wachstum sichert Nachfolge – Nachfolge sichert Wachstum
Nachfolge- und Wachstumsplanung sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille. Eine geordnete Unternehmensnachfolge ist nur dann erfolgreich, wenn das Unternehmen wirtschaftlich stark, profitabel und zukunftsfähig ist. Umgekehrt muss Wachstum so gestaltet werden, dass es nicht von einzelnen Personen abhängt – sonst ist das Unternehmen nicht übergabefähig.

Professionelle Beratung spielt hier eine zentrale Rolle: Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater entwickeln gemeinsam Strategien, um Nachfolgeprozesse mit Wachstumsstrategien zu verbinden. So kann z. B. durch gezielte Investitionen in Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Internationalisierung der Unternehmenswert erhöht werden – ein entscheidender Vorteil für Verkaufsgespräche oder interne Übergaben.

Besonders erfolgreich sind Unternehmen, die bereits frühzeitig Transparenz in ihre Kennzahlen bringen. Ein digitales Reporting, regelmäßige Unternehmensbewertungen und klar dokumentierte Controlling-Strukturen schaffen Vertrauen – sowohl bei Nachfolgern als auch bei potenziellen Käufern.

4. Fazit: Zukunft planen heißt, Verantwortung übernehmen
Wachstum und Nachfolge gehören zu den größten Herausforderungen des deutschen Mittelstands. Beide Themen erfordern Planung, Mut und Expertise.
Während Wachstum den Blick nach vorn richtet, sichert Nachfolge den Bestand. Unternehmen, die beides miteinander verbinden, sind nicht nur besser vorbereitet – sie sind langfristig erfolgreicher.
Die Erfahrung zeigt: Wer heute klare Strukturen schafft, hat morgen weniger Sorgen.
Digitale Prozesse, transparente Finanzen und eine klare Nachfolgestrategie sind der Schlüssel, um auch in einem sich wandelnden wirtschaftlichen Umfeld erfolgreich zu bleiben.
Wachstum gestalten. Nachfolge sichern. Zukunft erhalten.

Das ist nicht nur ein Ziel – sondern eine unternehmerische Verpflichtung.

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