Vinschgau – das etwas andere Südtiroler Tal

Wer an den Vinschgau denkt, dem kommt sehr bald eines der bekanntesten Bilder Südtirols in den Sinn, der Kirchturm des Dorfes Alt-Graun im Reschensee.

Vinschgau - das etwas andere Südtiroler Tal

Der Reschensee am Reschenpass in Südtirol

Vor der Flutung im Jahre 1950, lag hier an der Grenze zum Nachbarland Österreich ein Dorf, dessen Kirchturm heute noch aus dem 6 Kilometer langen Stausee ragt.

Der Vinschgau (http://www.hotel-bauhof.com) mit seinem 1507 hohen Reschenpass am westlichen Ende, wo auch die Etsch entspringt, beginnt an der Töll bei Partschins oberhalb von Meran. Dem Urlauber öffnet sich hier eine Ferienregion, reich an Naturschätzen mit einem vielfältigen Aktivangebot.

Wer Südtirol über das Österreichische Oberinntal erreichen möchte, der fährt über den Reschenpass – ein Weg der schon 15v. Chr. als Überquerung der Alpen diente. Stichwort: Via Claudia Augusta – von Augsburg bis nach Venedig.

Auch die Etsch, die hier am Reschenpass entspringt, nimmt diesen Weg über 415 Kilometer bis nach Venedig. Überhaupt ist der Vinschgau recht wasserreich. Neben dem Reschensee ist auch der nahe Haidersee bei Wassersportlern sehr beliebt. Und in den zahlreichen kleineren Tälern, die in das Obere Etschtal münden liegen klare, stille Seen zwischen hochaufragenden Gipfeln verborgen. Rechts der Etsch reihen sich das Rojental, das Schlinigtal mit der Uina-Schlucht und das Suldental aneinander, gefolgt vom stillen Martelltal, das vor allem für den Anbau von Beeren bekannt geworden ist, und dem Laasertal, in dem der weithin bekannte Laaser Marmor abgebaut wird. Wanderer und Langläufer schätzen vor allem auch das links des Flusslaufes gelegene Langtauferer Tal. Weniger bekannt sind hingegen das Planeil-, das Matscher und das Schlandraun Tal. Rund um den Vernagt Stausee und die Gletscher im Schnalstal sind die Wanderer ebenso zu Hause wie im Naturpark Texelgruppe und dem Nationalpark Stilfserjoch. Darüber hinaus befindet sich auf dem Schnalstaler Gletscher ein bekanntes Skigebiet. Doch damit nicht genug: Der Vinschgau ist auch das Drei-Länder-Eck Südtirols: Über den Reschenpass gelangt man nach Österreich, über Glurns, die kleinste Stadt Südtirols, erreicht man das schweizerische Val Müstair und vom Stilfserjoch aus führt der Weg in die italienische Lombardei. Zu den weiteren Besonderheiten des Vinschgau zählen neben dem Marmor, dem Reschensee und der Uina Schlucht vor allem die beiden Naturparks, der Ortler – mit 3.905 m Südtirols höchster Berg -, der Stundenwanderweg vom Kloster Marienberg bei Burgeis bis zum Kloster St. Johann in der Schweiz und der Obstanbau, gedeihen doch an den sonnigen Hängen alle Obstsorten von der Marille über den Apfel und die Erdbeere bis hin zur Palabirne besonders gut.

Der “Bauhof” in Kastelbell gehörte seit dem 13. Jahrhundert den adeligen Herren von Kastelbell, die als Ministerialen des Landesfürsten, nämlich den Grafen von Tirol, bis ins frühe 19. Jahrhundert die Gerichtsbarkeit im unteren Vinschgau ausübten. Das Hotel Bauhof war ehemals einer jener Höfe, die einem geistlichen oder weltlichen Großgrundbesitzer gehörten und durch einen Angestellten bewirtschaftet wurde. Die Bauhöfe betrieben fast ausschließlich Ackerbau (der Name “Bauhof” leitet sich vom Anbau auf den Feldern ab), dessen Ernte auch für den Handel bestimmt war; die Viehhaltung diente nur für den Eigenbedarf.
Josef Rampold, ein sehr bekannter Südtiroler Buchautor und Naturliebhaber schrieb einmal über den Vinschgau: “Der Vinschgau ist eine scheue Landschaft, eine Art Geliebte, die sich nach außen sehr spröde gibt. Oberflächliche Bewerber lässt sie abblitzen, die beständigen Liebhaber jedoch werden reich belohnt”.

In der Tat, der Vinschgau ist das Tal der vielen Gesichter. Aus dem quadratkilometerweiten Grün der Obstplantagen ragen mittelalterliche Burgen. Die sonnenverwöhnte Landschaft lässt seit jeher guten Wein wachsen – unser Weinkeller aus dem 12. Jahrhundert ist Wahrzeichen dafür. Eine Vielzahl von beschaulichen Dörfern mit malerischen alten Kirchen. Bis auf weite Höhen ansteigende Hänge mit stattlichen Bergbauernhöfen, die mit ihren gepflegten Wiesen, Feldern und Gärten den Fleiß und die Beharrlichkeit der hier lebenden Menschen zum Ausdruck bringen. Wenn Sie sich nun noch die dominanten Dreitausender mit Südtirols höchstem Berg, dem Ortler (3.905 m.) vorstellen, dann haben Sie den Vinschgau vor sich. Was für Ihren Urlaub im Vinschgau noch Bedeutung hat, ist die Tatsache, dass dieses Tal zu den trockensten Alpentälern gehört.

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