Vom Krieg traumatisiert: Syriens verwundete Kinderseelen / Foto-Ausstellung in Düsseldorf

Vom Krieg traumatisiert: Syriens verwundete Kinderseelen / Foto-Ausstellung in Düsseldorf

Vom Krieg traumatisiert: Syriens verwundete Kinderseelen / Foto-Ausstellung in Düsseldorf

(Mynewsdesk) Düsseldorf – Fast ein Lächeln, die Mundwinkel sind schon auf dem Weg nach oben – mit etwas Vorstellungskraft kann der Betrachter das Mädchen fast lachen hören. Oder aber sich ihre Gesichtszüge von Trauer und Angst erfüllt denken. Was mag sie durchlitten haben? Was hat sie sehen müssen? Wie tief erschüttert wurde ihre Kinderseele? Geschichten von Trauer, aber auch Hoffnung kommen dem Betrachter vor Augen.

Die Ausstellung „Die Stille nach der Katastrophe“ im Foyer der Johanneskirche in Düsseldorf zeigt eindrucksvoll, was allein ein Gesichtsausdruck über das Leben eines Kindes verraten kann, das der Krieg grausam getroffen hat. Für die Schau war der Fotograf und Pulitzerpreisträger Daniel Etter in Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer in Syrien unterwegs. Mit Hilfe von Betreuern, Psychologen und SOS-Müttern hat er einen Zugang zu den traumatisierten Kindern gefunden – und ihre Gefühle in seinen Bildern eingefangen. Ihre Gesichter, Gesten und Blicke erzählen von ihrer Vergangenheit, aber auch davon, dass sie nun endlich in eine Zukunft blicken, die ihnen ein sicheres Zuhause verspricht.

„Syrien ist ein zutiefst gespaltenes und verwundetes Land“, sagte Daniel Etter auf der Vernissage zur Ausstellung. „Die Gräben, die sich vermutlich nie wieder schließen lassen, spiegeln sich auch in den Gesichtern der Kinder, die ich fotografieren durfte.“

„Die Fotos der Kinder sind nur schwer zu ertragen – sie zeigen Hilflosigkeit, Angst und Ohnmacht“, erklärte Petra Horn, Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit. „Aber beim genauen Hinsehen kann man auch Hoffnung erkennen. Die SOS-Kinderdörfer helfen den Kindern wieder Liebe, Mut und Zuversicht zu erfahren.“

Die Fotografien des Künstlers zeigen die Kinder in einem geschützten Moment, in dem sie ganz bei sich sind. Mal blicken sie hoffnungsvoll, mal tief traurig. Ihre Mimik und Gesten erzählen mehr als Worte. Jedes Gesicht steht für eine individuelle Geschichte und gleichzeitig für eine ganze Generation von Kindern, die Unvorstellbares erleiden musste. „Klar, die Bilder erschüttern“, sagte Petra Horn, Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit. „Aber gleichzeitig sieht man, dass diese Kinder wieder einen Funken Hoffnung verspüren. Die SOS-Kinderdörfer bieten ihnen eine wärmende Decke, Sicherheit und Geborgenheit, das hilft ihnen ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren.“

Ausstellung: Die Stille nach der Katastrophe. Vom 10. Oktober bis 24. November 2018 im Foyer der Johanneskirche, Martin-Luther-Platz 39, in Düsseldorf.

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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit mehr als 575 Kinderdörfern und rund 2.000 weiteren SOS-Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 135 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.

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