ARAG Experten-Interview
Düsseldorf, 16.04.2013
Der Winter 2012/2013 war besonders lang! Darum erwarten Experten jetzt im Frühjahr einen besonders starken Pollenflug. Für Millionen Allergiker bedeutet das noch heftigeres Niesen, tränende Augen und fast unerträglicher Juckreiz. Aufgrund dieser gesundheitlichen Auswirkungen sind Allergiker im Straßenverkehr besonders gefährdet. Da die Fahrtüchtigkeit durch den Heuschnupfen oder gar durch Nebenwirkungen von Medikamenten stark beeinträchtigt werden kann, steigt für sie während der Pollensaison das Unfallrisiko. Die wichtigsten Fragen zum Thema beantwortet ARAG Rechtsexperte Tobias Klingelhöfer.
Wer zahlt, wenn es aufgrund des Heuschnupfens zu einem heftigen Niesanfall und dadurch zu einem Unfall kommt?
Tobias Klingelhöfer: Unberechenbare allergiebedingte Niesattacken kennt jeder Allergiker. Sie sind während der Autofahrt natürlich besonders gefährlich, denn dabei schließt der Fahrer automatisch kurz die Augen. Bei hohen Geschwindigkeiten z. B. auf der Autobahn kann das böse enden. Kommt es durch einen Niesanfall tatsächlich zu einem Unfall, springt die Kfz-Haftpflichtversicherung für den Fremdschaden ein. Bei Personenschäden könnte es strafrechtlich betrachtet allerdings zum Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung kommen.
Was bringen Klimaanlage und Pollenfilter im Auto?
Tobias Klingelhöfer: Das sind sehr wichtige Aspekte. In der akuten Zeit der Allergie sollte man auf jeden Fall die Fenster möglichst geschlossen halten und die Klimaanlage stets eingeschaltet lassen. Auch ein Pollenfilter im Auto hilft; ist dieser nicht standardmäßig integriert, sollten sich Heuschnupfengeplagte schnellstmöglich einen Filter einbauen lassen. Wichtig ist dann, diesen immer sauber zu halten. Er kann so mehr Pollen aufnehmen und auf diese Weise Fahrer und Insassen des Fahrzeugs besser schützen. Auch die regelmäßige Reinigung des Innenraums ist für Allergiker besonders wichtig.
Was muss man als Autofahrer bei der Einnahme von Medikamenten beachten?
Tobias Klingelhöfer: Um die Pollenzeit so gut wie möglich zu überstehen, setzen viele Allergiker gezielt Heuschnupfenmedikamente ein. Die sogenannten Antihistaminika haben in manchen Fällen allerdings Nebenwirkungen, zum Beispiel Müdigkeit und eingeschränkte Konzentration. Um den Müdigkeitseffekt besser aufzufangen, raten Mediziner, die Medikamente bereits am Abend einzunehmen. Auf diese Weise können für die morgendliche Fahrt zur Arbeit die Nebenwirkungen möglichst gering gehalten werden.
Ist man dann vor Schadenersatzklagen sicher, wenn es doch zum Unfall kommt?
Tobias Klingelhöfer: Nein! Kommt es wegen der bekannten Nebenwirkungen der Medikamente zu einem Unfall, gefährden Allergiker ihren Kfz-Kaskoschutz und bleiben im schlimmsten Fall auf den Schadenkosten sitzen. Bei besonders heftigen Symptomen sollten Allergiker also lieber ganz auf das Auto verzichten.
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