Datenbrille bei COMPUTER BILD im ersten Labortest Deutschlands / Nach wenigen Minuten Betrieb auf 50 Grad Celsius / Positiv: Gut erkennbare Infos, komfortable Sprachsteuerung, viel Speicherplatz
Bisher ist Googles revolutionäre Datenbrille nur in den USA als Vorserienmodell für 1500 US-Dollar erhältlich. Die Fachzeitschrift COMPUTER BILD hat jedoch eine Glass Explorer Edition 2 für den ersten großen Labortest Deutschlands nach Hamburg gebracht (Heft 13/2014, ab Samstag am Kiosk).
Der erste Eindruck der Google Glass (Testergebnis: 3,49; 1100 Euro): Die Verpackung macht einen wertigen Eindruck, hier hat sich Google von Apples Schlichtheitskonzept inspirieren lassen. Das kleine Prisma, das die Infos auf der Brille einblendet, wirkt auf den Glass-Träger wie ein 26-Zoll-Monitor aus 2,4 Metern Entfernung – genug, um alles klar zu erkennen. Die Glass hatte zudem keine Probleme, die englischen Sprachbefehle der COMPUTER BILD-Tester zu verstehen. Auch die Steuerung über Wisch- und Tippbewegungen auf einem seitlichen Touchpad klappte gut.
Viele der Funktionen laufen per Smartphone: Um etwa Web-Inhalte abzurufen oder zu navigieren, muss der Kunde die MyGlass-App für Android und iOS-Geräte installieren – und dann das Smartphone per Bluetooth mit der Glass koppeln. Die zeigt die Infos oder Routen dann auf ihrem Display, ist also Mittler zwischen den Befehlen des Nutzers und dem Handy. So lässt sich etwa mit der Brille gut googeln: Nach der allgemeinen Aufforderung “OK Glass” folgt “google …”, und Glass zeigt die Suchergebnisse an.
Im COMPUTER BILD-Test fiel allerdings deutlich auf, dass die Hardware des Vorserienmodells noch nicht ganz ausgereift ist. Größtes Problem ist die mangelhafte Akkuleistung. So machte die Brille schon nach 64 Minuten intensiver Nutzung schlapp – als sportliche Begleiterin und stets bereite Fotografin taugt sie damit noch nicht. Zudem erhitzte sich das Testmodell schon nach wenigen Minuten auf über 50 Grad Celsius, die Bedienung wurde dann hakelig. Etwas enttäuschend fiel die Videoqualität aus: Bilder schießt die kleine Kamera zwar mit 4,6 Megapixeln, die Videos rauschen bei unter 1 Megapixel dagegen stark. Gut dagegen: Die 12,8 Gigabyte Speicher reichen locker für viele Aufnahmen. Übrigens verbindet sich Google Glass bei der Einrichtung fest mit einem Google-Account. Wer Glass verschenkt oder privat verkauft, könnte also Probleme bekommen: Google behält sich vor, die Vorserienmodelle zu sperren, falls sie an einem weiteren Google-Account angemeldet werden.
Das Google-Special im Internet: www.computerbild.de/cb-Special-Google-4508826.html
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