Vier Jahre nach Taliban-Machtübernahme: Lage in Afghanistan spitzt sich dramatisch zu

Vier Jahre nach Taliban-Machtübernahme: Lage in Afghanistan spitzt sich dramatisch zu

Vier Jahre nach der Taliban-Machtübernahme verschärft sich die humanitäre Krise in Afghanistan dramatisch.

BildBonn, 11. August 2025 – Zum vierten Jahrestag der Machtübernahme der Taliban warnt die Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe vor einer weiteren Zuspitzung der humanitären Krise in Afghanistan. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist auf Unterstützung angewiesen, hinzu kommen Millionen von deportierten Rückkehrer:innen aus dem Iran. Help leistet Nothilfe in den besonders betroffenen Regionen und fordert internationale Geber auf, die Hilfsmittel dringend aufzustocken.

“Die humanitäre Krise in Afghanistan ist eine der schlimmsten weltweit – und sie verschärft sich weiter”, sagt Shafi Shirzad, Landesdirektor von Help in Afghanistan. “Millionen Menschen fehlt es an ausreichend Nahrung, sauberem Trinkwasser und medizinischer Versorgung. Besonders hart trifft es diejenigen, die aus dem Iran nach Afghanistan deportiert wurden – die meisten von ihnen ohne Bleibe, ohne Besitz, ohne Perspektive.”

Afghanistan: Internationale Unterstützung dringend benötigt

Allein seit Januar 2025 wurden rund 1,9 Millionen Menschen aus dem Iran nach Afghanistan deportiert. Mittel, um die Rückkehrer:innen zu unterstützen, gibt es kaum. “Die Lage am afghanisch-iranischen Grenzübergang in Islam Qala ist dramatisch. Aktuell treffen dort täglich etwa 10.000 Rückkehrer:innen ein und harren ohne Schutz bei Temperaturen von bis zu 45 Grad aus”, berichtet Shirzad. “Viele von ihnen haben nicht die Mittel, um weiterzureisen. Besonders schlimm ist die Lage der deportierten Frauen und Mädchen ohne männliche Familienangehörige: Nach den Gesetzen der Taliban dürfen sie weder allein reisen noch einer Arbeit nachgehen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. In Afghanistan stehen sie vor dem Nichts.”

Derzeit unterstützt Help von Armut betroffene Haushalte in den westafghanischen Provinzen Herat, Farah, Badghis und Ghor mit lebenswichtigen Hilfsgütern, Hygieneartikeln, Bargeldhilfen sowie Winterhilfe. Bei der Verteilung von Hilfsgütern machten Rückkehrer:innen zuletzt gut 30 Prozent der unterstützten Haushalte aus. Ein weiteres Projekt unterstützt Haushalte bei der Landwirtschaft. Doch die Hilfe reicht bei weitem nicht aus: “Aufgrund der öffentlichen Mittelkürzungen für humanitäre Hilfe sind uns als humanitärer Akteur in Afghanistan weitestgehend die Hände gebunden”, erklärt Shirzad. “Das kostet Menschenleben. Afghanistan darf nicht in Vergessenheit geraten.”

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